Der SC Langenthal hat wilde Tage hinter sich. Ein Ausländer geht, ein neuer kommt, der Captain verletzt sich und ein Spieler kehrt ins Team zurück, ein weiterer verabschiedet sich, dafür dürfte ein anderer bleiben. Desktopstories.ch versucht Licht ins Dunkel zu bringen und gibt die neusten Informationen weiter – unter anderem zu Kim Karlsson.
Eric Himelfarb hat am Dienstag sein vorerst letztes Training beim SC Langenthal bestritten. Langnau liess ihm die Wahl, wo er am Dienstag trainieren will, so zog er es vor, sich von seinen neu gewonnenen Kollegen zu verabschieden. Dies tat er zum Schluss des Trainings sogar in einer kleinen Rede, ehe er das Eis verliess und bestätigte, dass er fortan wieder in Langnau trainieren wird. Für ihn im Einsatz wird ab sofort Kim Karlsson sein. Der 28-Jährige Schwede wird morgen in der Berner Zeitung und am Samstag im Unter-Emmentaler portraitiert, gleich nach seinem ersten Training musste er nämlich Rede und Antwort stehen. Der schmächtige Schwede hat bereits in seinem ersten Training einige Fähigkeiten offenbart, sein Schuss schien genau, die Puckführung schnell und kontrolliert. „Ich spiele am liebsten Center. Flügel könnte ich schon auch, aber ich bevorzuge die Mitte“, sagte Karlsson unter anderem. Das liege vor allem daran, dass er am Bully stark sei und es beherrsche, seine Mitspieler in Szene zu setzen. „Meine defensiven Pflichten nehme ich gerne wahr, was ich aber zu wenig mache ist schiessen. Damit will ich jetzt unbedingt beginnen“, so der Ersatz für Jeff Campbell, in dessen Vertrag es per Mitte Dezember eine Ausstiegsmöglichkeit für den SC Langenthal gäbe.
Pivron weiterhin verletzt
Schlechte Nachrichten gibt es derweil rund um Pierrick Pivron. Der SCL-Meisterschütze laboriert weiter an einer Hirnerschütterung, ein Ende davon ist noch nicht in Sicht. Noch immer ist Pivron nämlich nicht symptomfrei, weshalb das „Return-To-Play-Protocol“ noch nicht gestartet ist. Dieses legt in mehreren Schritten fest, wann der Spieler bereit ist, um wieder in einem Ernstkampf zu spielen. Bis dieses startet müssen die Symptome (beispielsweise Kopfschmerzen oder Lichtempfindlichkeit) ohne jegliche Belastung abgeklungen sein.
Besser sieht es derweil bei Michael Trüssel aus. Der Stürmer hat heute erstmals wieder mit der Mannschaft trainiert, Schmerzen verspürte der Huttwiler keine. „Nach so langer Zeit ohne Eistraining ist es schwierig. Aber immerhin tat es mir nicht weh“, so der junge Flügel. Es ist zu erwarten, dass der 21-Jährige nach der Nationalmannschaftspause innerhalb von einer oder zwei Wochen sein Comeback geben wird. Dario Kummer übrigens trainiert ganz normal mit, auch wenn er im Gesicht derzeit noch von der Attacke von Lars Neher gezeichnet ist.
Tschannen wird operiert
Weiterhin unklar ist, wie lange SCL-Captain Stefan Tschannen ausfallen wird. Der Stürmer brach sich im letzten Einsatz gegen den HC Thurgau den Zeigefinger, als er einen gegnerischen Schuss mit der Hand abfing. Tschannen klagte zwar nicht über Schmerzen, verzichtete verständlicherweise aber auf das Eistraining und nahm lediglich an Off-Ice-Einheiten teil. Noch in dieser Woche soll der Topscorer des Teams operiert werden, erst danach ist klar, wie lange er ausfallen wird. Gerüchten zu Folge ist noch immer alles möglich. Anders gesagt: Tschannen könnte bei bester Ausgangslage bereits am kommenden Mittwoch in La Chaux-de-Fonds wieder einsatzfähig sein, im Worst-Case-Szenario wird er aber sechs bis acht Wochen fehlen, bis der Bruch vollständig auskuriert ist.
Bleibt Yves Müller?
Weiterhin im Eistraining ist dafür Yves Müller. Der in Langnau nicht mehr erwünschte Verteidiger hat auch heute mit dem SC Langenthal trainiert, was durchaus ein gutes Zeichen ist. Müller selbst wusste derweil noch nichts von einem definitiven Transfer, Gerüchten zufolge wollen die Emmentaler den Vertrag mit dem Verteidiger aber auflösen. „Heinz Ehlers hat mir mitgeteilt, dass ich in seinen Überlegungen keine Rolle spielen werde. Langenthal ist für mich ein Thema“, erklärte Yves Müller bereits. Vorerst liegt das aber nicht nur am 28-Jährigen selbst, sondern auch an den Clubs. Wenn Langnau den Vertrag auflösen wird – was noch nicht passiert ist – wird der SC Langenthal sicherlich in der Pole-Position für eine Übernahme stehen. Noël Guyaz verriet zudem bereits, dass der SCL auch gerne längerfristig mit Müller planen möchte.
Tom Kohler wohl definitiv zu Basel
Weil beim SC Langenthal derzeit viele Spieler verletzungsbedingt ausfallen, werden in der laufenden Woche gleich mehrere auswärtige Spieler als Gast in den Trainings mittun. Einer der vorerst aber nicht mehr beim SC Langenthal eingesetzt wird ist Tom Kohler. Der kanadisch-schweizerische Doppelbürger wird künftig nicht nur beim EHC Basel spielen, sondern auch gleich dort trainieren. Es sieht danach aus, als hätte der 24-Jährige im Team der Langenthaler vorerst keinen Platz mehr. Definitiv ist das aber noch nicht, der SC Langenthal hat nichts bestätigt. Der Verteidiger trainierte heute aber nicht mit dem Team.
Stressige Zeit für Noël Guyaz – eine Bewährungsprobe
Das alles ist nicht zuletzt auch eine Bewährungsprobe für Sportchef Noël Guyaz. Dieser erlebte zuletzt wohl stressige Tage mit der Suche nach Ersatzspielern für Jeff Campbell und Claudio Cadonau, sowieso ist rund um die Verletztensituation viel Geschehen im Team, wodurch der 45-Jährige gefordert war. Die Fans dürfen nun gespannt sein, was Kim Karlsson kann. Bringt er den SC Langenthal aber weiter und wird Yves Müller beim SCL bleiben, so hat sich das Langenthaler Urgestein zweifellos ein grosses Lob verdient. Trotz den zahlreichen Ausfällen hätten Guyaz und auch Gian Kämpf sowie Marc Eichmann in diesem Fall den SC Langenthal auf der Spur gehalten. Kehren Campbell und Cadonau zudem frühzeitig zurück, wäre der SCL gemeinsam mit Müller und einem passablen dritten Ausländer erst recht ein Meisterkandidat.
Zum Abschluss dieses Beitrages widmen wir uns noch einmal unserem neuen Ausländer Kim Karlsson. Mit der Scheibe kann er es, so wie es hier aussieht: