Archiv der Kategorie: Tastenschlager

Wie das Leben sein sollte und wie es ist – im Blog «Tastenschlager» textet Leroy Ryser über alltägliche Themen.

Schiessstände bereiten bleischwere Sorgen

Das Aufrüsten der Schiessstände und das Entsorgen des verschossenen Bleis in den Kugelfängen bereitet den Gemeinden in der Region Kopfzerbrechen. Vor allem auch, weil die Mühlen des Staatsapparates langsam drehen. Was in welchem Zeithorizont erfüllt sein muss, wissen die Gemeinden meist nicht. Neben diesen Fragen scheint nur etwas klar zu sein: Die Kosten dürften schwerwiegend ausfallen. Auch deshalb gibt es im oberaargauer Teil des UE-Gebiets bisher keine Gemeinde, welche sich von den Blei-Sorgen bereits befreit hat.

Im Jahre 1920 wurde in der Schweiz die Schiesspflicht wiedereingeführt. Seither haben tausende und abertausende Schiesspflichtige Millionen von Schüssen in den Schweizer Boden abgefeuert. Auch in der Region wurden zigtausende obligatorische Schiessübungen durchgeführt, sodass die Kugelfänge von Pistolen- und Sturmgewehrmunition praktisch überfüllt sind. Diese Altlasten sollen gemäss einem Erlass des Bundes nun beseitigt werden. Blei ist giftig und umweltschädlich und muss deshalb aus dem Boden entfernt werden. Besonders für Gemeinden mit mehreren Schiessständen wird dies zum Problem. Denn die geschätzten Kosten für jede einzelne 300-Meter-Scheibe betragen rund 25 000 Franken, zwischen 10 000 und 12 000 Franken werden für Pistolen- und Klein-kaliberschiessscheiben geschätzt. Davon mussten die Gemeinden und Schützenverbände zuletzt jeweils rund zwanzig Prozent der Nettokosten übernehmen. Trotz den Subventionen von 8000 Franken pro 300-Meter-Scheibe durch den Bund und einem weiteren Beitrag durch den Kanton, bleibt ein grosser finanzieller Aufwand für die Gemeinden und die Schützenvereine bestehen.

 

Frage überregional lösen

KostenDie Bürger der Gemeinde Lützelflüh haben in der Vergangenheit in neun verschiedenen Schiessständen ihre militärische Pflicht erfüllt und ihrem Hobby gefrönt. Heute sind noch zwei 300-Meter-Schiessstände in Betrieb, in denen auf zwölf Scheiben geschossen wird. Zudem sind laut Gemeindeverwalter Ruedi Berger Pistolenschiessplätze in zwei Ständen in Betrieb. Alleine die Renovation der bestehenden Anlagen Froumatt, Brandis (beides Pistolenstände), Ranflüh und Grünenmatt wird schwer zu stemmen sein, die Altlasten der teilweise seit über 50 Jahren stillgelegten Anlagen bereitet weiteres Kopfzerbrechen. «Für unsere kleine Gemeinde sind das happige
Beträge. Insbesondere, weil wir die Kosten vorfinanzieren müssen», stellt Gemeindepräsident Andreas Meister fest. Ausgewählte Personen seien deshalb dabei, einen Masterplan zu erstellen. «Wir wollen wenigstens die aktiven Stände fit machen», sagt Meister weiter, zugleich kann er eine Stilllegung einer Anlage nicht ausschliessen.

Die Frage, wie es weiter gehen soll, stellen sich die meisten Gemeinden. Besonders weil die obligatorische Schiesspflicht im politischen Kreuzfeuer steht. Wird die Pflicht aufgehoben, stehen mehrere Schiessvereine vor dem Ende. Die Gemeinden hätten ausserdem keine gesetzliche Pflicht mehr, Schiessmöglichkeiten zu bieten. Und deshalb ist die Sanierung ein überregionales Thema, wie Martin Jampen von der Gemeinde Huttwil sagt. «Die Frage ist: Wie viele Anlagen brauchen wir im Emmental und Oberaargau, wenn die Schiesspflicht fällt? Das müssen wir überregional diskutieren.» Um alleine die Diskussion anzustossen und ein gemeindeübergreifendes Projekt zu lancieren, fehlen aber die Personal-Ressourcen. «Es macht keinen Sinn, etwas zu sanieren, das nach der möglichen Aufhebung der Schiesspflicht in wenigen Jahren gar nicht mehr gebraucht wird», so der Huttwiler Gemeindeschreiber weiter. Zurzeit wird in Huttwil auf insgesamt 26 Scheiben in den Ständen Häbernbad und Rüttistalden geschossen. Mindestens von 36 Scheiben bestehen aber bleierne Altlasten, und gerade beim Häbernbad, wo kein Lastwagen zu den Scheiben gelangen kann, dürfte die Sanierung der Kugelfänge besonders schwer fallen.

