Vor dem heutigen zweiten Spiel gegen den HC Ajoie blicken wir auf die Serien-Vorschau des Unter-Emmentalers zurück. Dafür hat Leroy Ryser vergangenen Mittwoch ein entspanntes Interview mit Jason O’Leary geführt, das auch heute noch aktuell ist.
«Ich bin immer bereit», sagt Jason O’Leary, während er ganz entspannt in seinem Trainerbüro im Langenthaler Eisstadion sitzt. Die Mannschaft sei es auch. Alle seien sehr hungrig und motiviert. Vielleicht noch wegen dem Ausscheiden der letzten Saison. Ausserdem habe man Selbstvertrauen, fährt O’Leary weiter. Etwas, das man sich im Verlaufe der Saison erarbeitet habe. Der Kanadier wirkt ruhig, weder euphorisch noch nervös, beantwortet die Fragen still, aber meist pointiert und überzeugt. «In den ersten paar Einsätzen sind wir vielleicht noch etwas nervös. Nach der Pause müssen wir uns wieder daran gewöhnen zu spielen und dann geht es zurück an die normale Arbeit», erklärt der Trainer. Ob er selbst nervös ist? «Nein, kein bisschen. Ich weiss zu 100 Prozent, was ich tue.»
Schnell und kräftig
Die Antworten wirken derweil nicht aufgesetzt, sondern überzeugend. Selbst, als O’Leary die Leistung des SC Langenthal in den letzten Spielen der Viertelfinals verteidigt. «Wir waren das einzige Team, das es geschafft hat, in vier Spielen zu gewinnen. Das war nicht einfach.» Ganz generell habe Thurgau ständig versucht, den SCL zu bremsen und ein schnelles Spiel zu verhindern. Das sei auch der Grund, dass die Oberaargauer zuweilen schwerfällig agierten, meinte der 38-Jährige. Aber genau da zeige sich eine Stärke seines Teams. «Wir können schnell spielen, wir können aber auch hart arbeiten. Wir haben Spieler, die dem Gegner unter die Haut gehen», sagt er und zählt Akteure wie Aurélien Marti, Claudio Cadonau, Philipp Rytz oder Marc Kämpf auf, die allesamt mit ihrem kräftigen Spiel überzeugen. Nicht zuletzt deshalb sei der SCL auf eine gute Schiedsrichterleistung angewiesen. «In den Viertelfinals haben die Referees versucht, die Partie laufen zu lassen. Das war sehr gut. Ich hoffe, dass sich das nicht ändert», sagt der SCL-Trainer. Eine Gefahr besteht aber dennoch: Ajoie ist bekannt dafür, Strafen herauszuholen, entsprechend oft agierten sie in den Viertelfinals in Überzahl. Und dort sind sie kaltblütiger als die meisten anderen Teams.
Wer hat die bessere erste Linie?
Vor der oftmals hervorgehobenen ersten Ajoie-Linie will Jason O’Leary derweil keine Angst haben. «Kann Ajoie gewinnen, wenn die erste Linie keine Tore schiesst? Eher nicht. Können wir gewinnen, wenn unsere erste Linie keine Tore schiesst? Ja», hebt O’Leary Langenthals Trumpf ins Rampenlicht. Jonathan Hazen und Philip-Michael Devos zu neutralisieren sei während der Qualifikation gut gelungen, das soll auch in den Playoffs nicht anders sein. «Sie mögen es nicht, wenn wir hart spielen. Das kann ein Vorteil sein, denn damit hat unsere erste Linie kein Problem.» Ganz generell müsse man ihrer Linie den freien Raum und die Zeit wegnehmen, dann hätten sie es schwer.
Dünn bestückt
Schwer könnte es Ajoie vor allem auch wegen der Kadertiefe haben. Während der SCL über vier, mit den Ersatzspielern sogar über fünf ausgeglichene Linien verfügt, ist Ajoie eher dünn bestückt. Auch deshalb haben die Westschweizer mit Thimothé Tuffet und Michael Neininger gleich zwei ehemalige NLB-Spieler aus der ersten Liga reaktiviert. «Ich erwarte aber eine knappe, lange Serie. Sollte nicht alles klappen, sind wir ebenso vorbereitet. Es gibt immer einen Plan B», so Jason O’Leary weiter. Er glaube an den Sieg und seine Mannschaft, unterschätze die Stärke des Gegners aber keineswegs. Jason O’Leary weiss, was er tut.
Anhang: Die Vertragssituation von Jason O’Leary
Der SC Langenthal und Jason O’Leary haben weiterhin keine Vertragsverlängerung unterschrieben. O’Leary sagte bereits im letzten Jahr, dass er so etwas erst nach den Playoffs vereinbare. «Aktuell muss ich mich um hundert andere Dinge kümmern. In meiner Prioritätenliste stehen Vertragsgespräche auf Rang 49 von 50.» Ausserdem habe er kein Interesse daran, zu einem anderen Team zu wechseln. «Ich habe den besten Job in der Liga. Ich habe keinen Grund, etwas zu ändern. Und nach mir fragt momentan sowieso keiner», so der Kanadier. So deutet zwar alles auf einen Verbleib von Jason O’Leary hin, definitiv vereinbart ist dies aber weiterhin nicht.
Ergänzung: Die Aufstellung von heute
Jason O’Leary wird das heutige Spiel so bestreiten, wie er das letzte aufgehört hat. Einzige Änderungen demgegenüber: Marco Mathis wird im Tor stehen und Mike Küng kommt für den abwesenden Bernd Wolf in die Aufstellung. Die Partie kann man im Live-Ticker verfolgen. Hier klicken.
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