Archiv der Kategorie: Iis-Zyt

Im Eishockey-Blog «Iis-Zyt» textet Leroy Ryser über die neusten und heissesten EIs-Themen.

Liebe Fans – jetzt den SCL bewerten

Für eine Studienarbeit an der Fachhochschule Nordwestschweiz bin ich auf die Hilfe der SCL-Fans angewiesen. Ich will die Kommunikation des SC Langenthal analysieren und will dafür wissen, was die Fans von unserem Schlittschuhclub halten. Dazu bin ich euch dankbar, wenn ihr folgenden Fragebogen ausfüllt.

Wichtiger Hinweis: Die Umfrage wird anonymisiert ausgewertet, mit dem Namen und der Mailadresse will ich nur vermeiden, dass einzelne Personen 5 Mal an der Umfrage teilnehmen und dadurch das Resultat verfälschen. Die personenbezogenen Daten werden spätestens zum Saisonende vernichtet. Das Mitmachen dauert weniger als 5 Minuten. Vielen Dank schon im Voraus!

Hier klicken, um zur Umfrage zu gelangen.

Erinnerungen an den Schweizermeister-Titel

Langenthal in Feierlaune, Langenthal ist Schweizermeister! Am letzten Mittwoch hat die Mannschaft von Trainer Per Hånberg gegen La Chaux-de-Fonds den dritten Titel in den letzten sieben Jahren gewonnen.

Während den Feierlichkeiten auf dem Eis und später in der Garderobe der Siegermannschaft entstanden zahlreiche Bilder. Diese werden hier nun auf desktopstories.ch gezeigt. Alle Bilder können in Form eines Posters oder einer PVC-Platte bestellt werden. Dazu später in diesem Artikel mehr. Jetzt wünsche ich viel Vergnügen beim Durchklicken der Bilder.

Wer eines dieser Bilder in Form eines Posters haben möchte, kann dies per Mail bestellen. Ebenfalls möglich ist es, die Bilder in Form einer PVC-Platte zu bestellen. Bestellung bitte mitsamt Adresse und Bildwunsch, sowie Material- und Grössenwunsch an: ryl@leroyryser.ch Als Richtpreis gilt folgende Angabe: Das Meisterposter in der Grösse 45×80 cm kostet 60 Franken – wie schon vor zwei Jahren. Das kann man auch direkt im Shop von leroyryser.ch bestellen: Hier klicken

Auch immer wieder schön: Das MySports-Bestof zur Meisterfeier:

Zum Abschluss dieser Saison bleibt nur noch das Dankesagen: An alle Unterstützer und Leser von Desktopstories.ch – letzten Mittwoch ist auch für diese Seite eine schlichtweg geniale Saison mit vielen Storys, Klicks und Erlebnissen zu Ende gegangen. Besten Dank für das fleissige Lesen und Teilen der Beiträge. Die Vorfreude auf die nächste Saison steigt schon jetzt!

Der SC Langenthal will wieder zu Hause Meister werden

Der SC Langenthal empfängt heute Abend den HC La Chaux-de-Fonds zum vierten Akt im Playoff-Finale der SwissLeague-Saison 2019. Dabei strebt der Oberaargauer Schlittschuhclub bereits den Titel an.

Es wäre der 12. Sieg im 15. Playoff-Spiel. Zuletzt ist dies dem Lausanne HC im Jahr 2013 gelungen. Auch Sie gewannen den Final mit 4:0, damals war der EHC Olten die unterlegene Mannschaft. Langenthal greift derweil zum dritten Mal nach dem Titel. Jeder grosse Sieg haben die Langenthaler indes zu Hause errungen. Die Finalqualifikationen 2012, 2017 und 2019 wurden im Schoren realisiert, ebenso die Titelgewinne von 2012 und 2017. Etwas wird in diesem Jahr aber anders sein: Es gibt keine Meisterfeier auf dem Wuhrplatz. Wenn der HCC, in diesem Szenario, den SCL nicht stoppen kann, wird somit offenbar zumindest Petrus die Feierlichkeiten ausbremsen. Wegen dem Wetter wird aktuell noch nach einem Ersatzstandort gesucht, hoch im Kurs ist natürlich das Schorenstadion selbst. Das würde dem Fest kaum einen Abbruch tun. Moderiert wird die Sause wie schon im Jahr 2017 vom Schreiberling dieses Textes.

Im Schoren soll die Meisterparty beginnen – zum dritten Mal.

Wüthrich: kein Grund nervös zu werden
Dass die Feier heute Abend trotz Wetterkapriolen stattfindet, ist derweil wahrscheinlich denn Gründe für eine Niederlage des SC Langenthal gibt es wahrlich wenig. Nachdem Philip Wüthrich im SCL-Tor die letzten 137 Minuten ohne Gegentor überstehen konnte, schienen die La Chaux-de-Fonniers niedergeschlagen und ratlos. Gelingt den Romands kein frühes Tor oder überhaupt der erste Treffer, dürfte die Verzweiflung bei der welschen Stimmungsmannschaft steigen. Dass Philip Wüthrich seinen Kasten auch heute dicht macht ist indes gut möglich, immerhin hat er in den bisherigen Playoffs eine sagenhafte Fangquote von über 95 Prozent. Dass er nun, wo es endgültig entscheidend wird, nervös wird, ist ausserdem unwahrscheinlich. „Wenn ich einer wäre, der nervös wird, dann wäre ich es wahrscheinlich schon lange“, sagt er ganz cool und unbeeindruckt. Natürlich gehe es heute Abend um viel, das ändere an seiner Vorbereitung oder seinem Einsatz aber nichts.

