SC Langenthal dürfte bald ins Hard umziehen

Der Gemeinderat von Langenthal hat die Standortfrage heute beantwortet: Im Stadtgebiet Hard soll ein Platz für ein neues Eisstadion veräussert werden. Damit ist auch klar, dass sich der Eissport spätestens nach 2031 vom Schoren verabschieden wird.

Für den SC Langenthal hat das Warten ein Ende: Der Langenthaler Gemeinderat hat entschieden, dass ein neues Eishockeystadion im Hard seinen Platz finden soll. Nach diversen Studien, Gesprächen und Abklärungen hat das Hard als beste Option obenaus geschwungen. „Der Boden gehört der Stadt und ist bereits für Sport und Freizeit eingezont. Zudem ist kein Wohnquartier angrenzend, mit der Bern-Zürichstrasse kann das Stadion gut erschlossen werden und eine Mantelnutzung ist möglich“, erklärt Langenthals Stadtpräsident Reto Müller. Der exakte Platz des Stadions (zwischen Gewerbeschulhaus und Dreilinden-Parkplatz) ist noch nicht bekannt.
Negativ sei in diesem Gebiet einzig, dass je nach Standort der neuen Eishalle der Untergrund – teilweise eine ehemalige Deponie – saniert werden muss. Ausserdem müsste je nach ein Ersatzstandort für die Schrebergärten oder den Fussballplatz „Weststrasse“ gefunden werden. Der Hauptgrund für den Entscheid für das Hard sei indes der Zeithorizont gewesen. Der Gemeinderat geht davon aus, dass ein Projekt an diesem Standort am schnellsten realisierbar ist.

Zwei Killerkriterien gegen Schoren
Sicher ist damit auch, dass im Schoren nach 2031 kein Eissport mehr betrieben wird. Der bis 2021 gültige Baurechtsvertrag wird noch um zehn Jahre verlängert, danach ist Schluss. „Es gab zwei Killerkriterien, die gegen den Schorenstandort sprachen“, verrät Reto Müller. „Einerseits müsste Wald gerodet und Kulturland für Parkplätze hergegeben werden, andererseits sind die Grundeigentümer, die Burgergemeinde Schoren, gegen eine Verlängerung des Baurechtsvertrages.“ Dazu komme die ungünstige Situation mit dem angrenzenden Wohnquartier, diese Situation hätte Einsprachen nach sich ziehen können.

Kein Entweder oder mehr
Gian Kämpf, Geschäftsführer vom SC Langenthal, zeigte sich erfreut über diesen Entscheid. Er sei begeistert von diesem Riesenschritt. „Es gibt kein Entweder oder. Und auch kein Zurück mehr.“ Er erhofft sich dadurch neuen Wind. Der SC Langenthal sei auf ein neues Stadion angewiesen, um weiterhin nationalligatauglich zu sein. Bis zum Umzug müsse zudem gewährtleistet sein, dass das Stadion Schoren entsprechend in Form gehalten wird. Reto Müller unterstützte dies mit den Worten: „Wir sind verantwortlich dafür, dass dies weiterhin möglich ist.“ Beide Parteien haben damit ein Interesse, mit dem SC Langenthal möglichst rasch umzuziehen. Je länger noch auf Schoren gespielt wird, desto mehr muss investiert werden.

Neue Herausforderungen stehen an
Mit dem Standortentscheid ist aber erst der Anfang getan. Nun müssen Projekte ausgearbeitet und Gespräche mit möglichen Investoren geführt werden, zudem ist die Finanzierung des Projekts noch nicht geklärt. Die Stadt will sich laut Mitteilung „für die gemeinwohlorientierter Ziele“ einsetzen. Laut Müller ist es angedacht, dass ein Privater das Projekt umsetzt, damit auch hier Zeit gewonnen werden kann. Wie hoch der finanzielle Beitrag der Stadt sein wird, werde in einem politischen Prozess ausgearbeitet. „Ich sehe uns nicht alleine für einen solchen Bau verantwortlich“, so der Stadtpräsident weiter. Gleichwohl wolle man zusammenarbeiten, damit Spitzeneishockey und Eishockey-Breitensport auch weiterhin in Langenthal angeboten werden kann.

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