Wer spielt nächste Saison beim SC Langenthal?

Der SC Langenthal hat in letzter Zeit gleich mehrere Abgänge hinnehmen müssen. Nach Jeffrey Füglister wird auch Claudio Cadonau in die NLA wechseln, weitere Abgänge drohen bereits. Desktopstories.ch listet nun auf, wie es um das Kader der nächsten Saison steht und wer bleiben oder gehen soll. Dazu wurden die Spieler in vier unterschiedliche Kategorien eingeteilt.

Abgänge – oder sehr wahrscheinliche Abgänge:
Colin Gerber hat beim SC Bern einen Vertrag und wird in der nächsten Saison – wenn er so sicher und ruhig weiterspielt – wohl in der NLA auflaufen. Wenn nicht bleiben Langenthal und Visp als SCB-Partnerteam ein Thema.
Claudio Cadonau hat bei den SCL Tigers unterschrieben
Jeffrey Füglister hat beim EHC Kloten unterschrieben

Haben einen Vertrag:
Philipp Rytz, Philip Ahlström, Jeff Campbell, Giacomo Dal Pian, Robin Leblanc, Brent Kelly, Stefan Tschannen, Silvan Hess, Dario Kummer, Nico Dünner (mit Ausstiegsklausel), Robin Nyffeler und Luca Wyss.

Spielen beim SCL, haben aber noch keinen Vertrag:
Bei Aurélien Marti spekuliere ich und sage: Chancenlos. Gross, kräftig aber nicht etwa langsam und kann ein Spiel positiv beeinflussen. Er wird höchstens noch eine weitere Saison beim SC Langenthal bleiben – wenn überhaupt. Innerhalb der Liga wird er wahrscheinlich nicht wechseln, wohl aber in die NLA. Liege ich falsch, so wird der SCL zweifellos alles tun, um diesen wichtigen Spieler zu behalten.
Mike Völlmin ist bei Genf-Servette ein Thema – unterschrieben hat er dort aber weiterhin nicht. Er zögert scheinbar und das zweifellos aus gutem Grund. In Langenthal hat er gute Perspektiven, nicht zuletzt auch, weil mit Claudio Cadonau eine grosse Lücke entsteht. Für seine Entwicklung würde er gut daran tun, noch eine Saison zu bleiben. Auch weil es immer mehr Spielern gelingt, auch später noch in die NLA zu wechseln.
Yves Müller: Hier lasse ich mich ganz weit aus dem Fenster und beginne mit dem Rätselraten. Yves Müller hat eine Vergangenheit in Langenthal und hat mehrfach gesagt, dass es ihm hier gefällt. In Langnau und wohl auch sonst in der NLA ist er kein Thema mehr, also wird er in der nächsten Saison in der NLB auflaufen. Wieso aber hat der Verteidiger beim SC Langenthal noch keinen neuen Vertrag unterschrieben? Dafür gibt es zwei Antworten: Die Parteien wurden sich nicht einig, vielleicht auch weil andere Vereine mit der grossen Kriegskasse bessere Offerten abgegeben haben. Landet der Klotener deshalb im nahegelegenen Rapperswil? Oder aber – und das ist Antwort zwei – der SCL hat Müller schon unter Vertrag, behält das aber für sich. Ich befürchte hingegen, dass die Zeichen auch hier eher auf Abschied zeigen.
Derweil keine Frage ist es für mich, dass Luca Christen bleiben wird. Er hat die Fähigkeiten, sich in der NLB durchzusetzen, vielleicht sogar in der NLA. Wenn der SCL ihm ein passendes Angebot unterbreiten wird, bleibt er. Hier kann er sich am besten entwickeln.
Hans Pienitz dürfte derweil ebenso bleiben. Der Deutsch-Brasilianer fühlt sich seit langem wohl in Langenthal und erledigt seine Arbeit auch in dieser Saison weiterhin konstant auf einem guten Level. DIe Langenthaler sind an ihm interessiert und werden deshalb sehr wahrscheinlich schon bald die Vertragsverlängerung vermelden.
Tom Gerber wird wahrscheinlich in der NLB bleiben – wieso also nicht beim SC Langenthal? Hier zeigt er zuletzt konstant einen Aufwärtstrend. Seit er in der dritten Linie neben Robin Leblanc und Giacomo Dal Pian agiert, gefällt er mir sehr gut. Diesen Vertrag kann man gut und gerne verlängern.
Pierrick Pivron lassen wir zuerst gesund werden, ehe wir über seine künftigen Leistungen urteilen. Ich hoffe für ihn nur das Beste – gesundheitlich und auch eishockeytechnisch. Er hat zweifellos das Zeug, Jeffrey Füglister zu ersetzen. Dafür muss er sich aber von der besten Seite zeigen.
Patrick Schommer zeigte in den letzten Monaten ein zu grosses Auf und Ab. Mal spielte er herausragend, mal spielte er unterirdisch schwach. Auf Fehlpässe folgen geniale Aktionen, auf Puckverluste herrliche Dribblings. Will er bei Langenthal bleiben, muss er sich steigern. Diese Vertragsverhandlungen drängen noch nicht.
Die weitere Laufbahn von Kim Karlsson hängt auch von Jeff Campbell ab. Der verletzte SCL-Kanadier dürfte – wenn er wieder topfit wird – Vorrang geniessen, seine Statistik ist zudem auch ein bisschen besser. Karlsson aber könnte ein interessanter Ersatz sein, wenn bei Campbell tatsächlich das Karrierenende droht. Der leichte Schwede muss sich zuerst aber noch in den Playoffs beweisen, um einen neuen Vertrag zu erhalten.
Michael Trüssel steht in einer sehr schwierigen Situation. Ich würde nur zu gerne hören, dass man seinen Vertrag verlängert hat. Er arbeitet kompromisslos, setzt sich mit viel Wille und Energie für die Mannschaft ein und kann damit ein Team zweifellos aufwecken. Seine Fussverletzung kam für ihn aber zweifellos zur Unzeit, Per Hånberg gewährt ihm zudem zuletzt nur wenig Eiszeit. Ich hoffe, dass sich Trüssel noch steigern kann und dann einen neuen Vertrag erhält. Aktuell ist die Situation für ihn aber schwierig. Ich bin aber überzeugt, dass er einer NLB-Mannschaft viel einbringen kann.
Yannik Wildhaber hat in letzter Zeit mehrere gute Einsätze gehabt und bewiesen, dass er ein solider Backup-Torhüter sein kann. Wird er seine Entwicklung auf diese Weise fortführen, kann er irgendwann in der NLB einen wichtigen Part übernehmen. Als zweiter Torhüter deshalb zweifellos weiterhin eine gute Wahl – Vertrag dürfte verlängert werden.
Marco Mathis: Die schwierigste Personalie kommt – fast – zum Schluss. Es gibt kaum einen Torhüter, der stilsicherer ist als der Bündner. Er agiert sehr ruhig, clever und vorausschauend, weshalb Spektakel bei ihm nicht nötig ist. Manchmal wäre aber genau dieses Spektakel gut, wird man doch weiterhin den Eindruck nicht los, dass er nicht zu den Top-Torhütern der NLB zählt. Der SCL muss sich in dieser Personalie sputen und einen Entscheid treffen um Klarheit zu schaffen – für oder gegen Marco Mathis. Doch, gibt es überhaupt bessere Möglichkeiten?
Trainer Per Hånberg hat sich in Langenthal gut eingelebt und sammelt fleissig Punkte mit seinem Team. In einzelnen Spielen ist der SCL sehr dominant, ausserdem überzeugt der Trainer mit guten Handlungen (Time-Out, Torhüterwechsel), so lässt er selten etwas unversucht, um zu gewinnen. Die Playoff-Halbfinalqualifikation ist Pflicht. Danach kann über eine Vertragsverlängerung diskutiert werden.