Kann der SC Langenthal auch heute Abend jubeln?

Routiniers sind vorbereitet
Dass die 3:0-Führung zugleich deutlich, aber auch heikel ist, das sind sich die Routiniers bewusst. „Natürlich kommen jetzt solche Gedanken, dass man meinen könnnte, es sei schon alles entschieden. Wir müssen diese Gedanken aber entschieden wegsteuern“, sagt Rytz. Schon in der Garderobe hätten deshalb einzelne Spieler das Wort ans Team gerichtet und gesagt: „Es steht 3:0. Nicht mehr und nicht weniger.“ Damit sei eigentlich nur eines klar: „Wir wollen auch diesen vierten Sieg unbedingt.“ Wie sich die Mannschaft gibt, das werde man am besten in den Trainings vor dem Spiel sehen, so Rytz. Gesehen hat man dort einen durchaus motivierten und flinken SCL, so wie man ihn schon in den letzten Spielen erkannte. Änderungen in der Aufstellung dürfte es derweil keine geben, Robin Nyffeler ist zwar zurück auf dem Eis, trägt aber vorerst noch das pinke „Verletzungstrikot“.

Für das heutige Spiel wird es wie gewohnt einen Live-Ticker geben. Hier klicken.

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Simon Sterchi: «Wir wissen, wie schnell es gehen kann»

Der SC Langenthal blickt mit einer komfortablen 2:0-Serienführung auf das dritte Spiel in La Chaux-de-Fonds vom heutigen Abend. Kofortabel ist diese aber nur bedingt. Das unterstreichen Yves Müller und Simon Sterchi im Desktopstories.ch-Interview.

Der SC Langenthal hat am Freitagabend einen herausragenden Auftritt demonstriert. Mit viel Energie, Konsequenz und Wille haben sie den HC La Chaux-de-Fonds in die Schranken gewiesen. Der Grund dafür war auch im Mittwoch-Spiel zu finden, verraten Yves Müller und Simon Sterchi.

Wer etwas meckern will, der findet dies wohl höchstens in der Langenthaler Chancenverwertung. Die Oberaargauer erspielten sich zahlreiche Chancen, nutzten diese aber nicht immer so gut und effizient. Dies wolle man zweifellos für das heutige Spiel verbessern –  aber: 

Dass der SC Langenthal nun mit 2:0 in der Serie führt, ist zweifellos ein Vorteil – das sind sic die beiden sicher, obwohl Langenthal die letzten beiden Titel erst nach 0:2-Rückstand gewinnen konnte. Für Simon Sterchi ist klar:

Würde Langenthal heute Abend gewinnen wäre das statistisch gesehen die Entscheidung. In der Swiss League gab es noch keine Playoff-Serie, in der ein 0:3-Rückstand aufgeholt wurde und später dennoch zum Sieg führte. Mit diesem Ziel dürften die Langenthaler heute Abend in die Partie in der wohl ausverkauften «Les Mélèzes» starten.

Für das heutige Spiel gibt es einen Live-Ticker. Hier klicken.

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Geht der SC Langenthal dem dritten Titel entgegen?

In den Swiss League Finals trifft der Dauer-Sieger auf den Dauer-Verlierer – etwa so könnte man das Duell zwischen Langenthal und La Chaux-de-Fonds benennen. Hat der SCL deshalb leichtes Spiel und tänzelt sich zum Titel?

Seit 2009 hat der HC La Chaux-de-Fonds keinen Final mehr gespielt. Damals verloren sie das Romands-Derby gegen den Lausanne HC. Es ist nicht der einzige Final, welcher der HCC in den letzten Jahren verlor. Gegen Chur (1999 und 2000), Servette (2002) und Biel (2006) zogen sie ebenfalls den kürzeren. Der letzte Erfolg datiert auf 1996, also vor 23 Jahren, als der Final nicht ausgespielt wurde, La Chaux-de-Fonds in den Aufstiegsspielen gegen A-Gegner Lausanne und B-Gegner GC Zürich aufgestiegen ist. Ganz anders der SC Langenthal: In den Jahren 2012 und 2017 haben sie die beiden Aufstiegsaspiranten Lausanne und Rapperswil geschlagen, beide Mannschaften stiegen in der nächsten Saison auf. Für La Chaux-de-Fonds dürfte dies deshalb heissen: Im Duell zwischen Dauer-Sieger und Dauer-Verlierer heisst es in diesem Jahr Keine Chance! Immerhin steigen sie dann im nächsten Jahr gleich auf.

Jubelt der SCL gegen La Chaux-de-Fonds wie schon nach dem Halbfinale gegen Olten?

Der HCC ist schwer einzuschätzen
Doch ist es tatsächlich so einfach den Sieger des Finals hervorzusehen? Kaum. Denn gerade der HC La Chaux-de-Fonds ist sehr schwierig einzuschätzen. Obwohl die EVZ Academy mit Jason O’Leary im Viertelfinale gute Arbeit geleistet hat, sind es dennoch Jungspieler ohne Playoff-Erfahrung. Und Thurgau im Halbfinale, überzeugte während etwas mehr als zwei Spielen, ehe sie nach ihrem grossen Viertelfinal-Triumpf über Ajoie offensichtlich müde waren. Die Leistung der Neuenburger kann man deshalb wahrlich nicht einschätzen. Beim SCL hingegen ist klar, dass dieser in Form ist. Auch wenn Kloten und Olten taktisch kaum so gut organisiert waren wie es der HCC sein dürfte, hatten sie doch starke Einzelspieler und galten als wahrhaftig starke Gegner. Dass der SCL sie in fünf, respektive sechs Spielen bezwungen hat, darf deshalb durchaus als grosse Leistung und Zeichen einer starken Form gewertet werden.

