Kirill Starkov will den SCL-Berg bezwingen

Der Hoffnungsträger auf der Seite des HC Red-Ice Martigny heisst Kirill Starkov. Der 28 Jahre alte Doppelbürger (Russland, Dänemark) ist der Captain und der Topscorer der Walliser und somit auch das Herz der Mannschaft von Adrien Plavsic. Im Vorfeld der Partie vom heutigen Freitag steht er deshalb auf desktopstories – leroyryser.ch im Interview.

20.12.2015; Patinoire du Forum, Martigny; EISHOCKEY NLB – HC Red-Ice Martigny - SC Langenthal – Red-Ice Martigny Stürmer Kirill Starkov und SC Langenthal Torhüter Marco Mathis. Foto: Leroy Ryser

Kirill Starkov, Sie sind in Yekaterienburg (RU) geboren, besitzen aber den Dänischen Pass und spielen für die Dänische Nationalmannschaft. Ist das richtig?
Kirill Starkov: Genau. Als ich vier Jahre alt war, hat mein Vater ein Angebot in Dänemark angenommen, deshalb bin ich dort aufgewachsen. Bis ich 15 Jahre alt war, habe ich dort gelebt, also fühlte ich mich mehr zu Dänemark als zu Russland verbunden. Ich bin dort aufgewachsen und habe Freunde dort. Das war für mich immer klar, für sie zu spielen.

Als Sie 15 Jahre alt waren, spielten Sie dann in Schweden und haben dort Ihre Schulbildung abgeschlossen und das Hockey verfeinert. Russland, Dänemark, Schweden und jetzt die Schweiz – wo fühlen Sie sich denn zu Hause?
Starkov: In Martigny. Wir gehen im Sommer nicht nach Dänemark oder so. Wir sind und bleiben wirklich hier. Wir klettern auf den Bergen, wir geniessen die Natur und haben Freunde gefunden. Wir essen Raclette und versuchen die Mentalität zu verstehen. Ich bin nicht hier, um zu sagen „in Dänemark ist alles besser“. Integration ist wichtig und um die Schweizer wirklich kennen zu lernen, bleibe ich im Sommer hier und versuche ihre Mentalität zu verstehen.

Das ist beeindruckend und nicht ganz alltäglich…
Starkov: Ich finde das wichtig. Wenn es jemandem hier nicht gefällt, dann gibt es noch mindestens 20 andere Länder in denen er spielen könnte. Ich finde das aber sehr interessant und lerne gerne von anderen Menschen. Und gerade für meine Familie ist die Schweiz ideal. Die Landschaft und das Wetter sind genial in Martigny. So kann ich meinem Sohn (5) auch die Natur zeigen. Immer nur Computer spielen ist ja nicht gut, besonders wenn es andere Möglichkeiten gibt.

Was sind das für Sie für Möglichkeiten – was tun Sie gerne?
Starkov: Auf Berge klettern. Ich gehe dann immer mit dem Ziel, im dortigen Bergsee zu schwimmen und gehe dann wieder. Das gefällt mir.

17.02.2016; Haus des Sports, Ittigen; EISHOCKEY NLB – Topscorer-Ehrung NLB – Red-Ice Martigny Stürmer Kirill Starkov. Foto: Leroy RyserKommen wir somit zum Thema Eishockey. In Martigny sind Sie Topscorer und Captain. Ein wichtiger Mann also…
Starkov: Das ich Topscorer bin, ist mir nicht so wichtig. Die Plus-Minus-Bilanz sagt für mich mehr aus (Anm. d. Red.: Starkov hat +3). Wir hatten das Ziel in die Playoffs zu kommen. Angenommen, das hätten wir nicht geschafft und ich wäre nicht Topscorer, dann wäre ich nicht zufrieden mit mir. Aber wichtig war vor allem, dass wir unser Ziel erreicht haben. 

Dort spielen Sie nun gegen den SC Langenthal – ein anderer Berg zum Besteigen…
Starkov (lacht): Ein riesiger Berg. Langenthal hat eine tolle Organisation und eine super Equipe. Sehr viel Erfahrung. Kelly und Campbell. Fröhlicher. Sie haben viele Spieler, die wissen, wie man Playoffs spielt. Uns fehlt das noch. Und diesen Unterschied kann man sehen, wenn man spielt. Wenn wir also vom Bergsteigen reden, dann wird diese Aufgabe wesentlich anstrengender, als die Wanderung auf einen Berg und das Baden im Bergsee.

Wieso kann Martigny dennoch gewinnen?
Starkov: Dank Ludo (Anm. d. Red.: Torhüter Ludovic Waeber). Er hat mit Sicherheit eine grosse Zukunft vor sich, wenn er so an sich weiterarbeitet. Wir sind wirklich froh ihn zu haben. Er ist noch jung, geht aber schon jetzt voran und zieht das Team mit sich. Wenn wir defensiv ein Spiel also ausgeglichen halten können, dann ist das bereits gut. Und dann kann man gerade in den Playoffs jedes Spiel mit den Special Teams entscheiden. Wenn es bei fünf-gegen-fünf eng ist, dann sind das die entscheidenden Phasen.

Der Rest dieses Interviews wurde für den Vorschau-Beitrag im heutigen Langenthaler Tagblatts gebraucht. Die heutige Partie in Martigny kann im Live-Ticker verfolgt werden.

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Valiant

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