SC Langenthal will heute doppelt feiern

Der SC Langenthal feiert heute während dem dritten Playoff-Viertelfinalspiel gegen Martigny Geburtstag. Damit die Feierlichkeiten auch feierlich sind, braucht es einen Heimsieg.

1_RYL7648Der Druck ist wieder auf der Seite des SC Langenthal. Nach der verlorenen Partie in Martigny, müssen die Oberaargauer heute Abend zu Hause in der Viertelfinalserie vorlegen. Dieses Muss wiegt gleich doppelt, weil das heutige Spiel als „Geburtstagsspiel“ erkoren wurde. Der Grund dazu ist einfach: Im Februar, exakt vor 70 Jahren, haben neun Personen den SC Langenthal gegründet, welcher bis heute bestehen blieb und mittlerweile in der NLB spielt. „Es ist schön, dass es diesen Club schon so lange gibt“, sagt der verletzte NLB-Captain Stefan Tschannen. Der 31-Jährige hatte in insgesamt 11 Saisons mindestens einen Einsatz beim SC Langenthal und gehört damit zu den dienstältesten Spielern der Clubgeschichte – bald dürfte er sogar die Nummer eins von Goalie Marc Eichmann übernehmen. „Es ist schön für mich ein Teil davon zu sein. Dem SC Langenthal wünsche ich zu diesem Jubiläum weitere Erfolge in der NLB und dass der Club möglichst lange gesund bleibt.“

3 NLB-Ären
Rückblickend gibt es in der Geschichte des SC Langenthal gleich mehrere interessante Eckpunkte. 1951 wurde die Natureisbahn gebaut, zehn Jahre später folgte der fast 900 000 Franken teure Bau der Kunsteisbahn. Im Jahr 1964 wurden die Langenthaler nach einem 10:0 in der Resega über Lugano 1.-Liga-Meister und stiegen in die NLB auf. Nach dem Abstieg im Jahr 1969 folgte im Jahr 1974 der erneute Wiederaufstieg. Aus der folgenden Zeit gibt es erstmals genauere Aufzeichnungen über Spielereinsätze und Torerfolge. Davor dürfte auch weiterhin vieles im Dunkeln bleiben.
BildschirmfotoEs folgte schliesslich die zehnjährige zweite NLB-Ära. Damals waren prägende Spieler wie Hanspeter „Hämpu“ Wyss (langjähriger Rekordspieler der Langenthal), Bernhard Hugi (langjähriger bester Torschütze) oder Ted Snell (bester SCL-Ausländer aller Zeiten) mit dabei. In der Saison 1983/1984 folgten schliesslich die weiterhin in Erinnerung gebliebenen Siege gegen Bern. Langenthal gewann damals mit 7:2 zuhause und mit 4:2 auf der bernischen Allmend. Zwischen den Jahren 1985 und 2002 waren die Langenthaler dann abermals in der 1. Liga klassiert. Langenthal stieg damals nach einem 3:2-Auswärtssieg über Winterthur erneut auf. Seither spielen die Oberaargauer in der NLB und gehören dabei seit mehreren Jahren zu den Top-Vier-Mannschaften.

30.09.2015; Schoren, Langenthal; Swiss Ice Hockey Cup – SC Langenthal - SC Bern – SC Langenthal Stürmer Stefan Tschannen. Foto: Leroy Ryser

Bald wieder mittrainieren
Diese Geschichte soll heute gefeiert werden. Auch Stefan Tschannen will dabei sein. Der Stürmer wurde vergangene Woche an der Schulter operiert und sollte wieder soweit mobil sein, dass zumindest ein Besuch im Schoren nicht unmöglich ist. „Weil ich weiss, dass ich gar nicht mehr zum Einsatz komme, schaue ich ein bisschen distanzierter zu“, sagt Tschannen. Er wolle aber möglichst bald wieder ins Training einsteigen und somit näher beim Team sein. Der Grund ist einfach: Tschannen ist weiterhin überzeugt vom Potenzial seiner Teamkollegen und hofft auf den Titel. „Uns ist viel zuzutrauen“, so der verletzte Captain. Und eine Reaktion dürfte nach der Niederlage am Freitag sowieso folgen – auch, damit der SCL seinen Geburtstag gleich doppelt feiern kann.

 

Bildquelle Schweizermeisterbild: sclangenthal.ch

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