Archiv der Kategorie: News

Hier werden News und Gerüchte zum Thema gemacht. Mitdiskutieren erwünscht!

Dario Kummer vier bis sechs Wochen out

Der SC Langenthal wird in den nächsten Wochen auf seinen Topscorer Dario Kummer verzichten müssen. Bei der Schlägerei vom Freitag landete Evgeni Chiriaev ein schmerzhafter Treffer.

Am Mittwoch wird Dario Kummer zu letzten Untersuchungen in Bern erwartet. Bereits jetzt ist aber klar, dass der Topscorer der Langenthaler nach der Nationalmannschaftspause kaum zurückkehren wird. Zwar scheint das Jochbein nicht gebrochen, dafür könnte aber eine Fraktur unterhalb dieses Knochens eine längere Pause mit sich bringen. Für die definitive Prognose werden die Langenthaler vorerst noch die letzten Untersuchungen abwarten, schätzungsweise wird Kummer aber zwischen vier bis sechs Wochen nicht einsatzfähig sein.

Julian Schmutz will wieder offensiver spielen

In der Nationalliga A hat das Transferkarussell Fahrt aufgenommen. Jerôme Bachofner wechselt von Zürich nach Zug, Dominic Lammer von Zug nach Lugano – und der Ex-Langenthaler Junior Julian Schmutz wechselt von Biel zu den SCL Tigers. Desktopstories.ch hat den 24-Jährigen nach den Gründen gefragt.

Schon im Sommer gab es erste Gerüchte, dass Julian Schmutz den EHC Biel verlassen könnte, diese sollten sich aber nicht erhärten. Mittlerweile ist sein Abgang aus dem Seeland aber dennoch definitiv, wenn auch erst auf Ende Saison. Schmutz hat in Langnau nämlich einen Zweijahresvertrag unterschrieben und wird deshalb nach etwas mehr als drei Saisons den EHCB verlassen. «Ich hätte auch in Biel bleiben können, aber ich fand, dass eine solche Luftveränderung jetzt richtig wäre», erklärt Schmutz.
Die Grunde dafür liegen indes auf der Hand. Schmutz gehörte lange zu den besten Offensivspielern sei es in Biel oder zuvor in der Swiss League bei Visp, unter Antti Törmänen wird er aber öfters mit Defensivaufgaben betraut. Damit habe er zwar eine gute und wichtige Rolle inne, zugleich sieht er sich selbst aber lieber mit offensiveren Aufgaben konfrontiert. „Ich hoffe, dass ich wieder mehr im Powerplay spielen darf und dass ich allgemein mein offensives Potenzial stärker ausspielen kann.“ Das bedeutet nicht, dass er in Biel unglücklich geworden ist, betont der bald zweifache Familienvater. Denn: „Aktuell liefere ich ihnen auch nicht viele Gründe, wieso sie mich plötzlich anders einsetzen sollten.“ Mit der Luftveränderung hofft Schmutz, ebendiese Gründe in Langnau unter Beweis zu stellen.

