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Dario Kummer vier bis sechs Wochen out

Der SC Langenthal wird in den nächsten Wochen auf seinen Topscorer Dario Kummer verzichten müssen. Bei der Schlägerei vom Freitag landete Evgeni Chiriaev ein schmerzhafter Treffer.

Am Mittwoch wird Dario Kummer zu letzten Untersuchungen in Bern erwartet. Bereits jetzt ist aber klar, dass der Topscorer der Langenthaler nach der Nationalmannschaftspause kaum zurückkehren wird. Zwar scheint das Jochbein nicht gebrochen, dafür könnte aber eine Fraktur unterhalb dieses Knochens eine längere Pause mit sich bringen. Für die definitive Prognose werden die Langenthaler vorerst noch die letzten Untersuchungen abwarten, schätzungsweise wird Kummer aber zwischen vier bis sechs Wochen nicht einsatzfähig sein.

Schiedsrichterleistung zerstört das Derby

Der SC Langenthal verliert ein Derby mit 1:5, bei welchem das Schiedsrichterduo eine haarsträubende Leistung abliefert und die Partie massgebend beeinflusst. Langenthal, das hätte reagieren müssen, war dann weit zu wenig kreativ und gefährlich – der Ärger über die Leistung des Duo’s Erard/Ströbel führt nun dazu, dass eine ausgeschmückte Version des Matchberichtes vom gestrigen Spiel auf desktopstories.ch abgedruckt wird.

Es gibt Spiele, da hilft jede ritterhafte Haltung gegenüber den schützenswerten Referees nichts mehr. Gestern Abend im Langenthaler Schoren beim Derby zwischen dem SCL und dem EHC Olten entstand so ein Spiel. Yann Erard und Philip Ströbel waren an diesem Abend derart überfordert, dass zum Ende der Partie weniger über den Sport und mehr über die Entscheide des nicht ligawürdigen Duos debattiert wurde. Auslöser des Ärgers im für ein Derby schwach besetzten Stadion war die 11. Minute. Im laufenden Spiel pfiff Ströbel ein hoher Stock gegen Toms Andersons, bei welchem der SCL-Spieler seinen Gegner nicht einmal berührt hatte. Gleichzeitig schickte Yann Erard Hans Pienitz auf die Strafbank für einen Stockschlag und zum Höhepunkt folgte auch noch eine Strafe gegen Robin Leblanc wegen Reklamierens. Als wäre dies noch nicht genug, wurde dann auch noch Per Hånberg bestraft, der nachdem der EHC Olten bei fünf-gegen-drei reüssierte, offenbar auch noch reklamierte. Die Reaktionen des überforderten Duos führten dazu, dass sich der Ärger in einer filmreifen Prügelei zwischen Dario Kummer und Evgeni Chiriaev entlud, bei welcher der SCL-Topscorer seinen Gegner nach allen Regeln der Kunst in die Schranken wies.

SCL ohne Effizienz
Das Tohuwabohu hatte aber mehr negative als positive Folgen für den Gastgeber. Dieser musste einem Rückstand entgegenwirken, der aus dieser Phase entstand und andererseits verlor er mit Dario Kummer das kreative Element in der bereits angeschlagenen ersten Linie. In dieser fehlte nach dem Spiel gegen La Chaux-de-Fonds bereits Stefan Tschannen verletzungsbedingt, Nico Dünner der ebenso verletzt fehlte konnte nicht einspringen und Brent Kelly blieb derweil einmal mehr nicht nur blass, sondern für die Anforderungen an einen Ausländer genauso wie Kim Karlsson äusserst schwach. Sie, die eigentlich in diesem schwierigen Spiel hätten die Verantwortung übernehmen müssen, tauchten komplett ab.

Überragende Torhüter
Eishockey wurde derweil auch noch gespielt: In einem von beiden Torhütern überragenden Spiel hatte Olten die Nase bis zuletzt fast ständig vorne. Nach einem torlosen Mitteldrittel – Langenthal scheiterte dabei innerhalb von zwei Minuten in doppelter Überzahl kläglich – kam im Schlussdrittel erneut Spannung auf. Zuerst parierte Philip Wüthrich einen Schuss nachdem er eigentlich bereits geschlagen schien und sich lang machte (42.), Tom Gerber ging dann in der gleichen Minute alleine auf Olten-Hüter Simon Rytz zu und scheiterte und auch Bruder Philipp Rytz, seines Zeichens SCL-Verteidiger, brachte die Scheibe vor dem leeren Tor (45.) nicht im Gehäuse unter, sondern schoss sie drüber.

Zweiter haarsträubender Erard-Auftritt
Es kam, wie es kommen musste. Die ersatzgeschwächten Langenthaler fanden mit ihrem ideenlosen «Arbeiterhockey» kein Mittel gegen die elektrisierten Oltner, nicht zuletzt auch weil die Schussqualität schwach war. Nachdem der Gast dann auch noch in der Person von Ueli Huber das 3:1 schoss, stellte sich erneut Yann Erard ins Zentrum. In nur einer Szene verteilte er 24 Strafminuten plus Restausschluss gegen Philipp Rytz, sodass Langenthal erneut einer doppelten Unterzahl gegenüberstand. Die Folge daraus war das 1:4 kurz nach Ablauf der Strafen, später schoss Olten auch noch einen weiteren Treffer ins mittlerweile verlassene Tor zum 1:5.