Spielen nicht beim SCL, sind aber vielleicht ein Thema:
Joël Scheidegger beweist beim EHC Brandis in der MySportsLeague was er kann. Seit zahlreichen Spielen ist der Verteidiger Topscorer der Emmentaler, ausserdem zeigte er auch als Aushilfskraft gute Einsätze. Die Frage aber ist berechtigt: Hat der SCL den Mut, jenen Spieler zurückzuholen der einst für zu wenig gut empfunden wurde? Ich denke, dass der SCL eher auf Eigengewächse setzen und auf Scheidegger verzichten wird. Das heisst aber nicht, dass er es nicht doch noch schaffen kann, sich in der NLB durchzusetzen.
Interessant fand ich im letzten Spiel Simon Sterchi – und das nicht das erste Mal. In La Chaux-de-Fonds klagt man zudem, dass der entlassene Christian Weber zu viele Deutschschweizer in die Romandie transferierte. Womöglich wird der Vertrag des Berners deshalb nicht verlängert. Er kann Füglister zwar wohl nicht ersetzen, ist aber ein interessanter Drittlinienstürmer, der skoren kann. Dies könnte derweil vielleicht Toms Andersons. Er ist grösser (185 Zentimeter) skort noch ein bisschen konstanter und bringt Erfahrungen aus Nationalspielen mit Lettland mit. Er ist damit auf dem Papier noch interessanter. Immer wieder interessant ist auch Andy Furrer vom EHC Visp – auch wenn er nicht immer gleich konstant punktet. Toll wäre derweil der Transfer von Dario Meyer. Der SCB-Junior besitzt gemäss Eliteprospects noch keinen Vertrag, es ist aber durchaus möglich, dass die Mutzen ihren Youngster halten wollen. Bei Lukas Haas wird gemunkelt, dass Langnau ihn trotz weiterlaufendem Vertrag gerne wegtransferieren möchte, seine Lohnsumme aber alles andere als klein ist. Ihn sähe ich auch deshalb lieber nicht in Langenthal.
Zuletzt drängt sich eine andere Frage auf: Wer kann Claudio Cadonau ersetzen? Niemand. Der SC Langenthal wird die Lücke mit mehreren Spielern schliessen müssen. Interessante Akteure gibt es mehrere. Fabian Ganz vom HC La Chaux-de-Fonds zeigt sich seit Jahren punktestark. Der Vertrag des Zürchers läuft aus. Kevin Ryser, der mir immer besser gefällt, besitzt leider noch einen Vertrag beim HC Ajoie, gleiches gilt für Sandro Wiedmer beim EHC Visp. Vielleicht wäre deshalb eine Rückkehr von Franco Collenberg ein Thema, bei Ambri-Piotta kommt er nicht immer gleich viel zum Zug. Ausserdem läuft der Vertrag des 32-Jährigen Bündners, der bereits beim SCL spielte, aus. Nicholas Steiner wäre derweil sogar ein Ex-Meister, der Biel-Verteidiger der 2012 die Playoffs mit Langenthal absolvierte hat ebenfalls noch keinen Vertrag und wäre zweifellos ein Top-Transfer. Mit seiner kräftigen Postur käme er jener von Claudio Cadonau wohl am nähesten.

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Wer sich heute Abend in Visp empfiehlt, kann auf dem Live-Ticker betrachtet werden: Hier klicken.

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