In der Nationalliga A hat das Transferkarussell Fahrt aufgenommen. Jerôme Bachofner wechselt von Zürich nach Zug, Dominic Lammer von Zug nach Lugano – und der Ex-Langenthaler Junior Julian Schmutz wechselt von Biel zu den SCL Tigers. Desktopstories.ch hat den 24-Jährigen nach den Gründen gefragt.
Schon im Sommer gab es erste Gerüchte, dass Julian Schmutz den EHC Biel verlassen könnte, diese sollten sich aber nicht erhärten. Mittlerweile ist sein Abgang aus dem Seeland aber dennoch definitiv, wenn auch erst auf Ende Saison. Schmutz hat in Langnau nämlich einen Zweijahresvertrag unterschrieben und wird deshalb nach etwas mehr als drei Saisons den EHCB verlassen. «Ich hätte auch in Biel bleiben können, aber ich fand, dass eine solche Luftveränderung jetzt richtig wäre», erklärt Schmutz.
Die Grunde dafür liegen indes auf der Hand. Schmutz gehörte lange zu den besten Offensivspielern sei es in Biel oder zuvor in der Swiss League bei Visp, unter Antti Törmänen wird er aber öfters mit Defensivaufgaben betraut. Damit habe er zwar eine gute und wichtige Rolle inne, zugleich sieht er sich selbst aber lieber mit offensiveren Aufgaben konfrontiert. „Ich hoffe, dass ich wieder mehr im Powerplay spielen darf und dass ich allgemein mein offensives Potenzial stärker ausspielen kann.“ Das bedeutet nicht, dass er in Biel unglücklich geworden ist, betont der bald zweifache Familienvater. Denn: „Aktuell liefere ich ihnen auch nicht viele Gründe, wieso sie mich plötzlich anders einsetzen sollten.“ Mit der Luftveränderung hofft Schmutz, ebendiese Gründe in Langnau unter Beweis zu stellen.
Zeitpunkt nicht ungünstig
Andere Optionen hätte es für den 24-Jährigen derweil gegeben, rasch aber war klar, dass er zwischen Biel und Langnau auswählen will. Dass sein Transfer bereits jetzt unter Dach und Fach ist, erleichtere ihn. „Ich verstehe, dass es Eishockeyfans zu früh finden, wenn jetzt schon Transfers abgemacht werden. Letztlich ist es für uns Spieler aber entscheidend. Ich habe eine Familie und kann nicht ewig warten. Schliesslich kann ich es mir nicht leisten, zwei oder drei Monate nichts zu verdienen“, erklärt der Flügelstürmer. Auch deshalb gehören diese Transfers im November zum dazu Business. „Es wäre schlecht, wenn solche Sachen in den Playoffs im Vordergrund stehen würden. Daher finde ich den jetzigen Zeitpunkt gar nicht so schlecht, weil es nach der Saison für uns Spieler eher schon zu spät ist.“ Auch für ihn sei die Sache vorläufig abgehackt, weshalb er sich voll und ganz auf die noch laufende Saison konzentrieren will.
In der steckt er mit Biel nach einem überragenden Saisonstart in einem Zwischentief, welches wohl auch damit zu tun hat, dass die Gegner sich mittlerweile besser auf den EHCB eingestellt haben. „Für uns ist immer noch alles möglich. Wenn es wieder so wird, wie zu Beginn der Saison, können wir in dieser Spielzeit alles schaffen“, erklärt Schmutz. Dies traut er indes auch dem SC Langenthal zu, den er weiterhin aktiv mitverfolgt. Das liegt einerseits an seiner Vergangenheit, die er in der SCL-Juniorenabteilung verbrachte, vor allem aber an Dario Kummer, den er als Patenonkel für seinen Sohn auswählte. „Natürlich wäre es toll, wenn ich nächste Saison mit Dario spielen könnte“, sagt Schmutz. Ganz generell würde er es seinem langjährigen Eishockeyfreund gönnen, wenn er endlich ein Angebot aus der NLA erhalten würde. „Wäre das gleich in Langnau, wärs für mich natürlich umso schöner.“
O’Leary zu Davos?
Auf ein NLA-Angebot könnte derweil ein anderer Ex-Langenthaler hoffen. Nach dem Abgang von Arno Del Curto ist nämlich in mehreren Medien der Name von Langenthals Meistertrainer Jason O’Leary ins Spiel gebracht worden. Der 40-Jährige trainiert derzeit die EV Zug Academy und liefert unter schwierigen Bedingungen mit ständig wechselnden Spielern mit seiner Mannschaft herausragende Arbeit ab. Dass der Kanadier sich zum Ziel gesetzt hat, in der NLA zu trainieren, hat er in den letzten Jahren mehrmals betont. Würde der EV Zug ihn bei einer Anfrage aus Davos ziehen lassen, würde O’Leary dieses Angebot vermutlich ohne zu zögern annehmen. Die Mannschaft würde indes gut zu ihm passen, ist sie doch jung, schnell und dynamisch. Neben ihm stehen aber weitere Namen auf der Kandidatenliste der Medien. Dazu gehört der zuletzt in Lausanne entlassene Dan Ratushny, Ambri-Trainer Luca Cereda der wohl erst nächste Saison zu haben wäre oder die Ex-Davoser Reto Von Arx und Josef Marha.