Der Vorteil ist und bleibt der Torhüter
Ganz sicher kann deshalb in dieser Serie nur eines gesagt haben: Auf der Torhüterposition hat der SC Langenthal ganz klare Vorteile. Philip Wüthrich spielt weiterhin überragend, das geht sogar so weit, dass sich eigentlich gar keine Kritiker zu seiner Leistung finden. Beim HCC ist aber nicht klar, ob Christophe Bays nach seiner nicht kommunizierten Verletzung noch einmal spielen wird. Tim Wolf hingegen ist zweifellos bei weitem nicht so stark, wie es Wüthrich ist – das wäre wohl selbst Bays nicht, auch wenn dieser das offensiv dominierte Spiel der Qualisieger besser stützen könnte.

Pascal Pelletier ist in Form – ein Vorteil für den SC Langenthal?

Unruhe wegen dem Trainer?
Daneben gibt es ausserdem zahlreiche Gerüchte, dass die Chaux-de-Fonniers neben dem Eis gegen zahlreiche Probleme ankämpfen. Gemäss mehreren zuverlässigen Quellen sind die Verantwortlichen nicht zufrieden mit dem Trainer, im Team herrscht Unruhe weil auch die Spieler von Serge Pelletier nicht begeistert sind. Natürlich will das niemand bestätigen. Und in der aktuellen Situation nimmt sowieso schon gar niemand weiter Stellung dazu. Und ausserdem ist klar, dass sich eine Mannschaft in einem Finale zweifellos «zäme näh» kann. Ein Grund auf den HCC zu wetten ist aber auch das zweifellos nicht, da sind die Meldungen über Per Hånberg weit besser. Dessen sozialen Fähigkeiten werden allgemein geschätzt, Yves Müller beispielsweise sprach schon mehrmals in Zeitungsinterviews von einem der besten Trainern, unter denen er in seiner Karriere spielen konnte.

Kehrt Christen zurück?
Aufpassen muss der SC Langenthal dennoch. La Chaux-de-Fonds spielt offensiv entfesselt und kann kaum vollständig kontrolliert werden. Mit Timothy Coffman haben sie ausserdem einen für diese Liga aussergewöhnlich begabten Skorer in ihren Reihen. Mit Adam Hasani, Brett Cameron, Daniel Carbis, Alain Mieville und Dominic Hobi verteilt sich der Druck fürs Toreschiessen auf mehrere Schultern. Zweifellos würde den Langenthalern gegen die geballte Angriffskraft des HCC eine Rückkehr von Luca Christen helfen. Der 20-jährige Verteidiger brachte stets viel Ruhe ins Abwehrspiel der Langenthaler, zudem agierte er meist fehlerlos. Mittlerweile trainiert Christen wieder, weshalb dies nicht unwahrscheinlich erscheint.


Erinnerungen aus 2017 werden wach…

Dritter Titel ist möglich
Doch wer gewinnt diesen Final nun? Fast überall werden dem SC Langenthal Vorteile zugeschrieben. Ist dem so? Oder gibt es Vorteile für den HCC, weil dieser in der Qualifikation drei der vier Spiele gegen den SCL gewann? Ich beende diese Finalvorschau mit ähnlichen Worten wie im Jahr 2017. Das ist ein Playoff-Final, ein Tipp wäre unangemessen und reine Selbstüberschätzung. Beide Mannschaften können siegen. Oder anders gesagt: Auch ich kenne den Sieger nicht. Ich selbst lasse mich überraschen und hoffe, dass am Schluss der SC Langenthal feiern wird. Möglich ist es zweifellos.

Zum Live-Ticker für das heutige Spiel geht es hier lang: Hier klicken.

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Swiss League: Noch vier Teams sind übrig

Morgen Abend beginnen in der Swiss League die Playoff-Halbfinals. Seit Freitagabend wissen wir, welche vier Mannschaften noch übrig sind. Wer wird nun Meister? Thurgau, Langenthal, Olten oder La Chaux-de-Fonds?

In einem dramatischen Finale hat es der HC Thurgau nach 21 Jahren erstmals wieder in die Playoff-Halbfinals geschafft. Im siebten Spiel bezwangen sie Favorit Ajoie mit 2:1. Sinnbildlich gab es auch in dieser Partie wenig Tore, wenig Chancen und ein nur blasses Ausländerduo beim HC Ajoie. Auf desktopstories.ch analysieren wir nun die vier Halbfinalisten und versuchen den Kaffeesatz zu lesen. Wer gewinnt den Titel? Thurgau, Langenthal, Olten oder La Chaux-de-Fonds? Hier kommen fünf Thesen:

