Heute ohne Stefan Tschannen, Philipp Rytz und Joren van Pottelberghe?

Heute steht bereits die dritte Partie in den Swiss League Viertelfinals an. Für den SC Langenthal ist dies die Möglichkeit erstmals vorzulegen. Auf beiden Seiten drohen derweil Absenzen. Kloten droht laut Gerüchten der Ausfall von Joren van Pottelberghe, beim SCL jener von Stefan Tschannen.

Dem SC Langenthal ist es gelungen, den Fehlstart im erstmöglichen Spiel zu korrigieren. «Wir haben wieder mit Arbeiten begonnen», begründete Pascal Pelletier den verbesserten SC Langenthal. Gerade er selbst hat nach mehreren schwachen Auftritten am Sonntag erstmals wieder überzeugt. «Geändert habe ich nichts», sagt Pelletier, wahrlich sei es ihm aber besser gelaufen. Dass seine letzten Auftritte ungenügend waren, damit sei er einverstanden. Dass er gerade in Zweikämpfen härter arbeitete und mit Energie als Vorkämpfer auftrat, war ohne Zweifel ersichtlich. 
Defensiv überzeugt Gelb-Blau derweil weiterhin, das Fundament aber scheint dünn. Die beiden von den GCK Lions transferierten Axel Andersson und Peter Bryan werden noch ein paar Tage brauchen, um sich an die Gepflogenheiten anzupassen, dennoch dürften aber auch heute beide zum Einsatz kommen, weil Philipp Rytz für seinen Check gegen den Kopf gegen Nicholas Steiner für ein zweites Spiel gesperrt wurde.

SCL ohne Stefan Tschannen?
Neben der Absenz von Philipp Rytz dürfte ein weiterer, schmerzlicher Ausfall hinzukommen. Im heutigen Warmup wurde ersichtlich, dass Captain Stefan Tschannen fehlen wird. Er wurde in der ersten Linie von Giacomo Dal Pian vertreten, weiterhin wird Dario Kummer in dieser Linie auf dem Centerposten eingesetzt. Die Lücke von Dal Pian in der dritten Linie soll laut Warmup Tom Gerber einnehmen, in der vierten Linie dürfte entweder Silvan Hess oder Robin Nyffeler nachrutschen, der zweite dieser beiden dürfte als 13. Stürmer eingesetzt werden, möglich ist aber auch, dass Vincenzo Küng im ersten Sturmblock auf dem Flügel eingesetzt wird. Im Powerplay wird Nico Dünner den Captain ersetzen.
Der Grund für Tschannens Absenz im Warmup wurde derweil nicht öffentlich. Wer heute Abend das Captainamt im Falle einer tatsächlichen Absenz von Stefan Tschannen übernimmt ist ebenfalls nicht bekannt, weil Ersatzcaptain Rytz bekanntlich gesperrt ist.

Van Pottelberghe verletzt?
Seit gestern hält sich derweil auch auf der Gegenseite ein Gerücht hartnäckig. Joren van Pottelberghe sei verletzt, zwischen einem vierwöchigen Ausfall bis hin zum Saisonende wird alles herumgeboten. Auch hockeyfans.ch hat mittlerweile eine Meldung zu diesem Gerücht herausgegeben, bestätigt wurde vom EHC Kloten aber noch nichts. Fakt ist einzig, dass kein valabler Ersatz bereitstehen würde. Zwar haben die Klotener von Winterthur Tim Guggisberg verpflichtet, dieser spielte zwar ein paar wenige Spiele mehr als Remo Oehninnger, hatte dabei aber die schlechteren statistischen Werte. Mit Andrin Seifert steht ein weiterer Torwart im Kader, auch er konnte aber in seiner letzten Saison in Winterthur bei weitem nicht überzeugen. Oehninger wäre in diesem Trio zweifellos der beste Keeper.
Beim SC Langenthal scheint die Situation derweil noch komfortabler zu sein. Neben dem 30-Jährigen haben sie nun auch noch einen dritten, fitten Keeper unter Vertrag genommen. Sandro Zaugg vom EHC Wiki-Münsingen ist nach deren Ausscheiden zur Mannschaft der Oberaargauer dazugestossen. Der 25-Jährige hütete einst das Tor von AJoie in der NLB, davor durchlief er die Junioren Stufen bei den SCL Young Tigers.Die Verpflichtung dieses dritten Keepers war indes auch nötig, weil man nicht von einer Rückkehr von Marco Mathis ausgehen kann. Der 29-Jährige kann weiterhin nur dosiert Sport treiben, oft kehren bei Belastungen Kopfschmerzen zurück. Besser geht es auch dem 20-Jährigen Luca Christen nicht, auch er klagt weiterhin über Schwindelgefühle bei kleinster Belastung.

