Michael Trüssel will noch mehr Glücksgefühle

Michael Trüssel hat es beim SC Langenthal noch nicht bis zum Stammspieler geschafft. Deshalb ist er aber nicht unzufrieden. Ganz im Gegenteil sagt er: „Beim SC Langenthal fühle ich mich unglaublich wohl. Das Eishockeyspielen bereitet mir grosse Freude.“ Eines bleibt aber dennoch nicht ungesagt: Trüssel würde verständlicherweise gerne mehr spielen.

15.10.2016; Schoren, Langenthal; EISHOCKEY NLB – SC Langenthal – Michael Trüssel. Foto: Leroy Ryser

Michael Trüssel ist ganz ehrlich wenn er auf die erste halbe Saison beim SC Langenthal zurückblickt. Er sagt: „Eigentlich habe ich schon gedacht, dass ich mehr spielen werde.“ Dass er vielfach in der ersten Liga spielt um Spielpraxis zu erhalten habe ihn zu Beginn noch gestört. Es fühlte sich an wie eine Degradierung, sodass er sich selbst jeweils fragte: „Was habe ich falsch gemacht?“ Mittlerweile ist das aber ganz anders. Michael Trüssel hat erkannt, dass sein Weg bis zum Ziel Stammspieler beim SC Langenthal ein langer Weg mit unterschiedlichen Fortschritten ist. Und dass er dafür, auch den Umweg über die erste Liga hinnehmen muss. Heute sagt er: „Ich habe enorme Fortschritte machen können. Und auch in der ersten Liga kann ich sehr viel lernen.“ Die negativen Gedanken lässt er nicht mehr an sich heran, weil er mittlerweile weiss: Dieser Aufwand ist nötig, um irgendwann ans Ziel zu gelangen. „Ich fühle mich sehr wohl beim SC Langenthal. Ich habe grosse Freude beim Eishockeyspielen“, erklärt er.
Viel geholfen hat ihm dabei auch der Trainer, Jason O’Leary. Er analysiere Videos mit ihm, spreche oft mit ihm und lobe ihn für seine Fortschritte. Wenn Trüssel nicht spielt, mahnt er ihn Geduld zu haben, zumal er bis dahin schon Fortschritte gemacht hat. „Ich spüre, dass er mich vorwärts bringen will. Es ist keineswegs so, dass er mich links liegen lässt. Ich lerne tagtäglich von ihm“, sagt Michael Trüssel. Das gebe ihm auch das Gefühl richtig zu sein. Und deshalb kann er sagen: „Ich bin meinem Ziel mittlerweile näher. Auch wenn ich nicht ganz so viel gespielt habe, wie ich zu Beginn dachte, bin ich mit der ersten halben Saison nicht unzufrieden.“ Das hat vor allem auch mit den persönlichen Fortschritten zu tun. Wie attackiere ich einen Gegner, wo muss ich wann stehen, oder was tue ich in welcher Situation – das sind alles Punkte, in denen sich Trüssel laut eigenen Aussagen verbesserte.

15.10.2016; Schoren, Langenthal; EISHOCKEY NLB – SC Langenthal – Michael Trüssel (links). Foto: Leroy Ryser

Prozess geht weiter
Viel geholfen haben ihm auch die erfahreneren Spieler wie Philipp Rytz. Diese ermahnen ihn, trotz geringer Einsatzzeit weiterhin hart zu arbeiten. Schliesslich haben genau diese Spieler früher eine ähnliche Talsohle durchschritten. Oder anders gesagt: „Ich glaube, das gehört zum Juniorensein dazu. Das ist ein Prozess, den jeder absolvieren muss.“ Dazu gehören auch Einsätze bei Burgdorf in der ersten Liga, wo er viel Eiszeit und Verantwortung erhält. Powerplay, Boxplay und zweite Linie spielt Trüssel da und kann deshalb auch dort einiges lernen. Spiele wie in der vor der Natipause zu Hause gegen Martigny, wo Trüssel mehrere Einsätze hatte, sind für ihn dennoch ein Highlight. „Das gibt Glücksgefühle“, sagt er. Das SCL-Trikot zu tragen ist für das Huttwiler Eigengewächs weiterhin speziell und schön.

15.10.2016; Schoren, Langenthal; EISHOCKEY NLB – SC Langenthal – Michael Trüssel (rechts). Foto: Leroy Ryser

Michael Trüssels Lernprozess beim SCL ist noch lange nicht abgeschlossen. Obwohl Trüssel erst noch wenig Eiszeit erhält, steht einer Vertragsverlängerung nichts im Weg. Das hat nicht nur damit zu tun, dass er ein Einheimischer ist. Sondern auch weil Trüssel Potenzial hat. Das wird sich mit grösster Wahrscheinlichkeit immer mehr zeigen. Schritt für Schritt.

Ob Michael Trüssel heute Abend seine Fortschritte zeigen darf, wird im Live-Ticker stehen. Hier klicken.

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