Verärgerte Langenthaler
«Heute haben wir zwei gute Teams gesehen und Schiedsrichter, welche die Partie zerstört haben», erklärte ein verärgerter Per Hånberg. Olten habe gut gespielt und den Sieg verdient, meinte der SCL-Trainer, von einer «Leistung» könne man beim Schiedsrichterauftritt aber nicht sprechen. Philipp Rytz, der einer von vier Restausschlüssen im 133 Strafminuten schweren Spiel kassierte zeigte sich derweil ähnlich verärgert: «Sie haben jegliches Fingerspitzengefühl vermissen lassen. Bei dieser Leistung ohne jegliche Linie weiss man nicht, ob man mit ihnen reden darf oder nicht – und dann ist auch noch ein «Hey» für eine Zweiminutenstrafe würdig», kommentierte der gestrige Captain, dem es eigentlich erlaubt ist, Kontakt zu den Referees aufzunehmen. Hånberg forderte derweil im MySports-Interview die Liga auf, «etwas zu tun», solche Auftritte würden dem Schweizer Eishockey entscheidend schaden.

Auch am Sonntag ohne Tschannen
Im Falle von Yann Erard ist es aber nicht die erste haarsträubende Leistung, einst, ebenfalls im Langenthaler Schoren, hatte sein Auftritt im Spiel gegen Thurgau mitsamt teilweise haarsträubenden Strafminuten aber keine offensichtlichen Folgen. Es bleibt zu hoffen, dass der Verband immerhin am Sonntag für das Rückspiel genügend clever ist und ein fähiges Schiedsrichterduo nach Olten entsendet. «Ich hoffe, dass das heutige Spiel eine positive Wrikung hat», sagt derweil Yves Müller. «Natürlich wollen wir Revanche nehmen und gewinnen.» Einfach dürfte dies nicht werden. Gemäss Informationen von Marc IEchmann wird Tschannen aufgrund seiner Oberkörperverletzung auch am Sonntag fehlen, Dario Kummers Zustand ist derweil noch unklar, nach der Schlägerei musste sich dieser nämlich ins Spital einliefern lassen. Bei Olten soll derweil Marco Truttmann nach dem hartnäckigen Fight angeschlagen sein.

Julian Schmutz will wieder offensiver spielen

In der Nationalliga A hat das Transferkarussell Fahrt aufgenommen. Jerôme Bachofner wechselt von Zürich nach Zug, Dominic Lammer von Zug nach Lugano – und der Ex-Langenthaler Junior Julian Schmutz wechselt von Biel zu den SCL Tigers. Desktopstories.ch hat den 24-Jährigen nach den Gründen gefragt.

Schon im Sommer gab es erste Gerüchte, dass Julian Schmutz den EHC Biel verlassen könnte, diese sollten sich aber nicht erhärten. Mittlerweile ist sein Abgang aus dem Seeland aber dennoch definitiv, wenn auch erst auf Ende Saison. Schmutz hat in Langnau nämlich einen Zweijahresvertrag unterschrieben und wird deshalb nach etwas mehr als drei Saisons den EHCB verlassen. «Ich hätte auch in Biel bleiben können, aber ich fand, dass eine solche Luftveränderung jetzt richtig wäre», erklärt Schmutz.
Die Grunde dafür liegen indes auf der Hand. Schmutz gehörte lange zu den besten Offensivspielern sei es in Biel oder zuvor in der Swiss League bei Visp, unter Antti Törmänen wird er aber öfters mit Defensivaufgaben betraut. Damit habe er zwar eine gute und wichtige Rolle inne, zugleich sieht er sich selbst aber lieber mit offensiveren Aufgaben konfrontiert. „Ich hoffe, dass ich wieder mehr im Powerplay spielen darf und dass ich allgemein mein offensives Potenzial stärker ausspielen kann.“ Das bedeutet nicht, dass er in Biel unglücklich geworden ist, betont der bald zweifache Familienvater. Denn: „Aktuell liefere ich ihnen auch nicht viele Gründe, wieso sie mich plötzlich anders einsetzen sollten.“ Mit der Luftveränderung hofft Schmutz, ebendiese Gründe in Langnau unter Beweis zu stellen.

Zeitpunkt nicht ungünstig
Andere Optionen hätte es für den 24-Jährigen derweil gegeben, rasch aber war klar, dass er zwischen Biel und Langnau auswählen will. Dass sein Transfer bereits jetzt unter Dach und Fach ist, erleichtere ihn. „Ich verstehe, dass es Eishockeyfans zu früh finden, wenn jetzt schon Transfers abgemacht werden. Letztlich ist es für uns Spieler aber entscheidend. Ich habe eine Familie und kann nicht ewig warten. Schliesslich kann ich es mir nicht leisten, zwei oder drei Monate nichts zu verdienen“, erklärt der Flügelstürmer. Auch deshalb gehören diese Transfers im November zum dazu Business. „Es wäre schlecht, wenn solche Sachen in den Playoffs im Vordergrund stehen würden. Daher finde ich den jetzigen Zeitpunkt gar nicht so schlecht, weil es nach der Saison für uns Spieler eher schon zu spät ist.“ Auch für ihn sei die Sache vorläufig abgehackt, weshalb er sich voll und ganz auf die noch laufende Saison konzentrieren will.
In der steckt er mit Biel nach einem überragenden Saisonstart in einem Zwischentief, welches wohl auch damit zu tun hat, dass die Gegner sich mittlerweile besser auf den EHCB eingestellt haben. „Für uns ist immer noch alles möglich. Wenn es wieder so wird, wie zu Beginn der Saison, können wir in dieser Spielzeit alles schaffen“, erklärt Schmutz. Dies traut er indes auch dem SC Langenthal zu, den er weiterhin aktiv mitverfolgt. Das liegt einerseits an seiner Vergangenheit, die er in der SCL-Juniorenabteilung verbrachte, vor allem aber an Dario Kummer, den er als Patenonkel für seinen Sohn auswählte. „Natürlich wäre es toll, wenn ich nächste Saison mit Dario spielen könnte“, sagt Schmutz. Ganz generell würde er es seinem langjährigen Eishockeyfreund gönnen, wenn er endlich ein Angebot aus der NLA erhalten würde. „Wäre das gleich in Langnau, wärs für mich natürlich umso schöner.“