 

Projekte auf Eis gelegt

Umso bitterer ist die Situation in Madiswil. Dort wurde der Schiessstand Tränke im Jahr 2006 für rund 50 000 Franken saniert. Das Blei wurde abgetragen, jedoch gab es damals keine Vorschrift für neue Kugelfänge. Was zuerst für gut befunden wurde, ist aufgrund von neuen Auflagen wieder überholt. Das seither verschossene Blei müsste erneut abgetragen werden, zudem sind weiterhin neue Kugelfänge nötig, um den Stand nach 2020 weiterhin zu nutzen. Auch deshalb wollen die Linksmähder vorerst auf weitere Entscheidungen von politischer Seite warten. Ebenso ist das Projekt in der Nachbargemeinde Lotzwil auf Eis gelegt. Die schwindende Anzahl Mitglieder in Schiessvereinen sowie die drohende Aufhebung der Schiesspflicht lassen die Gemeinde zögern. Auch Eriswil und Bleienbach warten noch, weil das Projekt nicht an oberster Prioritätenstelle steht. Beim stillgelegten Stand in Eriswil geht es hingegen nur um die Altlasten, in Bleienbach wird derzeit noch geschossen.

GefahrenNicht gezögert hat hingegen Langenthal. In der Schiessanlage Weiher sind seit 2010 moderne Auffangsysteme montiert, sodass die Fortbestehung des Schiessstandes nach 2020 gesichert ist. «Es ist eine Überlegung wert, die Schiessbewegung zu regionalisieren. In Langenthal sind wir gut ausgerüstet, zudem ist im Weiher die Lärmbelastung für die Bevölkerung klein», sagt Andreas Ryf von der Betriebskommission Weiher. Das Abtragen der Altlasten dränge hingegen nicht, da laut den kantonalen Vorgaben kein Handlungsbedarf besteht. Altlasten bestehen in Langenthal aber nicht nur im Weiher, sondern auch im Hirschpark. Dort wurde vor Jahren geschossen, heute weisen nur noch ein Gefahrenschilder auf diese Epoche hin. «Für die Altlasten hat niemand Geld», schmunzelt Ryf und verweist auf die insgesamt 46 Scheiben im Schiessstand Weiher, wobei auf 24 Scheiben aus einer Entfernung von 300 Metern geschossen wird. Der Vorteil, der sich Langenthal zu Eigen macht, ist, dass für einige Anlagen kein Zeithorizont für die Bodensanierung vorgesehen ist. Bei Arbeiten nach 2020 müsste die Oberaargauer Stadt aber auf Subventionen von öffentlicher Hand verzichten.

 

Vorerst sorgen-, nicht aber bleifrei

Speziell ist die Situation insbesondere in Melchnau. Denn dort gehört der Schiessstand dem ortsansässigen Verein, zudem besteht eine kantonsübergreifende Beteiligung aus Altbüron. Und nicht nur das: Der Schiessstand ist mit neuen Kugelfängen ausgestattet und deshalb als einer von wenigen bereit, nach 2020 weiterzuschiessen. «Wir würden gerne weitere Vereine in unserem Schiessstand Fischbächli aufnehmen», sagt Martin Schär, Präsident der Melchnauer Schützengesellschaft. Neben dem Installieren neuer Kugelfänge sei ausserdem die Elektronik erneuert worden. Die Gesamtkosten von 89 000 Franken haben grösstenteils die Gemeinden Melchnau und Altbüron übernommen. Die Vereine selbst haben Eigenleistungen betrieben und mit dem Auflösen der Pistolenschützenabteilung 8000 Franken Vereinsvermögen beigesteuert.