Zeitpunkt nicht ungünstig
Andere Optionen hätte es für den 24-Jährigen derweil gegeben, rasch aber war klar, dass er zwischen Biel und Langnau auswählen will. Dass sein Transfer bereits jetzt unter Dach und Fach ist, erleichtere ihn. „Ich verstehe, dass es Eishockeyfans zu früh finden, wenn jetzt schon Transfers abgemacht werden. Letztlich ist es für uns Spieler aber entscheidend. Ich habe eine Familie und kann nicht ewig warten. Schliesslich kann ich es mir nicht leisten, zwei oder drei Monate nichts zu verdienen“, erklärt der Flügelstürmer. Auch deshalb gehören diese Transfers im November zum dazu Business. „Es wäre schlecht, wenn solche Sachen in den Playoffs im Vordergrund stehen würden. Daher finde ich den jetzigen Zeitpunkt gar nicht so schlecht, weil es nach der Saison für uns Spieler eher schon zu spät ist.“ Auch für ihn sei die Sache vorläufig abgehackt, weshalb er sich voll und ganz auf die noch laufende Saison konzentrieren will.
In der steckt er mit Biel nach einem überragenden Saisonstart in einem Zwischentief, welches wohl auch damit zu tun hat, dass die Gegner sich mittlerweile besser auf den EHCB eingestellt haben. „Für uns ist immer noch alles möglich. Wenn es wieder so wird, wie zu Beginn der Saison, können wir in dieser Spielzeit alles schaffen“, erklärt Schmutz. Dies traut er indes auch dem SC Langenthal zu, den er weiterhin aktiv mitverfolgt. Das liegt einerseits an seiner Vergangenheit, die er in der SCL-Juniorenabteilung verbrachte, vor allem aber an Dario Kummer, den er als Patenonkel für seinen Sohn auswählte. „Natürlich wäre es toll, wenn ich nächste Saison mit Dario spielen könnte“, sagt Schmutz. Ganz generell würde er es seinem langjährigen Eishockeyfreund gönnen, wenn er endlich ein Angebot aus der NLA erhalten würde. „Wäre das gleich in Langnau, wärs für mich natürlich umso schöner.“

O’Leary zu Davos?
Auf ein NLA-Angebot könnte derweil ein anderer Ex-Langenthaler hoffen. Nach dem Abgang von Arno Del Curto ist nämlich in mehreren Medien der Name von Langenthals Meistertrainer Jason O’Leary ins Spiel gebracht worden. Der 40-Jährige trainiert derzeit die EV Zug Academy und liefert unter schwierigen Bedingungen mit ständig wechselnden Spielern mit seiner Mannschaft herausragende Arbeit ab. Dass der Kanadier sich zum Ziel gesetzt hat, in der NLA zu trainieren, hat er in den letzten Jahren mehrmals betont. Würde der EV Zug ihn bei einer Anfrage aus Davos ziehen lassen, würde O’Leary dieses Angebot vermutlich ohne zu zögern annehmen. Die Mannschaft würde indes gut zu ihm passen, ist sie doch jung, schnell und dynamisch. Neben ihm stehen aber weitere Namen auf der Kandidatenliste der Medien. Dazu gehört der zuletzt in Lausanne entlassene Dan Ratushny, Ambri-Trainer Luca Cereda der wohl erst nächste Saison zu haben wäre oder die Ex-Davoser Reto Von Arx und Josef Marha.

Flurin Randegger zurück bei den Tigers

Der SC Langenthal wird bald schon auf den Verteidiger Flurin Randegger verzichten müssen. Das hat er selbst gestern verraten.

Bei der Verpflichtung von Flurin Randegger haben die beiden SCL ausgemacht, dass der 30-Jährige bis Mitte Oktober in der Swiss League eingesetzt wird, um sich bestmöglichst von seiner Verletzung zu erholen. Wie abgemacht trainiert Randegger deshalb nun seit heute wieder mit den Tigers. Weil diese aber erst zum Ende der Woche wieder im Einsatz stehen, wird er dem SC Langenthal immerhin morgen gegen Ajoie noch zur Verfügung stehen. Danach aber wird der kleine SCL auf den zuletzt besten Verteidiger im Lineup verzichten müssen, kehrt dieser doch endgültig zu Langnau zurück. Ohne den Junior Luca Kiener sowie die Verletzten Mika Henauer und Philipp Rytz und auch ohne den SCB-Verteidiger Auréllien Marti stehen damit ab Mittwoch nur noch fünf Verteidiger im SCL-Kader zur Verfügung. Die Verantwortlichen sind damit – auch nach dem Abgang von Philip Ahlström – gefordert, frühzeitig Engpässe zu verhindern.

Philip Ahlström wechselt zu La Chaux-de-Fonds

Der SC Langenthal hat heute bekanntgegeben, dass er den Vertrag mit seinem Verteidiger Philip Ahlström per sofort auflöst. Mittlerweile ist auch klar, dass er per sofort nach La Chaux-de-Fonds wechselt.