O’Leary zu Davos?
Auf ein NLA-Angebot könnte derweil ein anderer Ex-Langenthaler hoffen. Nach dem Abgang von Arno Del Curto ist nämlich in mehreren Medien der Name von Langenthals Meistertrainer Jason O’Leary ins Spiel gebracht worden. Der 40-Jährige trainiert derzeit die EV Zug Academy und liefert unter schwierigen Bedingungen mit ständig wechselnden Spielern mit seiner Mannschaft herausragende Arbeit ab. Dass der Kanadier sich zum Ziel gesetzt hat, in der NLA zu trainieren, hat er in den letzten Jahren mehrmals betont. Würde der EV Zug ihn bei einer Anfrage aus Davos ziehen lassen, würde O’Leary dieses Angebot vermutlich ohne zu zögern annehmen. Die Mannschaft würde indes gut zu ihm passen, ist sie doch jung, schnell und dynamisch. Neben ihm stehen aber weitere Namen auf der Kandidatenliste der Medien. Dazu gehört der zuletzt in Lausanne entlassene Dan Ratushny, Ambri-Trainer Luca Cereda der wohl erst nächste Saison zu haben wäre oder die Ex-Davoser Reto Von Arx und Josef Marha.

Marc Eichmann: „Das Team muss funktionieren. Und im Moment tut es das“

Marc Eichmann ist seit dem gesundheitlich bedingten Abgang von Noël Guyaz Langenthals Sportchef. Der ehemalige Torhüter wird nun von mehreren Aufgaben eingenommen. Im Team der nächsten Saison fehlen derzeit noch wichtige Eckpfeiler wie Torhüter, Ausländer und Trainer und zugleich ist auch im aktuellen Team weiterhin ein Brennpunkt vorhanden. Und der heisst Kim Karlsson.

Noch sei er nicht gestresst, sagt Marc Eichmann auf die Frage, wie es ihm mit seinen neuen Mandaten geht und sogleich lobt er das Team der Geschäftsstelle. „Noëls Abschied war nicht planbar. Jetzt gibt es für alle ein bisschen Mehraufwand, aber wir helfen einander und so klappt das ganz gut.“ Und dennoch: Marc Eichmann muss derzeit mehrere Baustellen beackern. Obwohl für nächste Saison schon mehrere Spieler einen Vertrag haben, fehlen weiterhin entscheidende Bausteine. Und zugleich dürfte ihm die Leistung von Ersatz-Ausländer Kim Karlsson auf dem Magen liegen. Dessen Vertrag läuft am 31. Dezember 2018 aus, gut möglich ist, dass der SCL danach einen neuen Ausländer unter Vertrag nehmen wird.
Desktopstories.ch hat den neuen SCL-Sportchef mit diesen Punkten konfrontiert und gibt nun die Antworten von Marc Eichmann zu den einzelnen Punkten wieder.

Thema Kim Karlsson – „Die Chancen sind 50:50. Entweder ja oder nein.“
Kurzfristig ist die Personalakte rund um Kim Karlsson jene, die am meisten drängt. Der Vertrag des Schweden läuft am 31. Dezember aus, danach dürfte ein neuer Ausländer das Trikot des SC Langenthal tragen. Auch wenn Marc Eichmann dies nicht direkt zugeben will und seinen Spieler mit cleveren Aussagen schützt, dürfte dies die einzig stimmige Lösung sein. Eichmann sagt: „Das Team muss funktionieren. Und im Moment tut es das. Wir sind auf Rang eins und haben endlich mehrere Spieler die scoren und die erste Linie entlasten. Im Moment passt es für mich.“ Direkt auf Karlsson angesprochen meinte der 38-Jährige: „Er ist sehr engagiert und in der Mannschaft beliebt. Natürlich nagt seine Leistung an ihm. Das führt dazu, dass bei ihm auch das Selbstvertrauen fehlt. Eigentlich will er nur dem Team helfen. Ich schätze sein Engagement.“ Dass dies aber nicht genügt ist offensichtlich. Er produziert Scheibenverluste an der gegnerischen blauen Linie, weist kaum Erfolge am Bully auf und bringt im Powerplay wenig Kreativität mit – und das ist auch Marc EIchmann klar. Er gibt zu, dass der Ausländermarkt sondiert und geprüft wird. „Es ist unsere Aufgabe zu sehen, ob es bessere Optionen gäbe. Kim hat aber einen Vertrag bis am 31. Dezember und was danach kommt, sehen wir.“ Die Chance dass Karlsson bleibt, kommentierte er derweil clever. „Es gibt zwei Antworten. Entweder ja oder nein. Also 50:50.“