 

Das Problem drängt nicht

Die eher defensive Haltung der regionalen Gemeinden lässt sich erklären: Viele wissen nicht, ob die Blei-Entfernung an ihren Schiessständen gemacht werden muss oder nicht. Sumiswald beispielsweise verweist auf einen Orientierungstermin beim Statthalteramt Langnau. So sagt Gemeindeschreiber Affolter, man wolle weitere Infos abwarten, bevor Stellung bezogen wird. Laut Jacques Ganguin vom kantonalen Amt für Wasser und Abfall wurden all jene Gemeinden informiert, in welchen eine Blei-Entfernung prioritär ist. Die anderen Ortschaften dürfen das bleischwere Problem vorerst auf die lange Bank schieben.

 

Dieser Artikel ist im Unter-Emmentaler erschienen. Hier geht es zum PDF.

Bauernhaus in Heimisbach brennt nieder

Am heutigen Donnerstag ist in Heimisbach ein Bauernhaus komplett niedergebrannt. Als Lokalreporter war ich als erster Medienvertreter vor Ort und schoss Bilder und machte Videos. Es spielten sich für die Anwohner grausame Szenen ab.

Stellen Sie sich vor ihr Haus brennt bis auf das Fundament nieder. Und noch schlimmer: Dabei müssen sie auch noch tatenlos zuschauen. Etwa so erging es am heutigen Donnerstag einer Familie aus Heimisbach. Ihr Bauernhaus brannte innert kürzester Zeit komplett nieder, weil Gerüchten zufolge Heu oder Stroh früh betroffen waren, ging es sehr schnell.

Im Video zu sehen: Zu Beginn des Brandes wurde vor allem das nebenanliegende Stöckli geschützt. Der eigentliche Brandherd konnte dann erst später bekämpft werden. Die Rauchsäule war meterhoch.

Vor Ort war die Zahl der Schaulustigen sehr schnell gestiegen. Neben der betroffenen Familie waren Nachbarn und Dorfbewohner vor Ort, sowie neben der Polizei und der Feuerwehr auch Regierungsstatthalter Markus Grossenbacher. Beim Anblick des Brandes dürfte die Sachschadenhöhe sogar den siebenstelligen Bereich knacken. Ein Teil des Bauernhauses war bewohnt, weshalb die Familie wohl ihr Hab und Gut in den Flammen verloren hat.

Zu sehen im Video: Als die Stützpunktfeuerwehr Langenthal mit einem grossen Bläser vor Ort war, konnte das Feuer relativ rasch kontrolliert werden. Retten konnte man aber nichts mehr.

Der Alarm für den Bauernhausbrand wurde kurz vor zehn Uhr morgens ausgelöst. Die Kühe und Rinder sowie die Menschen konnten allesamt ohne Verletzungen das Haus verlassen. Um ungefähr 2 Uhr nachmittags hatte das Einsatzteam den Brand grösstenteils im Griff und praktisch gelöscht. Es sah aus, als müsste man das Bauernhaus kontrolliert niederbrennen lassen, weil lange Zeit die Hitze zu gross war um genügend nahe an die entsprechenden Stellen zu treten. Die Gefahr von Einstürzen war zudem ebenfalls nicht gedämmt. Insbesondere weil lange Zeit das Parterre brannte, war nicht sicher ob das Cheminee stehen bleiben wird.

Zu sehen im Video: Das Feuer brannte noch ziemlich lange. Zum Schluss blieb nur noch das Cheminee stehen.

 

TeleBärn war ebenfalls vor Ort und berichtete von diesem Ereignis in ihrer News-Sendung. Diese ist hier zu finden:

Telebärn-News

Die Polizei hat zu diesem Brand eine offizielle Medienmitteilung verfasst. Diese kann hier gelesen werden.

«De Journalischt, dä Afänger …»

Wenn etwas schief geht, dann geht es richtig schief: In der letzten Woche habe ich bei einem Auftrag genau diese Erfahrung gemacht. Eigentlich hätte ich eine Story über einen Holzfäller-Kurs machen müssen. Was letztlich resultierte, brachte selbst mich zum Schmunzeln. Meine Erlebnisse während ich den Auftrag ausführte, finden sie mit einer Bildergalerie in diesem Blog.