Ahlström hat bei den Neuenburgern einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben. Dies verraten gesicherte Quellen im Umfeld des Clubs. La Chaux-de-Fonds wird schon die ganze Saison mehrfach von Verletzungssorgen geplagt. So ist beispielsweise der ebenfalls von Langenthal transferierte Valentin Lüthi verletzungsbedingt ausgeschieden, Sacha Wollgast und Raphael Erb fehlen ebenfalls wegen einer Verletzung, sodass der HCC zum Handeln gezwungen war. Sportchef Loic Burkhalter fand offenbar gefallen am spielstarken Langenthaler, weshalb dieser schon in dieser Woche in der „Les Mélèzes“ trainierte. Er soll als achter Verteidiger bald schon für den HCC auflaufen.

Von Seiten des SC Langenthal steht in der offiziellen Mitteilung geschrieben, dass man auf den Wunsch des Spielers eingegangen ist, das bestätigt Marc Eichmann. Ahlström spielte in der aktuellen Saison nur zwei Spiele und kam auch darin kaum zu Einsätzen und dürfte wohl mit seiner Rolle nicht mehr zufrieden gewesen sein. Nach einer überaus starken ersten Saison hat Ahlström zuletzt eher stagniert, Fortschritte blieben zuletzt zum grossen Teil aus. Der Grund, dass der SCL Ahlström ziehen liess ist derweil einfach erklärt. „Wir wollen keine Spieler, die nicht hier sein wollen“, sagt Eichmann. Zugleich sei man aber von der Bitte vom Schweiz-Schweden überrascht worden, weshalb man die Situation nun zuerst analysieren will, bevor man eilige Schlüsse zieht. Ob ein neuer Verteidiger verpflichtet wird, ist deshalb noch nicht klar.

Stadt Langenthal will Stadion weiterhin im Hard realisieren

Gestern informierte der SC Langenthal, dass sich seine Tochtergesellschaft, die Arena Oberaargau AG aus der Stadionprojektierung zurückziehen wird. Heute informierte nun der Langenthaler Gemeinderat in Person von Stadtpräsident Reto Müller und dessen Vize Markus Gfeller.

Die Stadt will das Stadion im Hard erbauen, das ist die Botschaft, die Stadtpräsident Reto Müller, dessen Vize Markus Gfeller (Bild unten rechts) und Stadtschreiber Daniel Steiner gegenüber der Presse formulierten. Sie seien zwar von der alleinigen Kommunikation vom SC Langenthal überrascht worden, sehen aber keine unüberbrückbaren Probleme für die Realisierung des neuen Stadions. Stein des Anstosses sei laut der Stadt wahrscheinlich die Kommunikation gewesen. „Wir haben zu wenig deutlich formuliert, dass eine Vorphase für uns unabdingbar wichtig ist. Wir müssen die verschiedenen Interessen analysieren und überprüfen“, erklärte Reto Müller. Dass dies aber einer Verlängerung der Realisierungsdauer beiträgt, sei nicht der Fall. „5 Jahre sind eher nicht realistisch, wir gehen von sechs bis acht Jahre aus“, schätzte Markus Gfeller ein. Das gemeinsame Ziel bleibe deshalb dasselbe: ein neues Stadion für den Eishockeysport erbauen.