Das neue Ausländerduo: Irgendwann steigt Eichmann in den Flieger – vielleicht
Ebenso wichtig ist die Verpflichtung eines neuen Ausländerduos für nächste Saison. Seit mittlerweile neun Jahren spielen Brent Kelly und Jeff Campbell für den SCL, in dieser Saison endet deren Ära. Es ist offensichtlich, dass Marc Eichmann deshalb zwei neue Cracks finden muss. „Im Moment sind wir aber noch nicht im Panikmodus“, sagt er scherzhaft und hängt an: „Aktuell bleibt noch genügend Zeit.“ Er sei derweil bestrebt, nicht etwa die Katze im Sack zu kaufen. „Bevor ich einen Spieler verpflichte, will ich sehen, wie er spielt“, sagt Marc Eichmann. Auf die Frage, wann und ob er in den Fleiger steige um nach Kanada oder Schweden zu reisen, beantwortete er lässig mit: „Vielleicht spielen die passenden Ausländer ja schon in der Schweiz?“

Bleibt Per Hånberg nächste Saison Trainer? „Wir haben keinen Stress“
Noch haben er und Per Hånberg nicht über eine Vertragsverlängerung gesprochen. Aktuell müsse er sich zuerst von allem ein Bild machen und sich in die Materie einarbeiten.Zwar beginne er nicht bei Null, diese Vorarbeit sei nun aber wichtig. Grundsätzlich gebe es aber auch keinen Zeitdruck bei den Verhandlungen mit Hånberg. „Wir wissen, was wir aneinander haben“, erklärt Eichmann. Mit der Leistung seines Trainers zeigte er sich sehr zufrieden. Das erstaunt wenig, ist der SC Langenthal doch nach 18 Spielen punktgleich mit dem HC La Chaux-de-Fonds auf dem ersten Rang klassiert.

Die Torhüterposition: Bleibt Philipp Wüthrich trotz Vertrag mit dem SCB?
Bei Marco Mathis und Philipp Wüthrich laufen die Verträge zum Saisonende aus. Aktuell stehen auf dieser Position deshalb grosse Fragezeichen. Philipp Wüthrich hätte eigentlich einen Vertrag beim SC Bern und auch dort laufen beide Verträge aus, Leonardo Genoni hat seinen Abschied bereits angekündigt. Laut Marc Eichmann hat Wüthrich aber auch signalisiert, dass er Interesse an einem Verbleib beim SC Langenthal hat. Genauso wie es möglich ist, dass beide Torhüter bleiben, besteht die Chance, dass sie beide gehen.

Starke Mittelachse als Hauptziel – bleibt Dario Kummer dem SCL erhalten?
Wichtig sei ihm vor allem eine gute Besetzung auf drei Posten: Im Tor, auf der Mittelachse und auf der Trainerbank. Auf der Mittelachse könnte mit einem Ausländer bereits ein wichtiger Spieler verpflichtet werden, daneben laufen Giacomo Dal Pians und Nico Dünners Vertrag aus. Ander ist es bei Dario Kummer. Er hat zwar einen Vertrag, der verfügt aber über eine NLA-Ausstiegsklausel. Gerade um den aktuellen Topscorer müsste der SCL wohl am meisten bangen, zu kompensieren wäre dessen Abgang nämlich nicht. „Das haben wir auch bei Stefan Tschannen immer gesagt. Wir werden sehen, wie es bei ihm aussieht.“

Die letzten Infos: Marco Mathis kehrt zurück!
Beim SC Langenthal kann man heute Abend wahrscheinlich wieder auf Captain Stefan Tschannen zählen. Das bestätigt Marc Eichmann. Der 34-Jährige trainiert seit Donnerstag wieder und sollte – wenn nichts unvorhergesehenes passiert – heute wieder einsatzfähig sein. Ebenfalls zurückkehren wird Marco Mathis. Auch der wegen einer Hirnerschütterung lange Zeit verletzte Keeper trainiert seit Donnerstag wieder. Laut Eichmann ist es geplant, dass der 29-Jährige an einem der beiden Wochenend-Spiele zu Hause gegen Kloten oder am Sonntag auswärts in La Chaux-de-Fonds zum Einsatz kommen wird.

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Spielt Dario Kummer bald in der National League?

Die Topscorer-Liste des SC Langenthal wird nach mehr als einem Drittel der Qualifikation von einem Schweizer angeführt. Was Dario Kummer damit geschafft hat, ist nach der jahrelangen Dominanz von Brent Kelly und Jeff Campbell eine spezielle Situation.

Dario Kummer begeistert derzeit über alle Massen. Der Mittelstürmer der ersten Linie orchestriert das Angriffsspiel, sorgt mit genialen Pässen für Gefahr und sichert dennoch defensiv mit einem herausragenden Stellungsspiel ab. Weil er am Freitagabend gegen Visp auch noch eine deutlich positive Bully-Quote aufwies, ist er mittlerweile nahe am Titel „ausländischer Spieler mit Schweizer Pass“ angelangt. Dass er in die Rolle eines Ersatz-Ausländers hereingerutscht ist, hat für ihn aber nicht viel verändert, sagt der 24-Jährige. „Irgendwann einmal hatten wir einen Wechsel nötig, dann haben wir umgestellt. Seither läuft es uns eigentlich sehr gut“, kommentiert Kummer selbst verhalten. Auch er habe davon profitiert, weil sein persönlicher Saisonstart nicht ideal verlief. Mit Stefan Tschannen und Brent Kelly habe er nun aber jene Harmonie gefunden, die ihm ein besseres Spiel ermöglicht. Dass er nun mehr Verantwortung tragen muss bemerke er aber kaum. „ich versuche einfach nur Gas zu geben.“ Der Rest scheint ihm fast schon von alleine zu gelingen.