Ich habe in der letzten Woche von einem Kollegen, einen Auftrag übernommen. Er hörte, dass im Schattsitenwald ein Holzfällerkurs stattfindet. Diese Story habe ich gerne an seiner Stelle gemacht, denn immerhin dürften solche Aktionen gute Bilder geben.

Ich habe dann mit Fritz Moser, dem Leiter des Kurses, einen Termin abgemacht. Vor Ort befragte ich ihn zu seiner Arbeit, bevor wir in den Wald gingen.Ganz beiläufig habe ich Fritz Moser gefragt, wo wir denn hingehen würden. Und ob ich denn dorthin fahren könne. Wir waren uns einig, dass mein Audi A3 auch ohne Quattro-Antrieb ans Ziel kommen würde.

Fritz Moser fuhr wenig später mit seinem Fahrzeug voraus und ich fuhr schwungvoll hinterher. Kurve eins – schwungvoll überwunden. Kurve zwei, drei und vier nahm ich etwas langsamer, aber selbst da blieben Probleme aus. Erst als ich mich fast sicher fühlte, wurde es schwierig. Und tatsächlich: Ich blieb stehen. Nichts ging mehr.

Sofort war mir klar: Jetzt gehts nur noch rückwärts hinunter weiter. Auf dem Weg zu bleiben war zuerst einfach. Als ich aber aus dem Wald kam, wurde meine Sicht durch die Heckscheibe von einem Schneesturm beeinträchtigt. Ich versuchte langsam weiter zu fahren, nach wenigen Sekunden fuhr ich aber zu weit. Mit einem Rucken landete ich mit meinem Fahrzeug neben der vorgesehenen Route und kam weder vorwärts noch rückwärts. Fritz Moser, der mein Fehlen am Ziel bemerkte, hatte längst gewendet und kam mir entgegen. Er zeigte grosses Verständnis für meine peinliche Lage. Aussteigen konnte ich kaum, auf der Beifahrerseite war der Schnee zu hoch, sodass die Tür rasch stockte. Fritz Moser schaufelte mein Auto mit den Füssen frei und mit Hilfe eines Kursteilnehmers schob er mich auf die Strasse zurück, während ich im Rückwärtsgang Vollgas gab.

Nun, leider ist diese Geschichte der Peinlichkeiten noch nicht vorbei. Als mich Fritz Moser dann in seinem Vier-mal-Vier hinauf mitnahm, wollte ich eigentlich mit dem Fotografieren beginnen. Über einen holprigen und rutschigen Weg kam ich zur ersten Gruppe, die einen Baum fällen wollte. Ich nahm die Kamera in den Anschlag, wollte das Licht korrekt einstellen und bemerkte, dass mein Akku leer war. Der Ersatzakku lag erfreulicherweise im Auto, welches ich am Fuss des Schattsitenwaldes zurückliess. Fritz Moser zeigte sich dann erneut sehr freundlich und gab mir den Schlüssel seines Autos. Und das, obwohl ich wenige Minuten zuvor meinen eigenen Wagen im Schnee versenkte. Jedenfalls holte ich meinen Akku – unfallfrei – und stand ein paar Minuten später erneut vor dem zu fällenden Baum.

Und dann wurde es erst richtig interessant. Mir wurde gesagt, dass ich gewarnt werde, wenn der Baum kippt. Er sei gesichert und die Fallrichtung sei nach oben vorgegeben. Doch plötzlich schrien rundum alle Holzfäller lauthals: «Achtung!!» Der Baum machte sich selbstständig und kippte, bevor es vorgesehen war. Moser erklärte später, dass kein Fehler unterlaufen sei. Der Wind lupfte den angesägten Baum und brach den Rest des Stammes weg. Verletzt wurde niemand, der Baum fiel in die geplante Richtung. Aber somit war ich immerhin nicht der Einzige, bei dem an diesem Tag nicht alles wie gewünscht klappte.

Als ich wieder an der Wärme war, konnte ich bereits über meinen Nachmittag lachen. Auch wenn es die hilfsbereiten Holzfäller in Ausbildung nicht laut gesagt haben, dürften sie in etwa gedacht haben: «De Journalischt, dä Afänger, muess einisch usem Büro und scho fohts Ghetto ah …»

 

Der Artikel, der aus dieser Geschichte letztlich resultierte, wurde im Unter-Emmentaler publiziert. Diese Seite finden Sie hier.

