Jason O’Leary: „Wenn ich NLA-Trainer sein will, muss ich vorbereitet sein“

Jason O’Leary hat in Genf einen Dreijahresvertrag als Assistent unterschrieben. Im Interview mit desktopstories.ch begründet er, wieso er den SC Langenthal verlässt und wieso er bei Genf-Servette unterschrieben hat.

Jason O’Leary, wieso verlassen Sie den SC Langenthal?
Ich denke, es ist der richtige Zeitpunkt in meiner Karriere und auch der richtige Zeitpunkt für den SC Langenthal. Die Spieler müssen sich frisch beweisen, all das, was war, hat beim neuen Trainer keinen Wert mehr ­– inklusive dem Titel. Und für mich ist es ein guter Schritt, mich in der NLA zu nähern. Wenn ich einmal ein NLA-Trainer sein will, dann muss ich dafür vorbereitet sein und das kann ich nur in der NLA.

Sie hätten aber auch mit dem SC Langenthal aufsteigen können.
Der Zeithorizont von mir und dem Club hat nicht gepasst. Die Pläne sind noch nicht zu hundert Prozent ausgearbeitet. Vielleicht hätte es zwei Jahre gedauert, bis der SC Langenthal so weit gewesen war.

Also haben Sie sich diese zwei Jahre nicht nehmen wollen?
Das wäre möglich gewesen. Aber ich hatte jetzt diese Möglichkeit in Genf. Und dort gibt es viele Personen von denen ich lernen kann. Gute, hungrige Spieler. Auch weil ich damit nicht zu weit weg von meinen Kindern bin. Es hat einfach gut gepasst.

Trotzdem noch einmal zurück zum SCL: Hatten Sie das Gefühl, dass sie mit dem SCL mit diesem Spielermaterial nicht besser sein können?
Nein. Man kann immer besser sein und besser werden. Es war keine Entscheidung gegen den SC Langenthal. Ich bin sehr glücklich, dass ich hier war. Ich konnte viel lernen. Aber dieser Entscheid ist jetzt schlicht und einfach ein Karriereentscheid für mich. Natürlich hätte ich mich auch in Langenthal verbessern können, aber resultatmässig konnte ich eigentlich nur den Titel wiederholen. Mit meinem Wechsel zu Genf habe ich neue Herausforderungen und kann Erfahrung in der NLA sammeln. Damit komme ich meinem Ziel, der NHL, eher näher. In Nordamerika kennt kaum einer die NLB.

Als zweiter Assistent scheint es aber, als hätten Sie sich zum Wasserflaschen-Träger degradieren lassen.
(lacht) Ich muss keine Wasserflaschen schleppen. Was meine Aufgaben sind weiss ich derweil noch nicht so ganz genau. Das hängt auch vom Trainer ab. Ich persönlich bin flexibel und kann mich sicherlich einbringen. Aber ich weiss auch nicht, wieso in der Schweiz ein solcher Rummel um diese Bezeichnung gemacht wird. In Nordamerika ist es normal, mehrere Assistenten zu haben. Mehr Einflüsse können ein Team besser machen.

Also besteht doch ein bisschen ein Risiko. Sie kennen den Coach nicht, ebenso wenig ihre Aufgaben. Spekulieren Sie auf darauf, dass Genf gar keinen Trainer sucht und sie daraufhin befördert?
Nein. Mein Ziel ist es, zu lernen. Ich möchte von einem Headcoach lernen, der auf internationalem Niveau trainiert hat (Anmerkung: Genf ist auf der Suche nach einem NHL-Coach). Ich möchte Erfahrung sammeln rund um diese Liga. Das bedeutet auch im Umgang mit den Medien und der Kritik rund um den Club. Letztlich will ich dem Team einfach helfen zu gewinnen. Und dafür tue ich, was immer nötig ist.

Und wie geht es dann weiter?
Dann müsste ein Job als Headcoach in der NLA folgen. Oder ich gehe zurück nach Nordamerika. Ich will mich jetzt auch in der NLA beweisen, Vertrauen und Respekt verdienen und damit verdiene ich mir eine neue Möglichkeit.

Und vielleicht ist irgendwann wieder der SC Langenthal ein Thema in ihrer Karriere?
Vielleicht. Wieso nicht. Es ist für mich ganz wichtig, dass ich hier mit guten Gefühlen gehen konnte. Ich gewann den Titel und wurde nicht etwa gefeuert. Keine Brücken wurden abgebrannt, das Verhältnis zwischen mir und dem Club ist weiterhin sehr gut. Ich werde die Resultate des SC Langenthal auch deshalb weiterhin sehr genau verfolgen.

Zum Schluss wollte Jason O’Leary den Fans vom SC Langenthal unbedingt noch Danke sagen. Seine Grussbotschaft finden Sie mit dem Klick auf den untenstehenden Videolink:

Jason O’Leary’s Grussbotschaft

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