Sechs Gründe – nicht nur einer
Die Folge daraus: Kummer trägt das Topscorer-Trikot, sorgt für Gefahr und Begeisterung. Das 2:1 leitet er am Freitag mit einem Zuspiel aus dem eigenen Drittel heraus ein, beim 3:1 spielt er einen genialen, haargenauen Pass auf Brent Kelly, der direkt schiessen kann. „Bei meinem dritten Pass hatte ich ein bisschen Bammel“, scherzt Kummer nach dem Spiel, dass alles klappte habe ihn aber schon gefreut. Dass der Steigerungslauf der ersten Linie in der bisherigen Saison vor allem an ihm liegt, will er aber nicht bestätigen. „Es braucht immer fünf Feldspieler und einen Torhüter. Und wenn man einander hilft, dann geht es einfacher.“ Brent Kelly bringt es da schon eher auf den Punkt. Er sagt, auf seinen Linienkollegen angesprochen: „Es ist unglaublich was er macht. Er trägt unsere Linie. Er hat enormes Selbstbewusstsein und ist enorm stark am Puck. Er spielt ausgezeichnet.“ Auch am heutigen Sonntag, beim Auswärtsspiel gegen Thurgau werden die drei Herren wohl wieder gemeinsam auflaufen. Obwohl Tschannen am Freitag verletzungsbedingt ausgeschieden war, sollte laut ersten Informationen während dem Spiel ein Einsatz in Weinfelden nicht in Gefahr sein.
Kummer’s Hoch ist für den SC Langenthal zweifellos von Vorteil, zumal der eigentliche ausländische Mittelstürmer Kim Karlsson weiterhin enttäuscht. Mit seinen Leistungen dürfte Kummer aber endgültig den einen oder anderen NLA-Verein auf den Plan gerufen haben, sodass dem SCL vielleicht sogar ein Abgang droht. „Darüber mache ich mir keine Gedanken“, sagt Kummer. Er konzentriere sich voll und ganz auf den SCL, für den Rest sei sein Agent zuständig. Ein Wechsel in der nächsten Saison in die National League ist aber nicht abwägig. Kummer hat eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag und könnte mühelos wechseln. Bleiben seine Leistungen konstant stark, könnte das schon bald tatsächlich zum Thema werden. Vorerst aber dürfen sich die SCL-Fans weiterhin am Formstarken Eigengewächs im SCL- und im Topscorer-Dress freuen.

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Ein Geduldsspiel für Yannick Rathgeb

Der Langenthaler Yannick Rathgeb ist in diesem Spätsommer nach Nordamerika gereist, um sich in der NHL durchzusetzen. Mittlerweile hat er sich im rauen Alltag der American Hockey League (AHL) wiedergefunden. Aufgeben ist aber noch lange kein Thema.

Fast 6200 Kilometer weit entfernt ist Yannick Rathgeb von seiner Heimatstadt Langenthal. Aktuell wohnt der 23-jährige Eishockeyspieler in Milford, Connecticut, in einem Vorort der Metropole New York. Von dort aus will der Verteidiger eigentlich die grosse Eishockeywelt erobern, aktuell stellt sich dies aber als schwierig heraus. Oft ist Rathgeb nur überzählig, nur selten erhält er in der American Hockey League (AHL) überhaupt Einsatzzeit.

Aufgeben ist auch deshalb noch überhaupt kein Thema. Einerseits will Rathgeb die Herausforderung meistern, andererseits gefällt es ihm und seiner Freundin Federica Boschung im neuen Zuhause in Milford Connecticut. Dabei gibt es aber ein paar Unterschiede zum Leben in der Schweiz, wie der Verteidiger erzählt.

Es bleibt zu hoffen, dass sich nun auch der Fortschritt auf dem Eis einstellen wird. Immerhin sein Assistenztrainer ist – so sagt er es jedenfalls beim Interview mit desktosptories.ch – davon überzeugt. Dessen Name ist übrigens in Langenthal bestens bekannt, Eric Boguniecki spielte nämlich während dem Lockout 2004/2005 für den SC Langenthal. Wer mehr über den 43-Jährigen Amerikaner wissen möchte, der findet in der gestrigen Ausgabe des Langenthaler Tagblattes alle Informationen. Hier lassen wir Ihn bei der Frage zu Wort kommen, was er denn von Yannick Rathgeb hält:

Ihre Gemeinsamkeit – Langenthal – haben Boguniecki und Rathgeb übrigens bereits besprochen. Während Boguniecki verständlicherweise nur wenig mit dem Oberaargau verbindet ist für Rathgeb klar:

Nicht vergessen will er diese auch hockeytechnisch. Das verrät er gegenüber desktopstories.ch. Wie einst sein Onkel Noël Guyaz würde Rathgeb nämlich gerne einmal im SCL-Dress spielen und vielleicht auf diese Art seine Karriere beenden.

