Der SC Langenthal trifft heute Abend in der Ferne gegen den EHC Kloten auf einen alten Bekannten.
Irgendwie ist es passend, dass wir Jeffrey Füglister beim Mittagessen mit Hans Pienitz erwischen, als wir ihn über das heutige Spiel zwischen dem EHC Kloten und dem SC Langenthal ausfragen wollen. Etwas mehr als vier Saisons lang hat der grossgewachsene, kräftige Flügelstürmer beim SC Langenthal gespielt, bis er in der vergangenen Saison einen Vertrag beim EHC Kloten unterschrieben hat. Damals dachte der 28-Jährige noch, er werde mit seinem Heimatverein in der National League spielen, längst ist aber klar, dass er unter anderem gegen seinen Ex-Verein in der Swiss League antreten wird. Nach insgesamt 253 Spielen, 70 Toren und 73 Assists für und in Gelb-Blau sei das nun bevorstehende Duell mit seinem ehemaligen Arbeitgeber durchaus speziell. „Da sind Freundschaften erwachsen, welche dieses Spiel speziell machen werden“, sagt Füglister und spricht dabei gleich das Zusammenkommen mit Pienitz an. „Er hat schon grosse Töne gespuckt“, scherzt Füglister im Wissen, dass der SC Langenthal nach seiner Niederlage gegen die GCK Lions heute wahrlich gefordert ist.
Auf SCL reagieren
Füglister verrät, dass dies in der Vorbereitung der Klotener bereits zum Thema wurde und die Mannschaft entsprechend darauf reagieren will. „Wir gehen davon aus, dass sie uns zu Beginn energisch angreifen werden“, erklärt der Stürmer. Dementsprechend müsse man sich vielleicht zurückziehen und je nach Verlauf der Partie reagieren. Gerade dies muss für Kloten aber kein Nachteil sein, weil, wie auch Füglister sagt, die Mannschaft über eine enorm starke Defensive verfügt und mit dem österreichischen Nationaltorhüter Bernhard Starkbaum einen sicheren Rückhalt in brenzligen Situationen vorweist. Diese Stärke will Kloten nutzen um dieses Duell vor heimischem Publikum zu gewinnen, dies wäre schliesslich ein weiterer Schritt, dem erhofften Wiederaufstieg entgegen.
Da wäre Jeffrey Füglister verständlicherweise nur zu gerne dabei. Der Stürmer ist in Kloten aufgewachsen und durchlief deren Juniorenabteilung, ehe er nach einzelnen Einsätzen in der NLA via Visp und Biel zu Langenthal kam. „Für mich war es wie ein Nachhause kommen“, sagt Füglister. Die Umgebung sei gewohnt, alte Freunde und die Familie wohnen nun in der Nähe und auch das zwischenzeitlich umgebaute Stadion kennt er aus seinen Jugendjahren. Daneben sei das Team sehr angenehm und der Start gut verlaufen. Nach bald einem halben Jahr – mitsamt Sommertraining – könne er durchaus freudig zurückblicken, ehe er erneut vorausschaut: „Es stimmt zurzeit alles, wir sind auf einem guten Weg. Für diesen brauchen wir aber Geduld.“ Ob Kloten den direkten Wiederaufstieg schaffe sei schwierig zu beurteilen, als haushoher Favorit will er sich und seine Kollegen nicht sehen. Nach den Siegen gegen Winterthur, Thurgau und die EVZ Academy kommt Langenthal derweil als interessanten Gradmesser gerade richtig.
Dieser Beitrag ist im Zofinger Tagblatt erschienen.