Tim Wolf mit der Nummer eins ist kein Meistertorhüter

La Chaux-de-Fonds: Tim Wolf ist kein Meistertorhüter
Es ist schwierig den Qualifikationssieger einzuschätzen. Nach nur vier Playoff-Begegnungen haben sie die EV Zug Academy, wenn auch teilweise mit etwas Glück, ohne Niederlage bezwingen können. Sich gegen das harte, gut organisierte Team von Jason O’Leary ohne Makel durchzusetzen, war keine leichte Aufgabe. Dass die Neuenburger dabei auch noch 4,5 Tore pro Spiel erzielten und 35% der Powerplay-Chancen ausnutzten, lässt aufhorchen. Das unterstreicht, dass der HCC vor allem in der Offensive seine Stärken hat. 
Ein Problem hat der HCC. Mit dem verletzungsbedingten Ausfall von Torhüter Christophe Bays steht nur noch Tim Wolf zur Verfügung. Der ehemalige ZSC-Junior hat für die nächste Saison in Ajoie unterschrieben, nachdem er von Bays in dieser Saison auf Anhieb verdrängt wurde. Wolf ist ein souveräner, aber keinesfalls überragender Torhüter. Oder anders gesagt: Er ist kein Meistertorhüter. Man kann mit ihm Meister werden, er trägt aber keine Equipe zum Meistertitel. Das können in dieser Liga aktuell nur Simon Rytz vom EHC Olten und Philip Wüthrich vom SCL. Ob Bays noch in dieser Saison sein Comeback gibt ist nicht sicher, Informationen über seinen Zustand werden in der «Les Mélèzes» streng geheim gehalten. Ohne ihn, wird der HCC aber nicht Meister.

Nicolas Aeberhard (links) hat gegen den HC Ajoie in sechs Spielen überzeugt

HC Thurgau: Besserer Torhüter und Sieg im Spiel 1
Dass der HC Thurgau die Viertelfinals überstanden hat, liegt auch am 23 Jahre jungen Keeper Nicola Aeberhard. Mit einer Fangquote von über 94 Prozent hat er immerhin 180 Schüsse des Gegners entschärft. Nach dem ersten Spiel wurde er für Jannick Schwendener eingesetzt, seither musste er seinen Platz nicht mehr räumen. Im Direktvergleich wird er gegen Tim Wolf überzeugen. Thurgau kann davon ausgehen, dass es die besseren Torhüter auf der eigenen Seite hat.
Daneben hat Thurgau in der morgen startenden Begegnung einen weiteren Vorteil: Nach dem Sieg vom Freitag sind sie im Flow, gestärkt von Selbstvertrauen. Dieses wird sie am Sonntag gleich zum ersten Sieg tragen, weil La Chaux-de-Fonds erst zu spät warm läuft und dann den Maierschen Abwehrriegel nicht mehr genügend oft knacken kann. Damit ist die Serie aber nicht entschieden. La Chaux-de-Fonds ist nicht nur ausgeruhter sondern auch breiter aufgestellt. Obwohl Cody Wydo immerhin 10 Punkte in sieben Partien gesammelt hat, sind mit Daniel Carbis (7 in 4) und Timothy Coffmann (5/4) die besseren Skorer auf der Gegenseite, allgemein sind die Einzelkönner beim HCC stärker einzuschätzen. Über maximal sieben Spiele dürfte La Chaux-de-Fonds besser sein, auch weil Thurgau von diesem Grosserfolg vielleicht etwas gesättigt sein könnte. Vielleicht überraschen die Ostschweizer aber noch ein zweites Mal – ihrem Trainer Stephan Mair ist vieles zuzutrauen.

Tim Bucher (rechts) wird versuchen den defensiven Wahnsinn zu limitieren.

EHC Olten: Offensiver und defensiver Wahnsinn bringt Spektakel
Gegen Visp hat sich der EHC Olten höchstens warmgelaufen, den Zenit haben die Dreitannenstädter noch nicht erreicht. Der SC Langenthal, der in den Viertelfinals die beste Abwehr stellte, muss sich gefasst machen. Olten ist ausgeruht – und für das eigene Spielsystem ist das ein grosser Vorteil. Die Flucht nach vorne entfacht zuweilen einen offensiven Wahnsinn, dem man sich nur schwer entgegenstellen kann. Weil dadurch aber auch hin und wieder die Verteidigung vernachlässigt wird, kann der Gegner ebenso auf defensiven Wahnsinn hoffen.
Dass der EHC Visp nicht chancenlos war, zeigt dass dies auch der SCL nicht sein wird. Aber: Es unterstreicht auch, dass Simon Rytz im Tor überzeugen konnte. Gemeinsam mit Matthias Mischler haben die Oltner das beste Torhüterduo der Liga, weshalb selbst der defensive Wahnsinn im für den EHCO besten Fall, ihnen nichts anhaben kann. Mit Cason Hohmann (zwei Punkte pro Spiel) haben sie ausserdem den besten Playoff-Skorer, gerechnet auf die Anzahl Spiele, in ihren Reihen. Olten ist ein probater Meisterkandidat.

Er ist derzeit der beste Keeper der Swiss League: Philip Wüthrich (rechts).

SC Langenthal: Ein Torhüter, der den Meistertitel «klauen» kann
Beim 6:0 in Kloten haben die Langenthaler – und vor allem Philip Wüthrich – den Sieg gestohlen. Kloten schoss insgesamt 47 Mal aufs Tor, Langenthal nur 28 Mal. Ab einer Negativ-Differenz von 10 Schüssen gegen den Sieger spricht man von einem «Stolen win», einem gestohlenen Sieg. Gleiches passierte übrigens auch in der fünften Partie, dem entscheidenden 4:1-Sieg der Oberaargauer. Es unterstreicht, wie stark Youngster Philip Wüthrich im Tor arbeitet. Wenig überraschend reissen die Lobeshymnen über den 21-Jährigen auch nicht ab. Wie einst Marc Eichmann im Jahr 2012 kann auch Philip Wüthrich sein Team zum Meistertitel hexen. Und wenn es sein muss, diesen sogar «stehlen».
Alleine auf ihn ist der bisherige Erfolg des SCL aber nicht zurückzuführen. Langenthal hat mit einer Erfolgsquote von über 96 Prozent das beste Boxplay bewiesen, die Erfolgsquote im Powerplay ist mit fast 21 Prozent ansehnlich. Dass Olten und Langenthal in den bisherigen Spielen aber eher wenig Strafen kassierten, wird die Affiche dennoch spannend machen, weil starke Special-Teams dadurch noch entscheidender werden. Mit einem starken Torhüter und überzeugenden Special Teams kann man Meister werden, das gilt für Olten und Langenthal. Etwas ist und bleibt in diesem Duell interessant: Seit dem Wiederaufstieg hat Langenthal noch keine Playoff-Serie gegen Olten gewinnen können. Dafür wäre die Zeit nun gekommen.