Erster politischer Entscheid anfangs 2019
Wichtig ist diese Vorplanungsphase einerseits um alle Interessengruppen einzubeziehen, aber auch um erste Probleme zu beseitigen. Diese Phase soll derweil tatsächlich im Lead der Stadt stehen, obwohl dies laut Markus Gfeller nicht einmal essenziell ist, aber Vorteile bringt. „Einerseits wird die Stadt die Projektfinanzierung in den Stadtrat bringen und damit einen ersten politischen Entscheid anstreben können, andererseits birgt dieser Weg zum Schluss weniger Risiken.“ Dies vor allem auch durch die politische Abstützung zu Beginn der Planungsphase durch die Legitimierung des Planungskredites. Dass die Stadt für die Planung dieses Stadions aufkommen will ist, so Gfeller, ein deutliches Zeichen, dass man dieses Stadion auch haben will.
Der kommunizierte Rückzug der Arena Oberaargau AG bedauerte Reto Müller derweil, versprach aber, die Partner auch künftig an Bord zu behalten. „Wir haben alle das gleiche Ziel: Wir wollen dort ein neues Stadion bauen“, so der Langenthaler Stadtpräsident. Aktuell seien die vorhandenen Differenzen, die insbesondere den Weg zum neuen Stadion betreffen, aber nicht etwa unüberbrückbar. „Wir sind willens, zusammen, in einem zeitlich vernünftigen Zeitrahmen, das neue Stadion zu realisieren“, bestätigte Müller deshalb erneut. Auch sei sich der Gemeinderat bewusst, dass er nun gefordert ist, die nächsten Schritte einzuleiten. Diese beinhalten vor allem die Vorlage eines Planungskredites im Stadtrat zu Beginn des neuen Jahres. Über die SCL-Forederungen, bessere Rahmenbedingungen im Schoren zu schaffen werde der Gemeinderat erst noch diskutieren müssen und entsprechend später orientieren.

Der SC Langenthal zieht sich aus Stadionprojektierung zurück

An der heutigen Medienkonferenz hat der SC Langenthal vermeldet, dass er sich aus dem Arena-Projekt zurückziehen wird. Dies vor allem weil die Stadt in den letzten Gesprächen eine komplette Richtungsänderung vollzogen hat. Während zu Beginn des Jahres die Arena Oberaargau im Lead vorgesehen war, will die Stadt die Arena nun doch selbst planen und realisieren.

Vor gut einem halben Jahr schien es, als käme nach jahrelangem Stillstand endlich Bewegung in die Langenthaler Stadionfrage. Der Standortentscheid war gefällt, das Ziel klar: Innerhalb von etwa fünf Jahren soll ein neues Stadion stehen, dieses soll am besten privat geplant und realisiert werden. Heute, an der Pressekonferenz vom SC Langenthal und der Arena Oberaargau AG, klingt es aber ganz anders. In den letzten Gesprächen wurde dem SC Langenthal und dessen Verantwortlichen mitgeteilt, dass die Stadt den Lead nun doch selbst übernehmen will. Als dem SC Langenthal dieser Entscheid mitgeteilt wurde, seien sie „überrascht“ und „konsterniert“ gewesen. Eine Ernüchterung und Enttäuschung habe sich breit gemacht, ob dieser krassen Wende.

Mit Rahmenbedingungen nicht einverstanden
Der Gemeinderat hat dem SC Langenthal ausserdem mitgeteilt, dass er zudem eine neue Verfahrensweise vorsieht, die weit mehr Zeit verschlingt. Die ursprüngliche Hoffnung von einer Planungs- und Bauzeit von insgesamt fünf Jahren ist damit bereits unerreichbar. „Der SC Langenthal hat sich entschieden, den Entscheid zu akzeptieren, dass die Stadt den Lead nun doch übernehmen will. Wir ziehen uns folglich zurück“, erklärte Gian Kämpf gegenüber den Medien. Was der SC Langenthal aber nicht akzeptieren will sind laut Gian Kämpf die Rahmenbedingungen. „Es fehlt eine Eissportstrategie für Langenthal. Ursprünglich hiess es, man wolle nicht doppelt investieren. Mit dem vergrösserten Zeithorizont ist dies aber nötig.“ Defakto ist die Infrastruktur im Schoren nämlich bald nicht mehr nationalligatauglich, dass der SCL der einzige Club ist, der noch keine entsprechenden Pläne vorweisen kann, dies zu ändern, macht die Lage gegenüber der Liga weit unangenehmer. Mittlerweile ist selbst in Ambri ein Baustart in Reichweite, entsprechend gefordert ist nun die Stadt Langenthal. Diese hat derweil soeben bekanntgegeben, dass sie zur aktuellen Ausgangslage aber erst morgen Nachmittag Stellung beziehen will.

