Kein dritter Ausländer für den SC Langenthal

Der SC Langenthal wird sich für die Playoffs sehr wahrscheinlich noch verstärken. Das verrät Noël Guyaz gegenüber desktopstories.ch. Ein dritter Ausländer ist derweil kein Thema.

Bereits am kommenden Mittwoch dürfte der SC Langenthal erste Transfers für die laufende Saison vermelden. Der Grund dafür ist einfach: Spieler, die entweder in der NLA spielen oder eine Zweitlizenz (B-Lizenz) besitzen müssen bis am Dienstag in der Nacht gewechselt haben. Gerade für jene Mannschaften, die aus dem Playoff-Rennen sehr wahrscheinlich ausscheiden, ist es die letzte Möglichkeit, doch noch ein bisschen Profit zu machen. Während Thurgau seine Spieler wohl vorerst behalten wird, ist es wahrscheinlich, dass die Academy, Biasca und die GCK Lions ihre Spieler wegtransferieren werden. Dass Winterthur nicht dabei ist hat einerseits damit zu tun, dass Kloten im Vergleich mit den bereits Top-besetzten Zugern und Zürchern ein erhöhtes Eigeninteresse hat und zudem hat Winterthur wegen dem Schlussprogramm weiterhin Hoffnungen, die Playoff-Quali doch noch zu schaffen. Während Thurgau noch gegen Red-Ice, Ajoie, Langenthal, La Chaux-de-Fonds, Rapperswil und zuletzt die GCK Lions spielen muss, trifft Winterthur auf Biasca, die GCK Lions, die EVZ Academy, Rapperswil, La Chaux-de-Fonds und zum Schluss Olten. Am 3. Februar kommt es zudem zum Direktduell der beiden in Winterthur.

Komplexe Vorgaben
Für Transfers in Frage kommen also Spieler von der EVZ Academy, der HC Biasca Ticino Rockets und der GCK Lions, dort wiederum gibt es nur wenige Möglichkeiten. Wird ein Spieler mit seiner Hauptlizenz (A-Lizenz) transferiert, erlischt auch die B-Lizenz des Spielers, sollte er bisher eine gelöst haben. Eine Rückkehr zu Ambri, Lugano, Kloten, Zug oder den ZSC Lions wäre nach dem Ausscheiden der Langenthaler somit nicht mehr möglich. Das ist auch so, weil pro Spieler in einer Saison nur eine B-Lizenz gelöst werden kann. „Wir sind mit verschiedenen Teams in Kontakt“, sagt Noël Guyaz, Sportchef der Langenthaler. Es sei geplant, die Mannschaft für die entscheidende Phase zu verbreitern, als einfach gestalte sich das aber keineswegs. Theoretisch ist das – für jene Spieler mit nur einer A-Lizenz – bis 24 Stunden nach dem letzten Meisterschaftsspiel weiterhin möglich – mittels ligainterner B-Lizenz. Ideal wäre aber ein früherer Transfer, damit sich die Spieler noch vor den Playoffs an die Begebenheit in Langenthal gewöhnen können. „Wir müssen aber auch aufpassen. In einem Spiel gibt es ein B-Lizenz-Limit. Man darf nur 3 Spieler einsetzen, die eine B-Lizenz haben und über 23 Jahre alt sind“, erklärt Guyaz. Aktuell hat Langenthal mit Tom Gerber erst ein solcher Spieler im Kader. Die A-Lizenz zu transferieren wäre hierbei deshalb für den SCL lukrativer.
Spieler die in Frage kommen gibt es, wenn auch nur wenige. Die aktuelle Aufstellung zeigt, dass der SCL Aufholbedarf hat. Die Verteidigung ist etwas dünn – selbst mit der möglichen Rückkehr von Marco Schüpbach – würde ein weiterer Verteidiger guttun. Hier wäre Xeno Büsser von den GCK Lions einer von wenigen, der dem Wort „Verstärkung“ am ehesten gerecht würde. In der Verteidigung darf man aber davon ausgehen, dass der SCL den Kader verbreitern und nicht unbedingt verstärken wird. Da gibt es derweil diverse Optionen in der NLB.
Im Angriff ist der rechte Flügel eher spärlich besetzt und bedarf vielleicht sogar einer Verstärkung. Schon im letzten Spiel musste mit Arnaud Montandon ein gelernter Center auf dieser Position agieren. Höchstens Dario Kummer könnte dort spielen, das Langenthaler Eigengewächs zeigte zuletzt aber schlicht und einfach überragende Leistungen auf der Position des Mittelstürmers und wird daher wohl kaum auf dem Flügel eingesetzt. Auf dem Markt gibt es aber auch dafür unterschiedliche Optionen. Bei den Zugern wären Fabio Kläy, Ex-SCL-Sportchef Reto Kläy’s Bruder, sowie Fabian Haberstich ein Thema. Beide können auf der rechten Flügelposition spielen, beide sind unter 23 und haben passable Scoringwerte. Gerade Haberstich wurde aber bereits in der NLA eingesetzt und könnte bei den Zugern ein Thema sein. Bei den GCK Lions wären höchstens Jari Allevi (21) und Marks Lazarevs (20) interessant, da beide auf der rechten Position spielen können. Deutlich mehr Optionen bieten die Rockets. Mit Patrick Incir (22), Christian Stucki (24), Noele Trisconi (20) und Giacomo Dal Pian (23) stehen gleich drei Spieler im Kader, die auf dem rechten Flügel spielen können und zugleich konstante Scoringwerte aufweisen. Stucki und Trisconi spielten derweil schon in der NLA, könnten somit aber nicht mehr zurückkehren. Alle vier sind eher kleine Spieler. Sie passen damit nicht unbedingt ins Bild von Jason O’Leary, der oftmals grosse Spieler bevorzugt. Sie würden aber Schnelligkeit auf die rechte Flügelposition bringen.

Kein Geld für einen dritten Ausländer
Derweil kein Thema ist ein weiterer Ausländer für den Fall, dass einer der beiden Langenthaler Topscorer Jeff Campbell oder Brent Kelly ausfallen sollten. Guyaz: „Das war bei uns in den letzten Saisons nie ein Thema und ist es auch jetzt nicht.“ Das liege schlicht und einfach finanziell nicht drin und werde deshalb auch nicht in Betracht gezogen. Es ist allgemein bekannt, dass ein dritter Ausländer Kosten von rund 100 000 Franken aufwerfen würde. Während andere Teams diesen Posten wohl von Beginn weg im Budget haben, hat der SC Langenthal bereits mehrfach darauf verzichtet. Der richtige Weg hierfür ist aber erst im Nachhinein bekannt. Während im letzten Jahr ein dritter Ausländer nötig gewesen wäre, ist er überflüssig, sollten Campbell und Kelly fit bleiben. Die Entscheidung, scheint nach den deutlichen Worten vom SCL-Sportchef aber endgültig.
Ebenfalls definitiv ist, dass Vincenzo Küng am heutigen Samstag ins Team zurückkehren wird. Er dürfte am rechten Flügel für mehr Power sorgen. Marco Schüpbach tastet sich derweil weiterhin an ein Comeback heran. Aktuell verläuft alles nach Plan, wann er zurückkehren wird ist zurzeit aber noch offen.

Für das heutige Spiel gibt es wie gewohnt einen Live-Ticker. Hier klicken.

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