Der Huttwiler Michael Trüssel hat sich im dritten Spiel dieser Saison einen Riss des Syndesmosebandes zugezogen und absolvierte gegen Ajoie mit einzelnen Einsätzen sein Comeback. Er dürfte auch heute Nachmittag in Winterthur dabei sein.
Michael Trüssel hat in dieser Saison etwas mehr als zwei Spiele absolviert. Im dritten Spiel – ein Cupspiel in Olten – hat er sich im ersten Einsatz am Syndesmoseband verletzt und hat deshalb seit Mitte September keinen Ernstkampf mehr bestritten – bis am Freitagabend, als er in Ajoie mit wenigen Einsätzen sein Comeback bestritt. „Ich habe mich den ganzen Sommer vorbereitet und nach etwa zweieinhalb Spielen war ich schon wieder genau gleich weit wie im Sommer“, sagt der Stürmer rückblickend ein bisschen frustriert. Ausgerechnet in jener Saison, in der sich der Huttwiler voll aufs Eishockeyspielen konzentrieren konnte – nach dem Absolvieren der RS hat er keinen Nebenjob mehr angenommen – fiel er aus. Und ausgerechnet in jener Zeit fehlten dem SC Langenthal immer wieder zahlreiche Stürmer, sodass Trüssel wohl oft zum Einsatz gekommen wäre. Und ebenso passend fehlte seiner Mannschaft nicht selten ein Spieler, der mit dem Kopf durch die Wand geht, Emotionen entfacht und sich verausgabt. Hätte Michael Trüssel deshalb von dieser Zeit besonders stark profitieren können? Hätte er in einzelnen Partien eine entscheidende Rolle übernehmen können? „Manchmal hatte ich ganz kurz auch solche Gedanken. Aber darauf wollte ich mich nicht einlassen. Was wäre wenn – solche Fragen können wir nicht beantworten.“ Mit dem Frust über die eigene Verletzung sei er auch wegen dem Umfeld des SC Langenthal gut klargekommen. Es habe ihm geholfen, immer nahe bei der Mannschaft zu sein und täglich in der Kabine vorbeizuschauen. Routinierte Spieler hätten ihn oft aufgebaut und gut zugesprochen, ebenso wie Physiotherapeut Tobias Schütze.
Narbengewebe schmerzte noch
Die für Michael Trüssel schwierige Zeit neigt sich nun, zwei Monate später, langsam aber sicher dem Ende zu. Seit fast drei Wochen steht der 21-Jährige wieder auf den Schlittschuhen, gegen Ajoie stand er erstmals wieder kurzzeitig auf der Eishockeybühne. „Am Fuss hat sich noch Narbengewebe gebildet, das mich zuletzt noch schmerzte. Ich habe den Schlittschuh ein bisschen verformt und jetzt sieht es ganz gut aus“, erklärt Trüssel. Die Rückkehr zum Spiel erwarten konnte er derweil fast nicht mehr. „Es kribbelt wieder extremst“, beschrieb er noch vor dem Comeback seine Vorfreude. Zwei Monate ohne Eishockeyspielen, sechs Wochen ohne Eiskontakt – so lange dauerte für ihn nicht einmal die Sommerpause.
Physisch gut vorbereitet
Und trotzdem: Ein bisschen etwas Positives kann Michael Trüssel auch dieser Phase abgewinnen. Weil er nicht arbeiten musste, trainierte er zwei Mal täglich im Kraftraum. Gerade am Oberkörper konnte er deshalb einiges an Muskeln zulegen, das Gleichgewicht und auch die Beine seien besser und stärker geworden. „Ich fühle mich physisch sogar noch besser trainiert als vor der Verletzung. Ans Eis musste ich mich zuerst wieder etwas gewöhnen, ich fühle mich für das Comeback aber definitiv bereit.“ Das ist auch wichtig, denn der SC Langenthal wird sich auf die Rückkehr des Stürmers freuen. „Ich will einfach möglichst schnell zu meinem Spiel finden, damit ich dem Team helfen kann“, kommentiert Trüssel. Für ihn heisst das hart spielen, kämpfen und Emotionen einbringen – wie ein stiller Macher, ein Büezer der im Hockey womöglich weniger auffällt, aber genauso wichtig ist. „Und wes chlepft, de chlepfts“, hängt er mit einem Lächeln an. Solange er nicht wieder aufs Eishockeyspielen verzichten muss, nimmt er nämlich auch blaue Flecken gerne in Kauf. Das wird ihn auch künftig auszeichnen.
Für das heutige Spiel gibt es wie gewohnt einen Live-Ticker. Hier klicken.
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