Gian Kämpf: «Ich weiss, was auf mich zukommt»

An der Generalversammlung hat Stephan Anliker bekanntgegeben, dass im Jahr 2019 Gian Kämpf das VR-Präsidium des SC Langenthal übernehmen wird. Dass sich der SCL mitten in einem aufgezwungenen Strategie-Wechsel befindet, ist nicht ungünstig.

Eine Überraschung war es nur teilweise, als Stephan Anliker verkündete, er wolle auf das kommende Jahr das VR-Präsidium des SC Langenthal weitergeben. Schon länger wurde gemunkelt, dass Gian Kämpf bald in seine Fussstapfen treten würde. Das soll im kommenden Jahr Tatsache werden. «Die Nachfolgeregelung ist schon länger in Planung», bestätigt Gian Kämpf gleich selbst. Nach 17 Saisons als VRP war der Zeitpunkt für Stephan Anliker gekommen, das Amt nun weiterzugeben.

«Der Zeitpunkt ist richtig»
Das Fundament auf dem der Club steht ist solid, schweizweit hat der Oberaargauer B-Club ein vorzügliches Image für das Balancieren zwischen Erfolg und finanzieller Stabilität erlangt. Mit den veränderten Vorzeichen rund um die Infrastruktur-Thematik müsse sich der Club sowieso neu orientieren und eine neue Strategie aufbauen, weshalb ein personeller Wechsel nicht ungelegen kommt, findet Kämpf. Immerhin kann Kämpf aber auf die Hilfe von Anliker zählen, will sich dieser doch nicht etwa komplett zurückziehen, sondern «lediglich» das Präsidium abgeben.

Neuanfang ist eine Chance
Dass Gian Kämpf trotz der Hilfe seines Vorgängers in grosse Fussstapfen tritt, ist er sich bewusst. Anliker hat den Verein nicht nur geführt und teilweise aus dem eigenen Portemonnaie finanziert, sondern dem SCL vor allem auch namhafte Sponsoringbeiträge verschafft und ein gewaltiges Netzwerk aufgebaut. «Ich weiss, was auf mich zukommt», sagt der 36-Jährige Kämpf. Jeder Neuanfang sei auch eine Chance – gerade in der jetzigen Phase. Während bisher das neue Stadion als Ziel vor Augen für Euphorie sorgen und den SC Langenthal weiter nach vorne pushen sollte, fehlt nun dieser kurzzeitige, positive Ausblick, was die Sachlage verändert. «Wir können nicht davon ausgehen, dass wir mit diesen Vorzeichen von Titel zu Titel stürmen. Gerade deshalb ist in der aktuellen Situation ein Wechsel vielleicht gar nicht schlecht.» Der SC Langenthal wolle sich wieder mehr auf das Kerngeschäft, das Eishockeyspielen, konzentrieren. Weniger Politik und Infrastrukturthemen, mehr Fanbetreuung und Sportförderung.
Vom guten Gelingen ist Kämpf überzeugt. Dafür braucht es aber die gesamte Region wie Gian Kämpf betont. Mitsamt Fans, Sponsoren, Donatoren und Behörden. Das gilt auch nach dem nun angekündigten Präsidentenwechsel.

Dieser Beitrag ist ein Teil jenes Beitrages, der im Zofinger Tagblatt erschienen wird. Am Dienstag folgt ein noch detaaillierterer Beitrag im Unter-Emmentaler.

Stefan Tschannen knackt 700-Punkte-Marke

308 Tore und 393 Assists ergeben 701 SCL-Tore, an denen Stefan Tschannen beteiligt war. Damit knackt der produktivste Schweizer Spieler der Nationalliga-B-Geschichte eine erstaunliche Marke.

Noch gibt es Spieler, die mehr in der NLB gespielt haben und Spieler, die auch mehr getroffen haben als Stefan Tschannen. Kult-Ausländer Kelly Glowa ist mit seinen 1052 Punkten in 469 Spielen wohl kaum mehr einzuholen, die beiden einzigen Schweizer die noch vor ihm stehen aber sind in Reichweite. Etwas hat Stefan Tschannen den Stürmern Steven Barras (757 Punkte und Spiele) sowie Michael Neininger (853 Spiele, 885 Punkte) aber voraus: Mit 1,315 Punkten pro Spiel besitzt er eine Quote, die kein Schweizer mit über 500 Partien in der NLB vorweisen kann. Dass er nach seinem zweiten Tor im letzten Spiel gegen Biasca mittlerweile an über 700 gelb-blauen Toren beteiligt ist, freue ihn durchaus, aber:. «Ich denke, dass der Wert solcher Errungenschaften steigen wird, wenn ich meine Karriere beendet habe», sagt Stefan Tschannen darauf angesprochen.

Mit Kummer läufts wieder
Gerade heute Abend sind seine Punkte wieder gefragt, zumal der Saisonstart für die sonst ständig sehr produktive erste Linie durchwachsen war. Mit Dario Kummer gelingt die Chancenkreation nun bereits besser. «Er ist ein sehr cleverer Spieler und hat im Meisterjahr, als Jeff Campbell verletzt war, auch schon mit uns gespielt», begründet Stefan Tschannen den nun langsam zurückkehrenden Erfolg.
Geht es für Stefan Tschannen so weiter, dann muss sich der aktuell beste Schweizer NLB-Punktesammler, Ex-La-Chaux-de-Fonds-Stürmer Michael Neininger, in Acht nehmen. Produziert und spielt der SCL-Captain auch künftig in diesem Tempo, kann er ihn in rund 150 Partien – etwa 3 Saisons überholen. In Reichweite wäre dann auch der Drittplatzierte Kanadier Derek Cormier, der nur zwei Punkte mehr produziert hat als Neininger. Ein Podestplatz unter den besten NLB-Skorern aller Zeiten ist für den 34-Jährigen aber kein Ding der Unmöglichkeit.

