Der Melchnauer Luca Wyss hat für die Schweizer U20-Nationalmannschaft im Spiel gegen Schweden mit dem 2:0 das entscheidende Tor zum Halbfinaleinzug geschossen. „Natürlich sind wir stolz“, sagt Wyss. „Aber wir wollen mehr.“
Unglaublich viel Pech hatte Luca Wyss an dieser U20-Weltmeisterschaft. In der Vorbereitung hatte sich der Melchnauer verletzt und musste wegen einer Gehirnerschütterung in sämtlichen Gruppenspielen zuschauen. Dann im Viertelfinale war seine Zeit gekommen – und wie. Zuerst, im ersten Abschnitt, wurde er von Trainer Christian Wohlwend noch spärlich eingesetzt, dann empfahl er sich immer mehr für zusätzliche Einsätze. Wyss spielte bald auch in Überzahl und trumpfte dann in der 34. Minute gross auf. „Wir wollten die Scheibe einfach aufs Tor bringen und haben dann nachgesetzt“, erinnert sich Luca Wyss. „Dann fiel sie mir plötzlich auf die Kelle und ich habe einfach draufgehauen.“ Das Gefühl sei unglaublich gewesen. „Die Erleichterung war nur schon gross, endlich spielen zu dürfen. Dass es auch noch zum Toreschiessen gereicht hat, das war umso schöner.“ Wyss‘ Treffer war nach einer herausragenden Abwehrschlacht im Schlussdrittel der letzte Treffer des Spiels.
„Als Team besser gespielt“
Die Schweizer Junioren haben den Schweden dabei nur wenig gute Möglichkeiten zugelassen. Mit einer sehr engagierten Leistung, einem hartnäckigen Auftritt und einem überragenden Luca Hollenstein im Tor gelang es sogar, die Partie ohne Gegentor zu beenden. Schon im ersten Drittel traf mit Yannick Brüschweiler ein weiterer SwissLeague-Akteur – er steht gegenwärtig in der Organisation der ZSC- und GCK Lions unter Vertrag. Die U20 hat damit zugleich den Schweizer Schweden-Fluch besiegt und auch das, so Wyss, sei ein wirklich tolles Gefühl. „Sie hatten eine wirklich gute Mannschaft. Aber wir haben als Team besser gespielt.“ Die Schweizer treffen im Halbfinale nun auf Finnland, die die Kanadier mit 2:1 besiegt haben. Dieses wird morgens um zwei Uhr am 5. Januar Schweizer Zeit ausgetragen. „Es ist ein unglaubliches Gefühl im Halbfinale zu stehen. Wir haben so ein tolles Team, einen unglaublich guten Zusammenhalt“, betont Wyss derweil.
Für ein Schmunzeln sorgte Wyss derweil, als er im MySports-Interview nach dem Spiel auf seinen Trainer Per Hånberg angesprochen wurde. Dieser hat vor der Partie nämlich geschrieben, dass nun zwei Herzen in seiner Brust schlagen. Zugleich wünschte er seinem Spieler Luca Wyss viel Glück, zuvor aber hoffte er aber dennoch auf einen Schwedischen Sieg, um mit einem breiten Grinsen das heutige Training antreten zu können. „Sorry Pelle, vielleicht nächstes Mal“, grinste Luca Wyss passend dazu in die Kamera. Für den 19-Jährigen ist derweil klar: „Wir dürfen stolz sein. Aber wir haben noch lange nicht genug“, sagt er und hängt an: „Jetzt holen wir uns die Medaille!“
TeleM1 hat einen Beitrag über Luca Wyss verfasst. Hier klicken.
MySports hat mit Luca Wyss nach dem Spiel ein Interview geführt. Hier klicken.
Titelbild: Screenshot MySports