Die Spieler des SC Langenthal sind bereits wieder am Schwitzen. Mit dem Start des Sommertrainings vergangene Woche ist die Meistersaison definitiv Geschichte.
Eigentlich ist es noch gar nicht lange her: Am 22. April und somit vor vier Wochen haben die Langenthaler Eishockeyspieler eine Meisterparty gefeiert, nur gerade eine Woche vorher endete die vergangene Saison 2016/2017. Und bereits jetzt schwitzen die Profis schon wieder was das Zeug hält, in der letzten Woche haben die ersten Fitness- und Leistungstests begonnen, vergangenen Mittwoch wurden im Langenthaler Sportstadion Hard diverse Beweglichkeits-, Schnelligkeits- und Ausdauerübungen durchgeführt. „So erhalten wir einen Richtwert“, erklärt Sportchef Noël Guyaz. Jedes Jahr führen die Oberaargauer die gleichen Tests zu Beginn und zum Ende des Sommertrainings durch, so werden die Fortschritte ihrer Spieler haargenau dokumentiert. Die Spieler machen dabei drei Sprünge auf einem Bein, wobei die Entfernung gemessen wird, führen 5- und 50-Meter-Sprints durch und testen ihre Ausdauer. Nicht dabei waren neben dem noch verletzten Jeff Campbell noch weitere Spieler die derzeit in ihrer Heimat weilen. Dazu gehören Philip Ahlström (Schweden), Pierrick Pivron (Frankreich), Brent Kelly, Tom Kohler (beide Kanada) und Mike Völlmin (Amerika).
Genügend Erholung vorhanden
Zu kurz war die Pause indes nicht, findet Guyaz. „Wir haben dreieinhalb Wochen Pause gehabt, dass ist nicht mehr oder weniger als in anderen Jahren auch.“ Zu wenig sei das deshalb nicht, ausserdem seien einzelne Erholungswochen während dem Sommer geplant und „wenn ein Spieler überbelastet ist, können verlängerte Wochenenden eingeschoben werden.“ Grundsätzlich gilt beim SC Langenthal aber bereits jetzt: Täglich wird geschwitzt, ein Mal wöchentlich stehen die Cracks zudem in Burgdorf auf dem Eis.
Für Aussenstehende scheint die Situation derweil speziell: Während die Spieler trainieren, ist der Trainer für die nächste Saison noch nicht gefunden. Nach der Absage von Jason O’Leary wollen sich die Langenthaler Zeit lassen. Während der Kanadier zu Genf-Servette wechselt, werden bereits Trainernamen mit dem SC Langenthal in Verbindung gebracht. Kevin Schläpfer soll es derweil nicht werden, der Basler hat zwar keinen Club aber noch einen laufenden Vertrag in Biel, sodass er sich Zeit lassen und auf ein NLA-Angebot hoffen kann.
Ein Eigengewächs als Trainer?
Kevin Schläpfer ist aber nicht der einzige Trainer mit SCL-Vergangenheit, der für die Oberaargauer interessant sein könnte. Mit dem Langenthaler Nik Schär gibt es einen Trainer auf dem Markt, der ins Jobprofil passt. Schär arbeitete bereits als Trainer der Frauen U-18-Nationalmannschaft, ausserdem war er Assistentstrainer beim EHC Basel in der NLB und entstammt der SCL-
Organisation. Zuletzt amtete er als Elite-A-Assistent bei den GCK Lions und gewann dort den Titel. Schär kennt sich daher im Umgang mit jungen Spielern aus, hat bereits unterschiedliche Erfahrungen gesammelt und würde nur zu gern die Mannschaft seines Herzens trainieren. Selbst sagte Schär unlängst, dass er schnelles, attraktives und druckvolles Spiel bevorzuge und daher die ideale Balance zwischen Offensive und Defensive anstrebt. Nach dem „Hockey der Zukunft“ handelte bereits Jason O’Leary, sodass Nik Schär womöglich die passende Ablöse wäre. Ex-SCL-Kanadier Eric Lecompte, der in Trainerdiskussionen beim SCL auch gerne erwähnt wird, amtet derzeit als Juniorentrainer in Kanada’s Juniorenligen. Aktuell dürfte eine Rückkehr in seiner noch erst kurzen Trainerkarriere wohl verfrüht sein. Das Sommertraining wird dadurch aber nicht beeinflusst. Mit Leanne O’Leary haben die Langenthaler weiterhin eine ausgezeichnete Off-Ice-Trainerin, die dem neuen SCL-Dirigenten eine topfite Mannschaft übergeben wird.