Den kompletten Bericht können Sie am Donnerstag im Unter-Emmentaler lesen. Den kann man hier abonnieren.

Flurin Randegger zurück bei den Tigers

Der SC Langenthal wird bald schon auf den Verteidiger Flurin Randegger verzichten müssen. Das hat er selbst gestern verraten.

Bei der Verpflichtung von Flurin Randegger haben die beiden SCL ausgemacht, dass der 30-Jährige bis Mitte Oktober in der Swiss League eingesetzt wird, um sich bestmöglichst von seiner Verletzung zu erholen. Wie abgemacht trainiert Randegger deshalb nun seit heute wieder mit den Tigers. Weil diese aber erst zum Ende der Woche wieder im Einsatz stehen, wird er dem SC Langenthal immerhin morgen gegen Ajoie noch zur Verfügung stehen. Danach aber wird der kleine SCL auf den zuletzt besten Verteidiger im Lineup verzichten müssen, kehrt dieser doch endgültig zu Langnau zurück. Ohne den Junior Luca Kiener sowie die Verletzten Mika Henauer und Philipp Rytz und auch ohne den SCB-Verteidiger Auréllien Marti stehen damit ab Mittwoch nur noch fünf Verteidiger im SCL-Kader zur Verfügung. Die Verantwortlichen sind damit – auch nach dem Abgang von Philip Ahlström – gefordert, frühzeitig Engpässe zu verhindern.

SC Langenthal: Jetzt muss etwas passieren

Cup-Out gegen Zug, Niederlage gegen die GCK Lions, Punktverlust gegen Zug und wenig erbauende Leistungen – der SC Langenthal enttäuscht nach sechs Meisterschaftsspielen und einem Cupspiel. Desktopstories.ch hat Noël Guyaz und Brent Kelly damit konfrontiert und listet nun die Hauptprobleme auf.

Herrlich hat die Saison des SC Langenthal gestartet. Mit einem furiosen Sieg auswärts gegen starke Oltner haben viele Fans gehofft, dass die Saisonprognosen in den Medien zu verhalten waren. Was folgte war in den nächsten sechs Pflichtspielen eine harte Landung. Desolate Leistungen gegen die Farmteams des EV Zug und der ZSC Lions, ein angenehmer Sieg gegen ein schwaches Ex-NLA-Team Kloten und dann ein erfolgreiches Geknorze gegen Winterthur sowie ein immerhin zwei Punkte schweres, mühseliges Spiel gegen die Academy. Nach dem Saisonstart können der SC Langenthal und seine Spieler mit dem Gezeigten keineswegs zufrieden sein. Und das sind die Probleme:

  • Wie von desktopstories.ch angekündigt ist Kim Karlsson als Ausländer zu wenig gut. Der Schwede gewinnt keine Bullys, trägt die Scheibe zu lang und produziert zu viele Fehler. Vor dem gegnerischen Tor ist er harmloser als jeder andere ausländische Feldspieler in der Schweiz – das zeigt seine bisherige Ausbeute von einem Assist in sieben Pflichtspielen.
  • Brent Kelly erfüllt die Erwartungen derzeit insbesondere beim Scoring nicht. Wie schon in den Playoffs gegen Olten in der letzten Saison hat der Kanadier Ladehemmungen. Wäre Jeff Campbell auf dem Eis, würde Kelly besser spielen. Dass er neben Kim Karlsson kein Zugpferd ist, bringt ihm als Ausländer und wichtiger Spieler auch kein Lob ein.
  • Von der von Hånberg und Guyaz angekündigten Systemanpassung ist nicht viel zu sehen. Langenthal mag zwar druckvoll spielen und viel Zeit in der Offensive verbringen, besser, produktiver oder gar gefährlicher sind sie deswegen aber nicht. Die Handschrift des Trainers im Aufbauspiel fehlt, der SCL ist ideen- und harmlos.
  • Die Verteidiger bringen zu wenig. Mit Ausnahme von Flurin Randegger kann kein Verteidiger im Spiel nach vorne restlos überzeugen. Die Pässe sind zu ungenau, die Schüsse treffen meistens nur die gegnerischen Beine. Bestes Beispiel: Yves Müllers Powerplay-Schuss gegen Winterthur, der zum Shorthander von Anthony Staiger führte.
  • Die dritte Linie ist ungenügend. Abgesehen vom Spiel gegen Kloten fällt Giacomo Dal Pian selbst mit Goldhelm zu wenig auf. Simon Sterchi ist zwar sehr bemüht, verglichen mit seinen Auftritten im Dress des HC La Chaux-de-Fonds sind seine Leistungen hier aber höchstens blass.
  • Trotz der zum Teil persönlichen Kritik in diesem Beitrag funktioniert vor allem das Kollektiv nicht. Spieler die aufstehen sind gefragt. Aufstehen in der Kabine genügt aber nicht. Leistungsträger auf dem Eis müssen sich nun beweisen.

