Eissport: Abstimmungskampf ist lanciert

In Langenthal steht am 9. Februar die erste Abstimmung rund um die Zukunft des Eissportes in Langenthal an. Nun hat in dieser Woche ein Komitee den Abstimmungskampf lanciert.

Es besteht kein Zweifel: In den nächsten zwei Monaten wird sich in Langenthal die Zukunft des Eissportes weisen. Am 9. Februar wird das Volk entscheiden, ob der Unterstützungsbeitrag an den SCL-Nachwuchs vergrössert wird, am 15. März soll entschieden werden, ob die Planungskosten für ein neues Stadion von der Stadt finanziert werden sollen. Das Komitee «Operation Eissport Langenthal» macht sich nun seit dieser Woche für ein Ja in beiden Abstimmungen stark. «Wir wollen die Menschen in Langenthal mobilisieren und ein Ja erkämpfen», sagt André Rentsch, Präsident der Jungliberalen Langenthal und Umgebung. Dafür wurden Flyer verteilt, Pucks bedruckt, Plakate aufgestellt und in den nächsten Wochen sollen in diversen Medien auch zahlreiche Inserate erscheinen, in welchen Privatpersonen sich mit einem Portraitbild für den Eissport starkmachen. Finanziert wird die Kampagne in erster Linie von Privaten und Firmen aus dem Oberaargau.

Geld fliesst nicht an SCL
Entscheidend für die weitere Zukunft ist schon die erste Abstimmung am 9. Februar. Der Unterstützungsbeitrag für die Eismiete von der Stadt soll dabei von 125 000 auf 250 000 Franken verdoppelt werden – weil der SCL mit seiner Nachwuchsgrösse die Kosten nicht mehr tragen kann. Dass damit der SCL bevorteilt wird, verneint Roland Loser, SP-Stadtrat, aber deutlich. «Die Miete für eine wöchentliche Sportstunde kostet in einer Turnhalle 75 Franken, in der Eishalle aber 5000 Franken. Der SCL hat in den letzten sieben Jahren gut eine Million Franken für die Eismiete seiner Nachwuchsteams bezahlen müssen. Andere Vereine haben nicht ansatzweise derart hohe Kosten.» Der SCL habe deshalb bereits in den letzten Jahren die Anzahl seiner Teams reduziert und versucht, Materialkosten nachhaltig einzusparen.
Entsprechend wolle man mit diesem Entgegenkommen Chancengleichheit und nicht etwa eine Bevorteilung schaffen – denn so könne es nicht mehr weiter gehen. «Wichtig ist, dass dieses Geld nicht an den SCL, sondern an die Kunsteisbahn fliesst. Mit dieser Unterstützung werden weder Trainer noch Materialkosten der Teams bezahlt», so Loser weiter. Entscheidend sei, dass der SCL ohne diese Hilfe die Anzahl Mannschaften reduzieren müsse, weshalb das Eis fortan seltener gebraucht wird. «Die Kosten entstehen für die Kunsteisbahn sowieso. Und letztlich muss diese die Stadt als Eignerin der Kunsteisbahn AG wohl auch sowieso tragen.» Nicht unterstützt werden mit diesem Beitrag hingegen Aktiv- und Senioren-Teams.

Sportstadt stärken
Deshalb will die Operation Eissport sich sichtbar machen, mit Irrtümern aufräumen und sich für zwei Ja einsetzen. Nach dem Ja zum Jugendsport soll auch der Bau des neuen Stadions vorangetrieben werden. «Dafür ist die erste Abstimmung elementar: Ein neues Stadion ohne Nachwuchsteams würde zu einer Sinnfrage führen», stellt Kampagnenleiter Walter Ryser fest. «Jugendsport liegt uns am Herzen», sagt Carole Howald, Jungliberale Stadträtin und Spitzencurlerin, Pascal Dietrich, FDP-Stadtrat, ergänzt, dass dies für Sport allgemein gilt. «Wir wollen die Sportstadt Langenthal stärken und den Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung ermöglichen.» So gesehen seien die Abstimmungen gesellschaftlich relevant und ein Ja selbst bei zusätzlichen Kosten für die Stadt erstrebenswert.

Hauptbild, Bildlegende: Das Komitee besteht aus den Mitgliedern (von links): Roland Bader (FDP-Stadtrat), Patrick Fluri (SVP-Stadtrat), Andre Rentsch (Präsident JLL), Roland Loser (SP-Stadtrat), Pascal Dietrich (FDP-Stadtrat) und Carole Howald (JLL-Stadträtin).

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