Die Angst vor der Möglichkeit

Was sind Ihre ersten Gedanken, wenn Sie das Wort Operation hören? Meine sind Blut, Schmerzen und die Fernsehserie Scrubs. Also nicht nur schlechte Gedanken. Ich muss aber zugeben, dass ich nur vor wenigen Dingen mehr Angst habe, als vor einem chirurgischen Eingriff. Als ich von Dominik Lüdi, dem stellvertretenden Chefarzt «Chirurgie» des Langenthaler SRO, die Möglichkeit erhielt, während einer Darm-OP zu fotografieren, reduzierten sich diese Begriffe auf einen: Blut. Am Vorabend stichelte dann meine Mutter, so dass meine Vorahnungen nicht besser wurden. «Ich wette, das hältst du nicht aus», sagte sie und wollte dann mit allen Familienmitgliedern wetten, dass Ryser-Junior im Operationssaal vor lauter Schwindel umkippt.

Der Tag kam und ich war nervös. Blutige Massaker aus dem Fernsehen schossen mir durch den Kopf. Übel wurde mir schon beim daran denken. Hatte meine Mutter Recht? Plötzlich stand ich im SRO und erhielt die Anweisung, mich umzuziehen. «Die Unterwäsche können sie anbehalten. Wertsachen und Kleidung müssen sie hierlassen», sagte mir in der Garderobe eine in blauen OP-Klamotten gekleidete Frau. Dann ging es schnell. Auch mit den Gedanken. «Wenn Sie umkippen, gehen Sie einen Meter zurück, damit Sie keine Geräte umstossen», sagte die junge Frau mit einem freundlichen Lächeln. Am besten aber sei es, wenn ich Symptome wie Schweiss auf der Haut oder Übelkeit erkenne, um den OP-Saal frühzeitig zu verlassen. Da fragte ich mich, ob ich diese Symptome schon im Voraus melden soll, schmunzelte dabei ab meinem eigenen Witz und betrat den OP-Saal.

Dominik Lüdi war bereits mittendrin in der Operation. Wortwörtlich. Seine Hände befanden sich im Bauch des Patienten, während er mich ansah und mich grüsste. Ich könne einfach loslegen, ein «Schämeli», um von erhöhter Position zu fotografieren, sei auch vorhanden. Hier erlaube ich es mir, das Ende vorneweg zu nehmen: Ich bin nicht umgekippt. Nein, ich hatte überhaupt keine Probleme. Kein Graus. Kein Schwindel. Nichts. Während Dominik Lüdi dem Patienten den Darm entnahm und ihn mir präsentierte, schoss ich munter Fotos und hatte schon gar keine Ängste mehr. Nach gut 15 Minuten war der Spuk vorbei und eines hatte ich gelernt. Manchmal ist es nur die Angst vor der Möglichkeit, die uns Sorgen bereitet. Meine Vorstellungen waren von der Wahrheit jedoch weit entfernt. Und deshalb beende ich diesen Meinungsartikel mit den Worten von Dominik Lüdi: «Ich versuche immer so zu operieren, dass möglichst wenig Blut fliesst. Denn Blut ist kostbar. Und wir sind keine Metzger oder Schnippler.»

 

Unten angefügt ist eine kurze Bilderstrecke, die ich während der Operation machen durfte. Die Bilder sind grösstenteils harmlos, wer es aber nicht aushalten kann, der sollte das hinschauen vielleicht doch weglassen

Hier finden sie den Artikel über Dominik Lüdi, der heute im Unter-Emmentaler erschienen ist.

 

Alles neu auf leroyryser.ch

Die Seite leroyryser.ch wurde aufgrund des grossen Besucherinteresses neu aufgebaut und frisch gestaltet. Ausserdem hat die Seite nun einen Namen sowie eine Facebook-Fanseite.

