Wer wird NLB-Schweizermeister?

Morgen Abend starten in der Nationalliga B die Playoffs. Wird Rapperswil-Jona seinen Siegeszug fortsetzen? Oder kann der SC Langenthal seinen Titel verteidigen? Oder jubelt am Schluss der geheimnissvolle Dritte über den Schweizermeister-Titel? Im Formtest auf desktopstories.ch prüfen wir, was möglich und was unwahrscheinlich ist.

Rapperswil – Zug Academy: Der Favorit setzt sich durch
Für die Rapperswiler wird es frühestens im Halbfinal unangenehm. Im Viertelfinal gegen die unerfahreren Zug-Academy-Spieler werden sich die Ligafavoriten deshalb keine Blösse gehen – auch weil Josh Holden und Torhüter Sandro Aeschlimann nicht bei den Youngsters, sondern in der NLA mitgehen werden. Die grösstmögliche Überraschung wäre ein Sieg zu Beginn vom Aussenseiter. Selbst einen solchen Fehlstart könnten die Lakers aber wettmachen. Die Chance auf eine Überraschung ist in dieser Serie bei gerade mal 5 Prozent – mehr nicht.
Tipp: 4:0 für Rapperswil

Langenthal – Visp: Weniger interessant, als es klingt…
Jaja, Visp ist ein starkes Team. Und zu Hause sind sie sowieso ganz gefährlich. Das weiss jeder. Und irgendwie stimmt das auch. Aber genauso richtig ist, dass der EHCV in dieser Qualifikation nur Siebter wurde. Und das hat seine Gründe. Das Kader der Walliser ist nicht so gut, dass sie in dieser Saison zu den Top-Teams gehören. Das heisst nicht, dass der EHCV ein „einfacher“ oder „angenehmer“ Gegner sein wird. Aber er ist ein Gegner, den man schlicht und einfach besiegen muss. Das gilt insbesondere für den SC Langenthal, der auch nach dem Titelgewinn bewies, dass er ein Topfavorit im erneuten Titelrennen sein wird. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie gut ist und überzeugen kann. Das wird auch gegen Visp passieren.
Tipp: 4:1 für Langenthal

Olten – Thurgau: Die erste tabellarische Überraschung
Rappi-Trainer Jeff Tomlinson hob nach dem letzten Match im Schoren den Zeigefinger, als der EHC Olten zur Sprache kam. Nach einer schwachen Qualifikation könne ein Team zusammenrücken und zusammenwachsen. Und dann wäre Olten ganz gefährlich. Theoretisch richtig, praktisch kaum. Olten wird bereits gegen die zuletzt sehr starken Thurgauer den Kürzeren ziehen. Thurgau ist physisch herausragend und war zuletzt in einer guten Form – ganz anders als Olten. Der EHCO ist in der Verteidigung zu wenig gut besetzt, obwohl Torhüter Simon Rytz zuletzt erstmals wieder an seine Bestleistungen herankam. Thurgau, das heiss ist, endlich eine Playoff-Serie zu überstehen, kann körperbetont und leidenschaftlich spielen und wird sich deshalb durchsetzen. Für dieses Votum gäbe es meiner Meinung noch weitere Gründe, obwohl der EHCO auf dem Papier und vor allem in der Offensive eigentlich eines der besseren NLB-Kader besitzt.
Tipp: 2:4 für Thurgau

La Chaux-de-Fonds – Ajoie: Trainerkampf wird mit Heimvorteil entschiedn
Die beiden Teams aus der Romandie haben in dieser Saison bereits 10 Begegnungen spielen müssen. Da könnte man meinen, dass während den Playoffs keine Überraschungen mehr möglich sind. Wegen dem Trainerwechsel in La Chaux-de-Fonds ist aber vieles möglich. Die Neuenburger haben immense Fortschritte unter Serge Pelletier gemacht und zeigten daher in den letzten Wochen erstmals ihr wahres Potenzial. Sind sie vielleicht sogar der heimliche Favorit in der NLB? Mit Ajoie treffen sie auf jeden Fall auf einen ersten, starken Prüfstein. Mit Phlip-Michael Devos und Jonathan Hazen haben die Jurassier weiterhin das beste Ausländerduo und deshalb womöglich auch Vorteile in diesem Duell. Dagegen spricht der Heimvorteil. Und dieser könnte das interessante Duell der beiden erwiesen starken Trainer (Pelletier gegen Gary Sheehan) entscheiden.
Tipp: 4:3 für La Chaux-de-Fonds

Wer wird Meister?
Eine Frage stellt sich rund um den Formtest verständlicherweise ebenfalls: Wer wird NLB-Schweizermeister 2018? Jeder, der hier auf Rapperswil-Jona tippt, liegt damit auf der sichersten Seite. Die Lakers haben die NLB nach Punkten dominiert und sogar den Cup gewonnen. Meiner Meinung nach, waren die St. Galler aber dennoch nicht überragend. Die meisten Spiele waren eng, einzig gegen die Flop-Teams der Liga zeigte sich das Team von Jeff Tomlinson sehr konstant und erfolgreich, weshalb der deutliche Vorsprung überhaupt resultieren konnte. Einem Vergleich mit der Langnauer Aufstiegsedition würden sie aber kaum standhalten – so gut ist die Mannschaft nicht. Das gibt Raum zur Möglichkeit für den SC Langenthal. Die Mannschaft ist defensiv enorm gut aufgestellt, hat weiterhin die besseren Ausländer auf der eigenen Seite und kann auch auf den Schweizerpositionen mithalten. Die Titelverteidigung ist absolut realistisch, ich würde gar von Chancengleichheit sprechen.
Die Frage nach dem Sieger der diesjährigen Saison ist damit noch nicht beantwortet. Für mich ist klar, dass es entweder Langenthal oder Rapperswil werden wird. Und weil ich im letzten Jahr beim SCL-Titel daneben lag, tippe ich auch in diesem Jahr wieder nur zu gerne falsch: Ich sage Rapperswil – auch wenn ich davon nicht überzeugt bin…

 

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