Anliker: Es herrscht totaler Stillstand in Langenthal
Die bei der SCL-PK anwesenden Markus Meyer (Arena Oberaargau AG), Stephan Anliker (VR-Präsident SC Langenthal) und Gian Kämpf (Geschäftsführer SC Langenthal) waren ob dieser Entwicklung verständlicherweise nicht glücklich und reagierten enttäuscht und mit deutlichen Aussagen. Dies sei keine freudige Botschaft, vielleicht aber eine Chance, meinte Stephan Anliker, ehe er nachschob: „Ein Blick in die Geschichte von Langenthal zeigt uns aber, dass hier alles still steht. Egal ob es um die alte Mühle, das Altersheim, den Kunstrasen für den FCL oder wohl bald auch um das Kinderheim im Schoren geht. Es ist lächerlich, wie diese Stadt handelt, die doch eigentlich als gutes Beispiel vorangehen will.“ In Langenthal herrsche aktuell ein politisches Problem, führte der VR-Präsident weiter aus. Dieses äussere sich in der Tatsache, dass bürgerliche Politiker den SP-Stadtpräsidenten Reto Müller destabilisieren wollen und deshalb alles blockieren. Diesem – Reto Müller – ist es bisher nicht gelungen, sich gegen jene Querelen innerhalb der Verwaltung oder auch im Gemeinderat entsprechend Gehör zu verschaffen und sich durchzusetzen.

Umzug oder gar freiwilliger Abstieg?
Wie es mit dem SC Langenthal nach diesem Entscheid nun weiter geht, wollten die Anwesenden vorerst nicht kommentieren. Die neue Ausgangslage werde nun analysiert, Vorschläge ausgearbeitet und später entschieden. Nicht zuletzt hängt dies auch vom Fortschritt auf Seiten der Stadt Langenthal ab. Ob der SCL aufgrund der veränderten Parameter nun sogar einen Umzug nach Roggwil (Guggelmann-Areal) oder Huttwil (Campus Perspektiven) erwägt, kommentierten die Anwesenden nicht weiter. Auch ein Rückzug in sportlich tiefere Ligen sei nicht auszuschliessen. „Das liegt nicht mehr bei uns. Ich will seit 10 Jahren einen Entscheid, dieser muss nun gefällt werden. Egal ob es ein Go oder No-Go für das neue Stadion ist, die Stadt ist jetzt gefordert“, erklärte Stephan Anliker zum Schluss. Aktuell ist auf der Seite des SC Langenthal offiziell zwar Hoffnung vorhanden, ohne Zweifel sieht die Lage aber endgültig prekär aus.

Der SCL braucht ein campbellsches Wunder

Wie steht es in der heute startenden Saison um den SC Langenthal? Hier können Sie meinen Kommentar zur aktuellen Lage des SC Langenthal lesen.

Der SC Langenthal hat in dieser Sommerpause nicht alles richtig gemacht. Während in der Swiss League die Erwartungen vielerorts gross sind hat auch der SCL, getreu der Vereinspolitik gesagt: Wir wollen besser sein als letztes Jahr. Besser sein als letztes Jahr ist immerhin die Finalqualifikation. Und sind wir einmal ehrlich: Wer will denn schon einen Final verlieren?

Grundsätzlich ist das richtig und gut. Nur wer sich grosse Ziele steckt, arbeitet auch daran solche zu erreichen. Und eigentlich will ich den Kader keineswegs schlechtreden. Er kann mit den grossen Teams in dieser Liga – ohne weitere Verstärkungen – aber nicht über die ganze Saison mithalten. Seit dem Meistertitel 2017 haben die Oberaargauer zweimal mehr starke Spieler verloren, als sie dazutransferiert haben. Das hinterlässt Spuren. Der SCL 2018/2019 ist weniger gross, weniger kräftig, ja selbst technisch weniger gut als die meisterlichen Ausgaben von 2012 und 2017. Und Spieler die «nur» Potenzial haben gewinnen keine Titel. Es klappt einzig mit talentierten Akteuren, die dieses mit passenden Fortschritten auch beweisen.

