Die Polizei hat viel zu tun

Wir in der Schweiz haben es schön. Schön und ruhig. Auch auf den Strassen. Kriminaldelikte kennen wir fast nur aus dem Fernsehen. Hier in Prag fällt mir das auf. Denn die Sirenen der Blaulicht-Fahrzeuge erklingen andauernd. Ich glaube es gab bisher noch kein einziger Tag, an dem ich nicht mindestens eine Sirene gehört habe. Ist die Verbrecherrate hier so hoch?

Auf Google gibt es Beiträge mit unterschiedlichen Meinungen. Da heisst es beispielsweise die Stadt sei „ziemlich sicher“ und man könne „selbst in der Dämmerung gefahrlos umher schlendern“. Zugleich sei sie aber das Zentrum von Autoknackern, so wird geraten das Handschuhfach offen zu lassen, damit Diebe sehen, dass nichts im Auto versteckt ist. Von Diebstählen habe ich zum Glück noch nichts bemerkt, so frage ich mich aber trotzdem, wieso die Polizei dennoch so häufig auftaucht.

3_RYL4776Telefonzelle gefunden
Dass die Stadt noch nicht so weit fortgebildet ist wie beispielsweise Bern oder Zürich, können Touristen hingegen rasch erkennen. Viele Gebäude, meist Höchhäuser, erscheinen alt und heruntergekommen. Die Stadt erhält dadurch einen gewissen Charme, moderne Gebäude sind jedoch eher selten. Und – da musste ich dann ein bisschen Schmunzeln – sogar eine altehrwürdige Telefonzelle konnte ich finden, welche der Anbieter O2 offenbar noch immer in Betrieb hält.

Und noch etwas ist mir während meinem WM-Aufenthalt aufgefallen: Mc Donalds hat es an jedem Ecken – Verpflegung ist also kein Problem. Werbung, welche die Entfernung zum nächsten Fast-Food-Restaurant anzeigt, sind fast öfters zu finden als Supermärkte.

In Prag lässt es sich für mich als Journalist aber gut leben. Denn die Weltmeisterschaft ist sehr gut organisiert und alles funktioniert, wie es soll. Die Menschen hier sind zudem hilfsbereit, die meisten sprechen zumindest ein bisschen Englisch, sodass es kaum Kommunikationsbarrieren gibt. Ich kann daher durchaus sagen: Mir gefällt es in Prag, und auch wenn die Sirenen zahlreich aufheulen, fühle ich mich hier gut aufgehoben.

 

Dieser Blog ist im Unter-Emmentaler erschienen.

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