An der Generalversammlung hat Stephan Anliker bekanntgegeben, dass im Jahr 2019 Gian Kämpf das VR-Präsidium des SC Langenthal übernehmen wird. Dass sich der SCL mitten in einem aufgezwungenen Strategie-Wechsel befindet, ist nicht ungünstig.
Eine Überraschung war es nur teilweise, als Stephan Anliker verkündete, er wolle auf das kommende Jahr das VR-Präsidium des SC Langenthal weitergeben. Schon länger wurde gemunkelt, dass Gian Kämpf bald in seine Fussstapfen treten würde. Das soll im kommenden Jahr Tatsache werden. «Die Nachfolgeregelung ist schon länger in Planung», bestätigt Gian Kämpf gleich selbst. Nach 17 Saisons als VRP war der Zeitpunkt für Stephan Anliker gekommen, das Amt nun weiterzugeben.
«Der Zeitpunkt ist richtig»
Das Fundament auf dem der Club steht ist solid, schweizweit hat der Oberaargauer B-Club ein vorzügliches Image für das Balancieren zwischen Erfolg und finanzieller Stabilität erlangt. Mit den veränderten Vorzeichen rund um die Infrastruktur-Thematik müsse sich der Club sowieso neu orientieren und eine neue Strategie aufbauen, weshalb ein personeller Wechsel nicht ungelegen kommt, findet Kämpf. Immerhin kann Kämpf aber auf die Hilfe von Anliker zählen, will sich dieser doch nicht etwa komplett zurückziehen, sondern «lediglich» das Präsidium abgeben.
Neuanfang ist eine Chance
Dass Gian Kämpf trotz der Hilfe seines Vorgängers in grosse Fussstapfen tritt, ist er sich bewusst. Anliker hat den Verein nicht nur geführt und teilweise aus dem eigenen Portemonnaie finanziert, sondern dem SCL vor allem auch namhafte Sponsoringbeiträge verschafft und ein gewaltiges Netzwerk aufgebaut. «Ich weiss, was auf mich zukommt», sagt der 36-Jährige Kämpf. Jeder Neuanfang sei auch eine Chance – gerade in der jetzigen Phase. Während bisher das neue Stadion als Ziel vor Augen für Euphorie sorgen und den SC Langenthal weiter nach vorne pushen sollte, fehlt nun dieser kurzzeitige, positive Ausblick, was die Sachlage verändert. «Wir können nicht davon ausgehen, dass wir mit diesen Vorzeichen von Titel zu Titel stürmen. Gerade deshalb ist in der aktuellen Situation ein Wechsel vielleicht gar nicht schlecht.» Der SC Langenthal wolle sich wieder mehr auf das Kerngeschäft, das Eishockeyspielen, konzentrieren. Weniger Politik und Infrastrukturthemen, mehr Fanbetreuung und Sportförderung.
Vom guten Gelingen ist Kämpf überzeugt. Dafür braucht es aber die gesamte Region wie Gian Kämpf betont. Mitsamt Fans, Sponsoren, Donatoren und Behörden. Das gilt auch nach dem nun angekündigten Präsidentenwechsel.
Dieser Beitrag ist ein Teil jenes Beitrages, der im Zofinger Tagblatt erschienen wird. Am Dienstag folgt ein noch detaaillierterer Beitrag im Unter-Emmentaler.