Wem geht der Strom im Halbfinale aus? Olten oder Langenthal?

Letzte These: Wer wird Meister? Der Sieger des Mittelland-Derbys!
Nach dem Abschied des HC Ajoie ist mein eigentlicher Meistertipp futsch – kläglich gescheitert, so schnell kann’s gehen. Ein zweites Mal lasse ich mich deshalb nicht mehr so weit auf die Äste heraus und formuliere ein entweder oder. Dieses trifft Langenthal und Olten. Jene Mannschaft, die sich im Mittelland-Derby durchsetzt, wird Meister. Wieso? La Chaux-de-Fonds ist zwar eine starke Mannschaft, sie verfügt jedoch über keinen Meistertorhüter. Weil das Team nicht überragend aufgestellt ist, wäre ein solcher aber nötig. Thurgau ist schlicht zu wenig gut. Mit einem immensen Kraftakt haben sie den Viertelfinal überstanden, dass ein zweiter solcher Kraftakt gelingt ist schon sehr unwahrscheinlich, ein dritter kaum realisierbar. Egal wer sich in diesem Duell durchsetzt, die Chance ist gross, dass er im Finale dann scheitert.
Olten oder Langenthal? Möglich ist in diesem Duell alles. Olten hat die offensive Power um Meister zu werden, Langenthal glänzt in der Defensive mit meisterlicher Taktik und Stabilität. Es wird ein Duell auf Augenhöhe sein, bei dem entscheidend ist, wer seinem Gegner zu viel Raum für dessen System einräumt. Lässt Langenthal ein wildes hin und her zu, wird es verlieren. Kann Olten dem SCL dieses Spiel nicht aufzwingen, wird der EHCO im kontrollierten, emotionslosen Duell den Kürzeren ziehen. Und weil Olten auf Spektakel und Emotionen angewiesen ist, dürfen die Zuschauer auf dieses zweifellos hoffen.

Wer gewinnt den Meistertitel der Swiss League?

Am heutigen Freitag beginnt in der Swiss League die schönste Zeit des Jahres. Kurz vor den Playoffs beurteilen wir die Form der jeweiligen Teams und schätzen ein, wer wie weit kommen könnte. Nicht alle Mannschaften haben dieselben Vorzeichen.

Die „Les Mélèzes“ in festlichem Gewand

La Chaux-de-Fonds vs. Zug Academy: Die Zuger werden den HCC ärgern
Gegen Zug spielt kein Team gerne. Der Grund dafür ist nicht zuletzt Jason O’Leary. Dessen Teams spielen hart, direkt auf den Köper, ohne Rücksicht auf Verluste und Strafen – hart an der Grenze des Erlaubten. Im letzten Spiel gegen Olten waren nicht wenige Zuschauer begeistert oder überrascht: Jeder Check hat die Mannschaft fertig gemacht und den Gegner bis aufs Letzte geärgert. Bis der entscheidende Punktgewinn sichergestellt war.
Darauf muss sich auch der HCC einstellen und genau dies ist die Krux. Jason O’Leary hat bereits den HC Ajoie im Jahr 2017 auf diese Weise aus dem Meisterrennen geworfen. Und La Chaux-de-Fonds wird der Ruf nicht los, dass sie schlicht und einfach «zu welsch» sind, um zu siegen. Oder deutlicher formuliert: Zu weich.
Was passiert nun in dieser Serie? Zug wird seinen Gegner ärgern können. Vielleicht auch ein Spiel oder sogar zwei gewinnen. Danach dürfte sich aber der Favorit dennoch durchsetzen. Der HCC ist besser aufgestellt und das wird sich zeigen. Mehr darf man vom jüngsten Team der Liga auch nicht erwarten. Nur schon dafür, dass es Jason O’Leary in die Playoffs geschafft hat, hätte er einen National-League-Vertrag verdient.
Mein Tipp: 4:1

Ajoie – Thurgau: Thurgau ist noch nicht so weit
Zwischenzeitlich sah es für den HC Thurgau in dieser Saison nicht gut aus. Die zahlreichen Veränderungen schienen ihren Tribut zu zollen. Was Stephan Mair mit seinem Team aber auch in diesem Jahr geschafft hat ist bemerkenswert. Die frisch aufgestellte Equipe hat immerhin den siebten Rang dank einer verbesserten zweiten Saisonhälfte erreicht – auch das ist ein grosses Lob wert.
Noch ist die Mannschaft aber nicht genügend gut, das für die nähere Zukunft gesteckte Ziel Halbfinal zu erreichen. Ausserdem treffen die Leuen auf den HC Ajoie, der mit dem besten Ausländerduo der Liga antritt, über einen souveränen Torwart verfügt und unter anderem durch Matthias Joggi auch einiges an Wasserverdrängung mitbringt. Ajoie wird den Ostschweizern deshalb keine Chance lassen.
Mein Tipp: 4:0

Jubeln Visp und Oliver Achermann (links) in den Viertelfinals?