Kaum zu glauben aber war: Erst im Mai wird die Seite leroyryser.ch ein Jahr alt. In dieser Zeit hat sich sehr viel verändert. Zahlreiche Inhalte wurden auf die Seite gestellt, ein Live-Ticker lanciert und plötzlich war das Portal die neue Anlaufstelle für alle Themen rund um den SC Langenthal. Die Mitgliederzahlen schnellten in die Höhe und die Begeisterung war weit über die Grenzen Langenthals hinaus erkennbar.

Das hat mich nun dazu bewogen, die Seite komplett neu zu gestalten. Als sie entworfen wurde, standen nicht die Berichte im Zentrum, sondern das Portrait des Berichteschreibers. Wer etwas über mich herausfinden wollte, sollte hier die Antworten finden. Mit der Beliebtheit der Berichte entsprach dieses Layout aber nicht weiter den Wünschen der zahlreichen Usern. Deshalb sind nun die Artikel im Zentrum der Seite.

Im Erneuerungspaket inbegriffen ist aber nicht nur ein neues Design. Zugleich hat die Seite auch eine Facebook-Fanseite erhalten, auf welcher die neusten Informationen und Berichte künftig verlinkt werden. Zugleich hat die Seite auch einen neuen Namen erhalten. Ab sofort trägt sie den Titel „desktopstories – leroyryser.ch“. Der Grund dazu sei hier rasch erklärt: Die Inhalte werden auch künftig nicht nur den SC Langenthal betreffen. Deshalb ist es kein SCL-Infoportal, sondern weiterhin ein Blog. Und weil ich persönlich meine Blogs auf meinem Laptop-Desktop abspeichere, wurde dieser Name ausgewählt.

Ich hoffe die Seite gefällt euch, liebe Userinnen und User. Denn letztlich soll sie euch zum besseren Verständnis und zur besseren Navigation dienen. Ich würde mich freuen, wenn ihr auch der Fanseite auf Facebook einen Besuch abstattet und hin und wieder meine Beiträge in sozialen Netzwerken verbreitet. Über Feedbacks und Kommentare zu meiner neuen Seite freue ich mich bereits jetzt. Hierfür kann das Kommentarformular verwendet werden, unter „Über mich“ findet ihr ausserdem meine Mailadresse für den direkten Kontakt.

Und nun wünsche ich euch viel Vergnügen mit meiner neuen Website und beim Lesen der Inhalte!

 

Hier gehts zur Facebook-Fanseite!

Baum fällt!

In Dürrenroth musste eine über 100-jährige Linde gefällt werden, weil sie krank war. In rund 15 Minuten lag der Baum auf dem Boden. Zeitgleich gab es spektakuläre Bilder.

Die Fällung der Linde ging rasch voran. Zu Beginn wurde ein einzelner Ast abgesägt, damit die Linde nicht nach dem Fällen auf eine Seite kippen konnte. Wenig später wurde um die Linde ein Seil gespannt, damit verhindert werden konnte, dass die Linde auf das nebenan liegende Restaurant kippen konnte. Danach begann die Sägerei auf der einen Seite (Bild 1). Zuerst wurde ein Dreieck abgesägt (Bild 5), damit der Linde eine Fallrichtung vorgegeben werden konnte. Später wurde auch auf der anderen Seite gesägt und ein Keil eingeschlagen (Bild 6). Nur mit der Sägerei alleine kippte der Baum aber nicht. Erst als das Seil straffgezogen wurde, kippte der Baum auf den Dorfplatz.

Die Linde wurde gefällt weil sie krank war. Auf dem Bild fünf sieht man deutlich, dass der Baum eigentlich nur noch am äussersten Rand gesund war.

Das beste Geschenk

Für alle diejenigen, die nach dem absolut besten Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk suchen, müssen jetzt dranbleiben: Mir ist es gelungen, meine Freundin mit den besten Zutaten einer Überraschung zu beschenken. Schockstarre, weiche Knie, Freude pur und ein unvergessliches Erlebnis. Ihr Kommentar zum Schluss ihres 21. Geburtstages: „Das war das beste Geschenk, welches ich je erhalten habe.“