Mit einzelnen Punkten konfrontiert reagiert Noël Guyaz aber gelassen. Hier der Wortlaut vom Interview mit dem Sportchef und Assistenztrainer: «Wir sind sehr oft im gegnerischen Drittel und greifen an. Unser Problem ist, dass wir die Schüsse nicht durch die Verteidigung hindurch bringen. Heute sind von insgesamt 72 Schüssen nur 29 aufs gegnerische Tor geschossen worden. Ausserdem klappt das Powerplay überhaupt nicht. Wer aber denkt, dass es in dieser Liga einfache Spiele gibt, der verkannt die Realität.» Was muss folglich besser werden? «Die Passqualität, damit wir schneller und besser schiessen können. Ausserdem müssen wir einen Weg finden, die Scheiben an den gegnerischen Spielern vorbei zu bringen. Dass wir uns bewegen. Der Verkehr vor dem Tor stimmt, noch werden aber zu viele Scheiben zu früh geblockt.» Ausserdem ist die erste Linie statistisch gesehen beinahe ein Totalausfall. Warum? «Das ist eine gute Frage. In der letzten Saison hat es eigentlich sehr lange sehr gut funktioniert. Es scheint, als wären sie noch nicht auf Betriebstemperatur. Dass sie nicht treffen, nagt dann auch am Selbstvertrauen. Ich denke, das ist reine Kopfsache.» Es stellt sich dennoch die Frage, ob Kim Karlsson ein Fehltransfer war. «Das glaube ich nicht. Wir haben im letzten Jahr gesehen, was er kann. Es gibt viele andere Spieler, die momentan ebenfalls nicht das leisten, was wir von ihnen erwarten.» Werden für Sonntag nun die Linien verändert? «Das ist gut möglich. Das werden wir zuerst aber noch analysieren. Manchmal ist es nicht gut, zu früh zu viel zu ändern. Wir werden sehen.»

Ebenfalls auf die Misere angesprochen hat desktopstories.ch Brent Kelly. Dieser zeigte sich enorm frustriert über die derzeitige Abschlussschwäche der ersten Sturmformation. «Das Spiel gegen die EVZ Academy war frustrierend. Irgendwie war es nicht nur schlecht, aber die Scheiben gehen schlicht und einfach nicht ins Tor.» Was ist das Problem? «Unsere Schüsse werden geblockt, wir bringen sie nicht aufs Netz. Zwar verdecken wir dem Torhüter die Sicht, aber die Pucks kommen nicht durch. Wir haben nun ein wichtiges Spiel am Sonntag. Ich denke, die aktuelle Situation ist ein Test für uns. Hoffen wir, dass uns ein gutes Spiel gelingt.» Letzte Frage: Wieso funktioniert es in der ersten Linie derzeit nicht? Gemeinsam mit Kim Karlsson produzieren sie pro Spiel nur 0,67 Punkte, sie alleine haben in neun Jahren beim SC Langenthal mit 1,36 Punkten pro Spiel einen doppelt so hohen Schnitt. «Ich weiss es nicht. Es ist frustrierend.»

Was muss nun passieren, damit der SC Langenthal wieder auf den Erfolgspfad zurückkehrt? Desktopstories.ch findet:

  • Mehr kanadisch, weniger schwedisch. Weniger die Scheibe tragen und schön spielen, mehr checken, Scheibe tief geben und einfach agieren. Aggressivität fördern und fordern und dies im ganzen Spiel. Nur so kann auch der nötige Siegeswille vor dem Tor entstehen.
  • Ein Linienwechsel: Dario Kummer gehört zwischen Stefan Tschannen und Brent Kelly in die erste Linie. Kim Karlsson muss entweder auf dem Flügel der zweiten Linie oder für Giacomo Dal Pian in der dritten Linie auflaufen. Simon Sterchi soll neben Nico Dünner und Toms Andersons die zweite Linie bilden, während die vierte Linie als komplette Youngster-Linie – Luca Wyss, Silvan Hess und Robin Nyffeler – vermehrt eingesetzt werden muss. Sie bringen Power und Energie und haben ihre Einsätze mit grösstenteils guten Leistungen gerechtfertigt.
  • Ein neuer Ausländer – wenn sich Kim Karlsson nicht sofort steigert, so bald wie möglich, aber spätestens im Januar. Einer der in der ersten Linie die Bullys gewinnt, das Powerplay organisieren kann und vor dem gegnerischen Tor Gefahr bringt. Kurz gesagt: Es braucht einen Kanadier wie Jeff Campbell einer ist. Davon gibt es genügend auf dem Markt. Die Schweiz ist ein Ziel vieler solcher Spieler, die deshalb Lohneinbussen in Kauf nehmen.
  • Für einen Trainerwechsel ist es noch zu früh. Per Hånberg hat eindeutig grosse Sozialkompetenzen und die Chance verdient, zu beweisen, dass er aus dieser Krise rausfindet. Auch dem Schwede ist bewusst, dass der Druck auf ihn steigt.
  • Jeder Spieler muss mehr bringen. Die Fans dürfen an den Stolz der Akteure appellieren. Der SCL soll ein Spitzenteam sein. So ist er es aber nicht.

Jetzt sind Sie dran, liebe Leserinnen und Leser. Wie beurteilen Sie die Situation des SC Langenthal? Kommentieren Sie jetzt im unten angefügten Kommentar-Feld.