Spieler, die ich gerne aus unterschiedlichen Gründen beim SC Langenthal gesehen hätte, spielen bei Kloten (Nicholas Steiner, Philippe Seydoux, Fabian Ganz), La Chaux-de-Fonds (Philipp Wetzel), Olten (Roland Gerber, Tim Grossniklaus) oder sind sogar zurückgetreten (Gian-Andrea Randegger). Für die SCL-Fans gibt es aber dennoch Grund zur Hoffnung. Vorläufig werden mit Aurélien Marti (vom SC Bern) und Flurin Randegger (von den SCL Tigers) zwei Spieler das SCL-Trikot tragen, welche Masse und Klasse mitbringen. Bleibt mindestens einer auch in den Playoffs, sieht die Situation anders aus. Gelingt es den Verantwortlichen vor den Playoffs auch in der Offensive einen solchen Top-Spieler zu verpflichten, sehen die Aussichten für den Frühling deutlich sonniger aus.

Was fehlt, ist jetzt nur noch ein herausragender Marco Mathis – in den Testspielen liess der Keeper positiv aufhorchen – und ein kleines Wunder. Wenn nämlich der unerwartete Fall eintritt, dass Jeff Campbell fit wird und aufs Eis zurückkehrt, wird der SCL einen zweiten Frühling seiner Hundert-Jahre-Linie erleben. Mit den richtigen Transfers hätten wir dann nicht nur Wasserverdrängung, Tempo, starke Schweizer und einen guten Torhüter, sondern schlicht und einfach die beste NLB-Angriffslinie weit und breit.

Wenn ich heute auf das Kader blicke, fehlt mir die Zuversicht. Zu viel basiert auf der Hoffnung, dass gleich mehreren Spielern die entscheidenden Fortschritte gelingen. Zu viel basiert auf dem campbellschen Wunder. Ohne die angesprochenen Veränderungen sehe ich nur ein mögliches Resultat: Der SC Langenthal fällt aus den Top-Vier und vielleicht droht Anfang März bereits das Saisonende.

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Flurin Randegger und Aurélien Marti vorläufig beim SCL

Der SC Langenthal hat heute an einer Medienorientierung bekanntgegeben, dass Flurin Randegger und Aurélien Marti mittels B-Lizenz zum SCL stossen werden.

Aurélien Marti spielte bereits seit der Saison 2016/2017 beim SC Langenthal, ehe er nun auf diese Saison hin zum SC Bern gewechselt hat. Bei den Hauptstädtern ist Marti aber auf grosse Konkurrenz in der Abwehr gestossen. Zwar haben die Berner mit der Champions Hockey League ein grosses Pensum zu bewältigen, vorerst soll Marti aber dennoch in Langenthal zum Einsatz kommen.

Gleiches gilt vorerst für Flurin Randegger. Der Verteidiger der SCL Tigers, der einst als Stürmer in der Saison 2008/2009 unter Kevin Ryan für den SCL angriff, fiel in der Vorbereitung unerwartet lange verletzungsbedingt aus. Das Aufbautraining – und somit den Saisonstart – wird er aber in Langenthal absolvieren. Vorgesehen ist, dass er bis Mitte Oktober hier bleibt.

Für beide Verteidiger gilt: Sie spielen beim SCL bis ihr Stammverein sie zurückruft. Die Langenthaler sind damit aber im Besitz der B-Lizenzen, weshalb eine Rückkehr im Laufe der Saison immer wieder möglich ist. Wie desktopstories.ch bereits vermeldete, wird auch Mika Henauer in dieser Saison für den SCL auflaufen.

Mika Henauer soll Valentin Lüthi ersetzen

Der SC Langenthal hat heute sein erstes Eistraining in Huttwil absolviert. Abgesehen von Robin Leblanc, der wegen Prüfungen einen schulischen Termin absolvieren musste, waren alle Kaderspieler mit an Bord. Dazu gehörten auch drei unbekannte Gesichter.