Rund zwei Monate vor ihrem Geburtstag habe ich sie ein erstes Mal auf diesen besonderen Tag hingewiesen. „Schatz“, sagte ich, „ich habe das absolut beste Geburtstagsgeschenk für dich.“ Ich doppelte nach und versicherte ihr, dass sie sich bis ins hohe Alter an dieses Erlebnis erinnern werde. Daraufhin fragte sie mich jeden Tag, auf was sie sich einstellen soll. In ihrer Verzweiflung formulierte sie die absurdesten Frage. Sie wollte wissen was sie anziehen sollte, ob es ein physisch spürbares Geschenk sei oder ob meine Provokation ein schlichtes Ärgernis sei. Ich hingegen verriet ihr nichteinmal, dass das Erlebnis an ihrem Geburtstag stattfinden sollte.
Am 15. Juli hatte meine Freundin Geburtstag. In ihrer Unsicherheit war sie um sechs Uhr morgens aufgestanden, um zu duschen. Drei Stunden später weckte ich sie auf und verriet ihr, dass nur noch wenige Zeit vergehen wird, bis sie das beste Geschenk überhaupt erhalten werde. Angestrengt nachdenkend und auch ein bisschen ängstlich verbrachte meine Freundin eine unangenehme Autofahrt. Um ungefähr 10.15 Uhr bemerkte sie im luzernischen Rothenburg – „was wollen wir in dieser Pampa“ – ein Ortsschild mit dem Namen „Tonis Zoo“.

Schockstarre und weiche Knie
Keine Angst: Mein Geheimrezept für das beste Geschenk ist kein einfacher Zoobesuch. Das war auch ihr rasch klar. An der Kasse musste ich mein Geheimnis lüften. „Wir sind angemeldet für eine Zooführung und ein Foto mit den Geparden.“ Mein darauffolgender Blick nach links lohnte sich. Meine Freundin hatte mehr Fragezeichen auf ihrer Stirn, als ich je in einem Buch gefunden habe.
Kurz vor 11 Uhr setzte die erste Zutat der Überraschung ein. Wir standen vor dem Gehege zweier wunderschöner, kräftiger und grosser Geparden. Als ich sie darauf hinwies, dass wir diese beiden Kollegen bald von ganz nah bestaunen werden, setzte die Schockstarre ein. Wenige Minuten später kam Toni Röösli zu uns. Er nahm uns in die Gehegsschleuse mit und wies uns an, keine überraschenden Bewegungen oder Geräusche zu machen und nicht zu viel zu reden. Punkt zwei, die zittrigen Knie, setzten nun auch bei mir ein bisschen ein. Ein Gepard, stehend halb so gross wie ich, könnte uns wohl mit je einem Hieb K.O. schlagen.

Zahme Büsis?
Ich erinnerte mich daran, dass ich diesen Termin in einem Telefongespräch reservierte. Ich fragte damals: „Muss ich meine Freundin auf dieses Event vorbereiten? Es sind immerhin gefährliche Wildkatzen…“ Toni Röösli antwortete ganz cool: „Nein, nein. Das sind harmlose und zahme Büsis.“ Und aberplötzlich standen ich und meine Freundin im Gehege bei den beiden siebeneinhalbjährigen Gepardenbrüder Max und Moritz. Toni platzierte uns, während mein Vater von ausserhalb die Kamera bediente. Wir und die beiden Geparden änderten die Positionen und urplötzlich klingelte ein Telefon. „Röösli…?“
Kaum zu glauben. Wir standen zu dritt im Gehege und der Geparden-Dompteur diskutierte an seinem Handy mit einem Futterlieferanten über das nächste Menu der beiden Katzen. Besagte Vierbeiner legten sich derweil keinen Meter vor unseren Augen hin und begannen zu chillen. Sie lagen da und genossen den Augenblick. Meine Freundin und ich schauten uns fragend und verunsichert an. Dann der Blick zu den Geparden und wieder zurück zu Toni Röösli. Selbst den Zuschauern ums Gehege herum war mulmig zumute.