Olten – Visp: Die einzige Serie mit einer Überraschung?
Ein bisschen gegen den Derbygegner sticheln, das gehört doch auch auf desktopstories.ch dazu, nicht? Dazu passt natürlich auch meine – durchaus ernsthafte – Prognose: Olten ist das einzige Top-Vier-Team, das nach einer Runde Ferien bucht. Warum? Die letzten Spiele. Olten verlor jeweils nur gegen gut strukturierte Teams. Zug, Langenthal und eben, Visp. Gegen Visp haben die Oltner sogar alle vier Partien verloren und kein Spiel gewinnen können. Wieso: Weil Olten offensiv dominiert, wenn man es lässt, defensiv aber floppt, wenn man es fordert.
Es gibt keinen Zweifel: Olten ist offensiv besser als jedes andere Team. Die Namen lesen sich für Swiss-League-Verhältnisse beinahe schon traumhaft. Chiriaev, Horansky, Hohmann, Muller, Truttmann, Haas – da steckt mehr Offensivpower als in jedem anderen Team. Doch noch nie wurde der Meistertitel in der Offensive gewonnen. Wer keine gute Defensive aufweist, der wird nicht Meister. Ausserdem bin ich von Chris Bartolone als Trainer nicht überzeugt. Er ist ein smarter Kommunikator, aber ob er ein grosser Trainer ist, bin ich mir nicht sicher.
Zweifellos: Jeder der das Risiko scheut, wird in dieser Serie für den EHC Olten tippen und das bei 183 Torerfolgen (!) in dieser Qualifikation zurecht. Ich glaube aber, dass Visp eines von wenigen Teams ist, das den EHC Olten stoppen kann. Und wenn es Visp nicht tut, werden die Oltner womöglich sogar das Finale erreichen.
Mein Tipp: 2:4

Der SC Langenthal und Vincenzo Küng (Mitte) wird sich gegen Kloten und Steve Kellenberger (links) durchsetzen.

Langenthal – Kloten: Der SCL nimmt Fahrt auf
Die Vorboten dieser Playoff-Serie haben wir heute vor einer Woche gesehen: Kloten war fast chancenlos, Langenthal dagegen offensiv entfesselt. Philip Wüthrich hat zudem das Duell der besten Torhüter der Liga gegen Joren van Pottelberghe in aller Deutlichkeit, mit einem überragenden Auftritt, für sich entschieden. Wir haben dort gesehen, wozu der SC Langenthal fähig ist, wenn die Arbeitseinstellung stimmt. Dass diese nun abhandenkommen würde, dafür gibt es schlicht und einfach keinen Grund.
Viel mehr spricht aber der EHC Kloten für den SC Langenthal. Das mag komisch klingen, ist aber dennoch so. Kloten hat in vier Direktbegegnungen defensiv nicht ein einziges Mal überzeugen können – 1:0-Sieg Mitte Januar zum Trotz. Entgegen zahlreicher Namen in der Aufstellung konnte ich in keinem Moment ausmachen, was diese Equipe starkmachen soll. Olten ist zweifellos besser als Kloten. Käme es zu diesem Duell im Finale, würde der EHCO seinen ersten Titel davontragen. Soweit wird es aber nicht kommen. Kloten wird auch gegen den SC Langenthal immer wieder defensive Löcher offenbaren und trotz wuchtiger Offensive gegen die stark formierte SCL-Defensive auf Granit beissen. Dass der Absteiger nicht Meister wird ist nichts Neues. Der grösste Fehler der Klotener ist deshalb ein anderer: Sie haben den bis zuletzt vertragslosen Jason O’Leary noch nicht zum neuen Trainer für nächste Saison auserkoren und werden es auch nicht tun.
Mein Tipp: 4:1

Wird Ajoie jubeln? Oder wird der SCL dem HCA das Fürchten lernen?

Und wer wird nun Meister?
Ich werde mich hüten, hier zu schreiben dass der SC Langenthal Meister wird. Die Enttäuschung, wenn es dann doch nicht so weit kommt, wäre zu gross. Oder anders gesagt: Ich habe es vorher nie geschrieben und werde es auch jetzt nicht schreiben. Wir alle wissen, dass es möglich ist. Der SCL weist ein starkes Powerplay auf, hat einen meisterhaften Keeper zwischen den Pfosten und er hat sich zuletzt im Powerplay verbessert. Und möglich ist vieles.
Aber wer wird dann Meister, wenn Kloten und Olten defensiv nicht überzeugen? Wenn Zug und Thurgau zu schwach und La Chaux-de-Fonds zu welsch ist? So bleiben nur noch zwei Teams übrig: Ajoie und Visp. Die Walliser erachte ich als einen interessanten Geheimtipp, befürchte aber dass die Mannschaft von Matti Alatalo zu wenig stark ist, um sich endgültig durchzusetzen. Es bleibt also nur noch Ajoie. Der HCA hat auch in dieser Saison alles um Meister zu werden. Torhüter, Powerplay, Ausländer, Wasserverdrängung – der Kader bietet alles. Ajoie und Trainer Gary Sheehan müssen sich deshalb nur vor etwas fürchten: Einer Direktbegegnung mit dem SC Langenthal.