Neben zweier SCL-Tigers-Junioren die derzeit ein Try-Out absolvieren, war Mika Henauer eines dieser unbekannten Gesichter. Der Elite-Junior des SC Bern wird gemäss Sportchef Noël Guyaz den Platz von Valentin Lüthi einnehmen, der den Fitnesstest beim SC Langenthal nicht bestanden hat und deshalb nicht weiter im Team mit dabei ist. Henauer spielte in der letzten Saison für die schweizerische U-18-Auswahl und war eigentlich beim SC Bern bei den Elite Junioren eingeplant. Er wird aber gemäss Noël Guyaz mittels B-Lizenz dem SC Langenthal während der ganzen Saison zur Verfügung stehen – ähnlich wie in der letzten Saison Colin Gerber. Mit diesem Transfer sind vorerst wahrscheinlich keine weiteren Transfers mehr zu erwarten. Die Langenthaler verfügen – mit Luca Kiener – über neun Verteidiger und über 13 Stürmer. Noël Guyaz zeigte sich derweil mit diesem Kader zufrieden, insbesondere weil das Potenzial und das Talent in dieser Equipe gross sei.

Daneben war in Gesprächen dem Trainerduo – Per Hånberg und Noël Guyaz – zu entlocken, dass für die kommende Saison eine leichte Systemänderung geplant ist. Der SC Langenthal will künftig aggressiver spielen, mehr laufen und energischer forechecken. Dies weil die Mannschaft läuferisch gut ist und dadurch die Oberaargauer mehr in Scheibenbesitz kommen dürften. Guyaz und Hånberg erhoffen sich auch, dass das Spiel für den Zuschauer damit interessanter wird.

Jeff Campbell fehlt bis zum Jahresende

Der SC Langenthal wird mindestens bis zum Jahresende auf seinen Kanadier Jeff Campbell verzichten müssen. Noch ist das Karrierenende aber nicht definitiv, der 37-Jährige arbeitet bereits an seinem Comeback.

Die Frage geistert seit langem durch Langenthal: Kann Jeff Campbell noch einmal auf NLB-Niveau Eishockey spielen? Nach seiner Kniescheibenverletzung, die er sich im Meisterjahr 2017 zugezogen hat, kämpft der Stürmer mit Schmerzen und Mühen. Noch in der vergangenen Saison kehrte der seit neun Jahren unter Vertrag stehende SCL-Kanadier aufs Eis zurück und absolvierte 12 Spiele. Obwohl er dabei 16 Punkte sammelte war nicht alles rosig: Campbell fiel auch wegen einem weiteren Schuss ans Knie erneut verletzt aus, weshalb die Oberaargauer Kim Karlsson verpflichteten. Der aufopferungsvoll kämpfende Schwede sammelte danach in 29 Qualifikationspartien 31 Punkte, in 10 Playoff-Spielen waren es deren 9. Zwar fiel der technisch versierte 28-Jährige durchaus positiv auf, gerade punktemässig konnte er den herausragenden Campbell nicht gleichwertig ersetzen.

Kein Karrierenende
Zwingendermassen deutet sich nun erneut eine Suche nach einem Campbell-Ersatz an. Der 37-Jährige Kanadier musste sich vor wenigen Wochen erneut unters Messer legen. Seither geht er an Krücken. Noël Guyaz bestätigt nun, dass der Mittelstürmer bis zum Ende des Jahres 2018 nicht mehr eingesetzt werden kann, ein mit dieser Verletzung verbundenes Karrierenende verneint er aber vorerst. Anders gesagt: Campbell will es in seinem neunten und letzten Vertragsjahr beim SCL noch einmal versuchen.
Für die Zeit ohne den bullystarken Punktegaranten wird der SC Langenthal nun einen Ersatz suchen müssen. Noël Guyaz betont, dass man die Saison mit zwei Ausländern spielen will. Es darf daher davon ausgegangen werden, dass das NLB-Team einen dritten Ausländer erhält, der bis zum Jahresende verpflichtet und mit einer Verlängerungsoption bis zum Saisonende ausgestattet wird. Wer diese Position ausfüllen wird, ist noch nicht klar.

Am Samstag wird ein umfassendes Interview mit Jeff Campbell im Unter-Emmentaler abgedruckt.