Der in Langenthal aufgewachsene Yannick Rathgeb hat in Fribourg zwei weitere Jahre unterschrieben. Damit hat einer der interessantesten Schweizer Verteidiger seine nähere Zukunft geregelt – und damit vielleicht auch den Grundstein für die spätere Karriere gelegt.
Für Yannick Rathgeb läuft auch in diesem Jahr (fast) alles nach Plan. Zum Ende der letzten Saison kam das Aufgebot der Nationalmannschaft, wo er die ersten Spiele auf Elite-Niveau absolvieren und das erste Tor erzielen konnte. Leider hat es für Rathgeb aber nicht für die Eishockey-WM in Moskau gereicht. Dafür wurde er im Sommer für ein Vorbereitungscamp mit den Blackhawks nach Chicago eingeladen, ehe er wieder nach Fribourg zurückkehrte. Zwar steht Fribourg derzeit auf dem vorletzten Rang der NLA-Tabelle und hatte einen Trainerwechsel in dieser Saison zu verarbeiten, aber Rathgeb gehört mit sieben Toren und zehn Assists zu den Top-Vier-Skorern bei Gotteron. „Wir haben im letzten Jahr zuerst viele Siege erarbeitet und fielen dann etwas zurück. Diese Saison machen wir es genau umgekehrt“, sagt Yannick Rathgeb am Donnerstagabend in Langenthal während der Gala zum Oberaargauer Sportpreis.
Auch dort räumte der 21-Jährige übrigens ab: Vom Gremium wurde er zum Oberaargauer Aufsteiger des Jahres 2016 ernannt. Ein Preis, der ihn besonders freut. „Das hier ist meine Heimat. Ich komme immer wieder gerne hier hin zurück und auch hier für meine Arbeit ausgezeichnet zu werden freut mich besonders“, kommentierte Yannick Rathgeb.
Bester Passgeber der Champions Hockey League
Noch besser läuft es Rathgeb derweil in der Champions Hockey League. Nach einem Sieg im Auswärtsspiel über Vitkovice stehen die Fribourger mit einem Bein im Halbfinale. Das ist aber nicht alles: Rathgeb ist mit sieben Assists der beste Passgeber in diesem Turnier und steht mit insgesamt neun Punkten auf Rang drei der Skorerwertung der bisherigen Champions Hockey League Partien. Da überrascht es nicht, dass der Verteidiger zu einem der beliebtesten Spieler auf dem Schweizer Transfermarkt wurde. Immerhin wäre Rathgebs Vertrag diesen Sommer ausgelaufen. Heute aber konnte Gotteron vermelden: Yannick Rathgeb bleibt! Der Verteidiger mit gesundem Offensivdrang hat zwei weitere Jahre bei den Drachen unterschrieben, darin enthalten ist aber eine NHL-Ausstiegsklausel, damit sich Rathgeb seinen grossen Karriere-Traum bei einem passenden Angebot erfüllen könnte.
Die ideale Position in Fribourg
Entscheidend war laut Yannick Rathgeb sein Bauchgefühl. Verständlicherweise hätte er mehrere Möglichkeiten gehabt. In diversen Medien wurden der SC Bern als mögliche Destination vermeldet, Servette oder Lausanne seien ebenfalls im Tau-Ziehen um Rathgeb engagiert. Aber: „Ich habe hier eine Position, die ich mir an einem anderen Ort erst noch erarbeiten müsste“, erklärt Rathgeb. So könne er am schnellsten weitere Fortschritte machen und seine sportliche Zukunft weiter vorantreiben. Nicht zuletzt sei Fribourg in den letzten anderthalb Jahren für ihn ein Zuhause geworden. „Ich fühle mich sehr wohl hier“, sagt er und hängt an: „Ich bin froh, dass ich meine Zukunft geregelt habe.“
Die WM ist ein Saison-Ziel
Für Rathgeb geht es nun Schlag auf Schlag weiter. In der nächsten Woche steht in Biel die Swiss Ice Hockey Challenge an, wo Rathgeb zum dritten und vierten Mal in dieser Saison das Nati-Dress überstreifen wird. Am Freitag (gegen Frankreich) und Samstag (gegen die Slowakei oder Weissrussland) stehen zwei Spiele an, in denen Rathgeb weitere internationale Erfahrung sammeln wird. Für Rathgeb ist klar: Auch hier will er beweisen, dass er zu den Besten gehört. „Die WM in Paris im nächsten Jahr ist ein Ziel für mich“, sagt Rathgeb. Im letzten Jahr war für ihn das Aufgebot für die Vorbereitungswochen unter anderem in Schweden ein Saisonhighlight gewesen, dieses Jahr ist Rathgeb von Anfang an dabei und hat somit durchaus gute Chancen im Team von Patrick Fischer bis zum Schluss der Saison zu bleiben. Jedenfalls kann er sich weiter beweisen und seinen Marktwert damit auch in Übersee steigern.
Langfristig geplant
Yannick Rathgeb hat mit dem Vertrag in Gotteron nicht nur seine nähere Zukunft geregelt, sondern womöglich auch den Grundstein für den späteren Erfolg gelegt. Die Vertragsverlängerung zeigt: Anstatt den kurzfristigen Grosserfolg zu forcieren und zu einem Grossklub wie den SC Bern zu wechseln, will Rathgeb seine persönliche Entwicklung weiter vorantreiben und eine wichtige Rolle einnehmen. In Fribourg jedenfalls wird wieder ein bisschen Ruhe einkehren, wenn der wichtigste Verteidiger im Team nicht mehr von der halben Liga gejagt wird. Vielleicht gelingt damit der endgültige Durchbruch in der Liga und vielleicht setzt sich damit auch der Sturmlauf in der Champions Hockey League fort.
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