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Fünf Fragen an Pascal Pelletier

Gegen Visp hat Pascal Pelletier erstmals für den SC Langenthal gespielt. Nach dem Spiel hat desktopstories.ch mit ihm sprechen können.

Pascal Pelletier, wie haben Sie die letzten Tage erlebt?
Crazy. Vor 40 Stunden war ich noch mitten in einem Schneesturm und jetzt bin ich hier. Wir haben vor etwa einer Woche mit verhandeln begonnen und dann musste alles schnell gehen. Ich habe ein Ticket gekauft, bin hierher gekommen und danach hat das Management einen wirklich tollen Job gemacht, damit ich schon gegen Visp spielen konnte.

Wieso haben Sie sich für den SC Langenthal entschieden?
Ich hatte einzelne Optionen in Deutschland, die mir aber nicht wirklich zugesagt haben. In die KHL wollte ich nicht zurückkehren, die Schweiz hat mich am meisten interessiert. Bei den Verhandlungen wurde rasch klar, dass Langenthal ideal passt. Hier gibt es eine Siegertradition. Und ich will Titel gewinnen.

In Langenthal sind wir uns gewohnt, gute Ausländer zu haben. Spüren Sie Druck?
Nein. So schlimm wie in Zürich kann es kaum werden. Natürlich gehört es für einen Ausländer dazu, Punkte zu sammeln. Aber für mich zählen persönliche Punkte nichts. Nur Titel.

Was wollen Sie beisteuern, damit es für einen solchen Titel reicht?
Ich bin ein variabel einsetzbarer Spieler. Egal was der Coach will, ich kann es tun. Hart spielen, kreativ spielen, als Center agieren oder auf dem Flügel – das alles spielt mir keine Rolle.

Sie haben im Eishockey viel erlebt und junge Spieler werden zu Ihnen aufsehen. Was raten Sie ihnen?
Die wichtigste Fähigkeit eines jeden Spielers ist die richtige Einstellung. Ich habe im Sommer oft mit Patrice Bergeron trainiert. Wieso ist er so gut? Weil er so hart arbeitet.

Rund um den SCL ist es (fast zu) ruhig

Beim SC Langenthal herrschen zwar immer wieder Tumult und Aufregung auf dem Eis, daneben ist es aber ruhig. Fast zu ruhig finden einzelne Fans. Der «Unter-Emmentaler» hat deshalb SCL-Sportchef Marc Eichmann gefragt, wie die Kaderbildung für die Saison 2019/2020 vorangeht.

In der aktuellen Saison sind die Zeiten für Vertragsverlängerungen ein bisschen nach hinten verschoben worden. Weil am 14. November auf der höchsten Schweizer Stufe darüber diskutiert wurde, ob das Ausländerkontingent erhöht werden soll, warteten die meisten Vereine mit Vertragsverlängerungen zu. Wer mehr Ausländer verpflichten darf, braucht weniger Schweizer Spieler. Dieser Rattenschwanz hätte sich nach hinten verschoben und somit auch die Swiss League getroffen. Hätte die National League das Ausländerkontingent von vier auf sechs Ausländer pro Team erhöht, wären 24 Schweizer Spieler überflüssig geworden und hätten in die Swiss League gewechselt. Diese wiederum würden Spieler der zweithöchsten Liga in die Amateurklasse verdrängen. Mittlerweile hat das Transferkarussel aber zu drehen begonnen.

9 Spieler definitiv unter Vertrag
Nicht so beim SC Langenthal. Die Mannschaft aus dem Oberaargau hat per heutigem Datum fünf Verteidiger, vier Stürmer und keinen Torhüter unter Vertrag, mit Dario Kummer, Simon Sterchi und Mathieu Maret kommen zwei Stürmer und ein Verteidiger dazu, die allesamt weiterlaufende Verträge mit einer National-League-Ausstiegsklausel besitzen. Die für Fans besorgniserregende Tatsache aber ist, dass es um den Club derzeit sehr ruhig ist. Kaum Gerüchte kursieren, niemand weiss wer die beiden Ausländerposten bekleiden soll und wer die Mannschaft verstärkt oder verlässt. Der «Unter-Emmentaler» hat sich deshalb auf die Suche begeben und unter anderem beim SCL-Sportchef Marc Eichmann nachgefragt, wie die Teambildung voranschreitet. Wie erwartet gibt sich der ehemalige Spitzentorhüter bedeckt und lässt nur wenig durchsickern.
Was aus dem Interview mit dem Unter-Emmentaler entstanden ist, findet man jetzt online auf www.unter-emmentaler.ch oder unter diesem Direktlink: Hier klicken. Ich habe mich derweil damit beschäftigt, mich in der Liga umzusehen, wer allenfalls ein Thema für den SC Langenthal sein könnte.

