Ein Adrenalin-Schub der Spiele entscheidet

Der SC Langenthal tritt nach der Niederlage in Thurgau heute Abend zu Hause gegen die GCK Lions. Das junge Farmteam der ZSC Lions sind leicht zu unterschätzen und gerade deshalb gefährlich.

Im ersten Drittel des Auswärtsspiels gegen den HC Thurgau vom Dienstag, hat Joel Fröhlicher seinem Spielstil alle Ehre gemacht. Nachdem der SC Langenthal in Rückstand geriet, schnappte er sich die Scheibe in Unterzahl und schoss mit viel Power das 1:1. Als die Langenthaler erneut in Rückstand gerieten bereitete er den abermaligen Ausgleich von Vincenzo Küng vor und bevor sich die Partie beruhigen konnte sass der physisch sehr präsente Verteidiger auf der Strafbank. Power, Kraft, Übersicht und die Fähigkeit auszuteilen. Das macht Joel Fröhlicher aus. Das Lieben die Fans. Und genau diese Eigenschaften passen auch in die Spielphilosophie von SCL-Trainer Olivier Horak. Daher ist es nur verständlich, dass der Linksschütze in der laufenden Saison noch mehr in die Pflicht genommen wird. Er gehört zu jenen Spielern, die den Abgang von Noël Guyaz kompensieren sollen. Er werde den jetzigen Sportchef nicht eins-zu-eins ersetzen können, sagt Fröhlicher. Schliesslich sei er ein anderer Spielertyp mit anderen Fähigkeiten. Aber: „Bereits bevor ich in Langenthal unterschrieben habe, waren Erwartungen an mich vorhanden. Diese sind nicht kleiner geworden.“
Wer die Philosophie der Langenthaler kennt, weiss, dass solche Spieler längerfristig gebunden werden. Joël Fröhlichers Vertrag läuft Ende Saison aus, man darf davon ausgehen, dass dieser verlängert wird. Während die SCL-Offiziellen sich noch ein oder zwei Monate Zeit nehmen werden, um Fröhlichers Leistung zu testen, verrät Fröhlicher heute zurückhaltend, dass er sich eine Vertragsverlängerung in Langenthal durchaus vorstellen könne.

Gegner einschüchtern
Eine erste Möglichkeit sich zu empfehlen kommt heute Abend gegen die GCK Lions. Ähnlich wie der HC Thurgau sind sie leicht zu unterschätzen, aber stets gefährlich. „Sie sind technisch stark und schnell“, sagt Fröhlicher. Damit die Lions nicht auftrumpfen können, müssen die Langenthaler einen Blick auf Fröhlichers Stärken werfen. Power, Kraft und die Fähigkeit auszuteilen wird gegen die jungen Küsnachter noch viel mehr gebraucht. „Wir müssen sie von Beginn an einschüchtern, damit sie sich nicht entfalten können“, sagt Fröhlicher. Es darf also ein furioser Start wie gegen La Chaux-de-Fonds erwartet werden, in welchem die Langenthaler versuchen zu dominieren.
Damit dies klappt wäre ein Power-Angriff von Fröhlicher genau richtig. Man müsse spüren, wann ein solcher Angriff passt. Das sei nicht immer der Fall. „Wenn der Gegner die Scheibe nach vorne schlägt und wechselt, ergeben sich manchmal solche Möglichkeiten“, verrät er. Wenn er sich schliesslich dazu entschliesse, dann sei das wie ein Adrenalin-Schub. Bremsen oder vom Puck trennen kann man den stämmigen Offensiv-Verteidiger dann kaum mehr. Damit ein solcher Angriff gelinge, brauche er vor allem einen guten Start. „Ich achte darauf, dass ich in meinen ersten Einsätzen Checks machen kann. Dann bin ich im Spiel angekommen. Dann fühle ich mich gut.“ Die Fans des SC Langenthal sollten sich heute Abend also hüten, zu spät zu kommen. Einerseits ist ein furioser Start angekündigt, andererseits wird sich ein Blick auf Joel Fröhlichers Einsatz durchaus lohnen.

Artikel aus der heutigen Berner Zeitung.

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