Ein Kirsch-Aggregat im Rücken
Ohne mit der Wimper zu zucken beendete Röösli nach einer gefühlten Stunde das Telefongespräch und fuhr mit dem Fotoshooting fort. Er platzierte mich und meine Freundin zwischen die beiden Geparden, machte ein, zwei Schritte zurück und die nächsten Fotos konnten geknipst werden. Sehen sie sich das zweite Bild oben genau an. Stellen sie sich vor, sie blicken nach vorne und in ihrem Rücken schnurrt ein Gepard. Der Klang glich hingegen eher einem donnernden Kirsch-Aggregat, als einem harmlosen Büsi. Zeitgleich kraulen sie dem zweiten Kater den Hals und auch der wirft seinen Schnurr-Motor an.
Nach etwa 20 Minuten verliessen wir das Gehege wieder. Freude pur und ein Erlebnis, dass man bis ins hohe Alter nicht wieder vergessen wird. Aber wissen sie, was das Beste ist? Das Erlebnis war noch längst nicht fertig. Mit unseren ebenfalls eingeladenen Familien genossen wir daraufhin gemeinsam eine einstündige Zooführung. Die Tierpflegerin führte uns herum und verriet uns zahlreiche Details über die Bewohner. Wir hielten ein Straussen-Ei in den Fingern, streichelten ein Frettchen und einen Nasenbär, fütterten Affen und ein Stachelschwein. Mit einem weiteren Highlight nahm die Führung dann ihr Ende: Im Terrarium durften wir Bartagamen streicheln und eine drei Meter lange Tigerpython auf unserer Schulter spazieren führen.

Für einen Tierliebhaber mit Mut
Ich denke wir sind uns einig, dass dieses Geschenk nicht jedermanns oder jederfraus Sache ist. Wer aber einen Tierliebhaber zum Partner hat, der ein bisschen Mut beweist, der wird begeistert sein. Ich habe mein Wort gehalten. Es war das beste Geburtstagsgeschenk. Es wirft nur ein Problem auf: Wie kann ich diesen Geschenke-Standard bloss halten?
Hinweis: Auf der Website von Tonis Zoo gibt es weitere Informationen. Das Foto mit dem Geparden kostet pro Person 25 Franken, die Zooführung 100 Franken und der Eintritt pro Person 12 Franken.

Erlebnis Audi-Fahren

Das Fahren eines Audis ist für mich ein Kindheitstraum. Im Februar 2014 konnte ich ihn mir langfristig erfüllen.

Wenn ein Traum vier Räder hat, dann hat er meistens auch vier Ringe – dieser unter Audi-Fans bekannte Satz spricht mir aus dem Herzen. So war es schon immer. Als kleiner Junge habe ich auf meinem Auto-Strassen-Teppich am liebsten meinen blauen Audi A4 Avant bewegt. Ich sehe die Bilder noch heute vor mir, wie die anderen Autos auf dem Parkplatz warten mussten, wenn sie es überhaupt bis dorthin schafften. Als ich bemerkte, dass meine drei Onkel mütterlicherseits allesamt Audi fahren, war ich erst richtig hin und weg. Ein Audi A6 und zwei Audi-A4-Limousinen. Grazil, glamourös und edel. TV-Werbungen haben mich noch mehr für dieses Auto begeistert. Vorsprung durch Technik. Was im Fernsehen erzählt wird, das muss stimmen. Nun, nach 22 Altersjahren, habe ich mir einen Kindheitstraum erfüllt. Und ich kann sagen: Die Werbung behielt recht.

Erwartungen übertroffen
Seit Februar 2014 fahre ich einen Audi A3 Sportback der neusten Generation und er begeistert mich über alle Massen. Er übertrifft alle Erwartungen in Sachen Stil und Aussehen, begeistert mit seinen technischen Fertigkeiten im Innenraum und die Platzverhältnisse sind für mich als 187-Zentimeter-grossen-Schnurri ideal. Fast aber noch erstaunlicher ist der Benzin-Verbrauch. Mit der neuen COD-Technologie gelingt es dem schnittigen Sportwagen den Verbrauch problemlos unter sechs Liter pro 100 Kilometer zu halten. Selbst wenn ich die Beschleunigungskraft in unregelmässigen Abständen ausreize. Er ist sportlich, mit seinem Turbomotor eigentlich schon zu schnell für die Schweizer Strassen und punktet in der Stadt mit einem kleinen Radius.

Audi-Gegner und Menschen mit einem dicken Porte-Monnaie werden immer bessere Varianten finden. Immer. Und letztlich sind die Bedürfnisse für jeden Käufer anders. Aber für mich gibt es keinen Zweifel: Der schwarze Audi A3 ist meine mit Abstand beste Wahl.