Von interessanten Perspektivspielern und Dauerthemen …
Marc Eichmann kündet im Interview mit dem «Unter-Emmentaler» an, dass er die Verteidigung mit mehr Wasserverdrängung ausstatten will. Dies würde ein bekannter Ex-Junior vom SC Langenthal mit sich bringen: Nico Graf spielt seit dieser Saison bei der EV Zug Academy unter Jason O’Leary und leistet dort zuverlässige Dienste. Auffällig waren derweil auch mehrfach die Leistungen von Thurgaus Simon Seiler, der mit einer Grösse von 188 Zentimetern und einem hartnäckigen Spiel auch im Direktduell mit dem SCL positiv aufgefallen ist. Beides sind junge, talentierte Spieler, die Grösse und Kraft mitbringen können.
Kandidaten als Stürmer gibt es derweil zahlreich. Léonardo Fuhrer von Thurgau wäre beispielsweise ein Top-Transfer. Er, der sich seit Jahren versucht für die National League zu empfehlen, ist schon seit längerem ein Thema für jedes NLB-Top-Team, er dürfte aber nicht ganz günstig sein. Daneben ist Julien Privet (22) von Ajoie als flinker, wendiger Spieler bekannt, der konstant einen halben Punkt pro Spiel produzieren kann. Einen ähnlichen Punkteschnitt weist auch Silvan Wyss vom EHC Olten auf. Gemunkelt wird, dass er bei den Dreitannenstädtern unzufrieden ist, längst wurde bekannt, dass auch der SC Langenthal in den letzten Jahren an ihm dran war. Es ist aber unwahrscheilnich, dass er seinen bis 2021 weiterlaufenden Vertrag aufkünden wird. Schon eher interessant ist Jules Sturny vom EHC Visp, der aktuell in der ersten Linie neben Visps Ausländerduo für Furore sorgt. Ebenfalls talentiert und jung ist Patrick Brändli vom HC Thurgau, er könnte als Center womöglich in eine der entstehendenen Lücken einspringen. Ebenfalls ein interessanter Center ist Thibault Frossard vom HC Ajoie. Er überzeugte insbesondere im Meisterjahr 2016 neben Dario Kummer auch auf dem Flügel. Diese Spieler besitzen gemäss «Eliteprospects» bis auf Silvan Wyss noch keinen Vertrag, weshalb der SC Langenthal sie unter Vertrag nehmen könnte.
Für die Ausländerposition hält sich derweil ein Gerücht hartnäckig: Diese beiden Posten sollen laut unbestätigten Meldungen aus dem Wallis Mark Van Guilder und Daniel Kissel einnehmen.

Luca Wyss schiesst die Schweiz ins Halbfinale

Der Melchnauer Luca Wyss hat für die Schweizer U20-Nationalmannschaft im Spiel gegen Schweden mit dem 2:0 das entscheidende Tor zum Halbfinaleinzug geschossen. „Natürlich sind wir stolz“, sagt Wyss. „Aber wir wollen mehr.“

Unglaublich viel Pech hatte Luca Wyss an dieser U20-Weltmeisterschaft. In der Vorbereitung hatte sich der Melchnauer verletzt und musste wegen einer Gehirnerschütterung in sämtlichen Gruppenspielen zuschauen. Dann im Viertelfinale war seine Zeit gekommen – und wie. Zuerst, im ersten Abschnitt, wurde er von Trainer Christian Wohlwend noch spärlich eingesetzt, dann empfahl er sich immer mehr für zusätzliche Einsätze. Wyss spielte bald auch in Überzahl und trumpfte dann in der 34. Minute gross auf. „Wir wollten die Scheibe einfach aufs Tor bringen und haben dann nachgesetzt“, erinnert sich Luca Wyss. „Dann fiel sie mir plötzlich auf die Kelle und ich habe einfach draufgehauen.“ Das Gefühl sei unglaublich gewesen. „Die Erleichterung war nur schon gross, endlich spielen zu dürfen. Dass es auch noch zum Toreschiessen gereicht hat, das war umso schöner.“ Wyss‘ Treffer war nach einer herausragenden Abwehrschlacht im Schlussdrittel der letzte Treffer des Spiels.

„Als Team besser gespielt“
Die Schweizer Junioren haben den Schweden dabei nur wenig gute Möglichkeiten zugelassen. Mit einer sehr engagierten Leistung, einem hartnäckigen Auftritt und einem überragenden Luca Hollenstein im Tor gelang es sogar, die Partie ohne Gegentor zu beenden. Schon im ersten Drittel traf mit Yannick Brüschweiler ein weiterer SwissLeague-Akteur – er steht gegenwärtig in der Organisation der ZSC- und GCK Lions unter Vertrag. Die U20 hat damit zugleich den Schweizer Schweden-Fluch besiegt und auch das, so Wyss, sei ein wirklich tolles Gefühl. „Sie hatten eine wirklich gute Mannschaft. Aber wir haben als Team besser gespielt.“ Die Schweizer treffen im Halbfinale nun auf Finnland, die die Kanadier mit 2:1 besiegt haben. Dieses wird morgens um zwei Uhr am 5. Januar Schweizer Zeit ausgetragen. „Es ist ein unglaubliches Gefühl im Halbfinale zu stehen. Wir haben so ein tolles Team, einen unglaublich guten Zusammenhalt“, betont Wyss derweil.
Für ein Schmunzeln sorgte Wyss derweil, als er im MySports-Interview nach dem Spiel auf seinen Trainer Per Hånberg angesprochen wurde. Dieser hat vor der Partie nämlich geschrieben, dass nun zwei Herzen in seiner Brust schlagen. Zugleich wünschte er seinem Spieler Luca Wyss viel Glück, zuvor aber hoffte er aber dennoch auf einen Schwedischen Sieg, um mit einem breiten Grinsen das heutige Training antreten zu können. „Sorry Pelle, vielleicht nächstes Mal“, grinste Luca Wyss passend dazu in die Kamera. Für den 19-Jährigen ist derweil klar: „Wir dürfen stolz sein. Aber wir haben noch lange nicht genug“, sagt er und hängt an: „Jetzt holen wir uns die Medaille!“

TeleM1 hat einen Beitrag über Luca Wyss verfasst. Hier klicken.

MySports hat mit Luca Wyss nach dem Spiel ein Interview geführt. Hier klicken.

Titelbild: Screenshot MySports