Bild Zaugg: ing

Wer gewinnt den Meistertitel der Swiss League?

Am heutigen Freitag beginnt in der Swiss League die schönste Zeit des Jahres. Kurz vor den Playoffs beurteilen wir die Form der jeweiligen Teams und schätzen ein, wer wie weit kommen könnte. Nicht alle Mannschaften haben dieselben Vorzeichen.

Die „Les Mélèzes“ in festlichem Gewand

La Chaux-de-Fonds vs. Zug Academy: Die Zuger werden den HCC ärgern
Gegen Zug spielt kein Team gerne. Der Grund dafür ist nicht zuletzt Jason O’Leary. Dessen Teams spielen hart, direkt auf den Köper, ohne Rücksicht auf Verluste und Strafen – hart an der Grenze des Erlaubten. Im letzten Spiel gegen Olten waren nicht wenige Zuschauer begeistert oder überrascht: Jeder Check hat die Mannschaft fertig gemacht und den Gegner bis aufs Letzte geärgert. Bis der entscheidende Punktgewinn sichergestellt war.
Darauf muss sich auch der HCC einstellen und genau dies ist die Krux. Jason O’Leary hat bereits den HC Ajoie im Jahr 2017 auf diese Weise aus dem Meisterrennen geworfen. Und La Chaux-de-Fonds wird der Ruf nicht los, dass sie schlicht und einfach «zu welsch» sind, um zu siegen. Oder deutlicher formuliert: Zu weich.
Was passiert nun in dieser Serie? Zug wird seinen Gegner ärgern können. Vielleicht auch ein Spiel oder sogar zwei gewinnen. Danach dürfte sich aber der Favorit dennoch durchsetzen. Der HCC ist besser aufgestellt und das wird sich zeigen. Mehr darf man vom jüngsten Team der Liga auch nicht erwarten. Nur schon dafür, dass es Jason O’Leary in die Playoffs geschafft hat, hätte er einen National-League-Vertrag verdient.
Mein Tipp: 4:1

Ajoie – Thurgau: Thurgau ist noch nicht so weit
Zwischenzeitlich sah es für den HC Thurgau in dieser Saison nicht gut aus. Die zahlreichen Veränderungen schienen ihren Tribut zu zollen. Was Stephan Mair mit seinem Team aber auch in diesem Jahr geschafft hat ist bemerkenswert. Die frisch aufgestellte Equipe hat immerhin den siebten Rang dank einer verbesserten zweiten Saisonhälfte erreicht – auch das ist ein grosses Lob wert.
Noch ist die Mannschaft aber nicht genügend gut, das für die nähere Zukunft gesteckte Ziel Halbfinal zu erreichen. Ausserdem treffen die Leuen auf den HC Ajoie, der mit dem besten Ausländerduo der Liga antritt, über einen souveränen Torwart verfügt und unter anderem durch Matthias Joggi auch einiges an Wasserverdrängung mitbringt. Ajoie wird den Ostschweizern deshalb keine Chance lassen.
Mein Tipp: 4:0

Jubeln Visp und Oliver Achermann (links) in den Viertelfinals?

Olten – Visp: Die einzige Serie mit einer Überraschung?
Ein bisschen gegen den Derbygegner sticheln, das gehört doch auch auf desktopstories.ch dazu, nicht? Dazu passt natürlich auch meine – durchaus ernsthafte – Prognose: Olten ist das einzige Top-Vier-Team, das nach einer Runde Ferien bucht. Warum? Die letzten Spiele. Olten verlor jeweils nur gegen gut strukturierte Teams. Zug, Langenthal und eben, Visp. Gegen Visp haben die Oltner sogar alle vier Partien verloren und kein Spiel gewinnen können. Wieso: Weil Olten offensiv dominiert, wenn man es lässt, defensiv aber floppt, wenn man es fordert.
Es gibt keinen Zweifel: Olten ist offensiv besser als jedes andere Team. Die Namen lesen sich für Swiss-League-Verhältnisse beinahe schon traumhaft. Chiriaev, Horansky, Hohmann, Muller, Truttmann, Haas – da steckt mehr Offensivpower als in jedem anderen Team. Doch noch nie wurde der Meistertitel in der Offensive gewonnen. Wer keine gute Defensive aufweist, der wird nicht Meister. Ausserdem bin ich von Chris Bartolone als Trainer nicht überzeugt. Er ist ein smarter Kommunikator, aber ob er ein grosser Trainer ist, bin ich mir nicht sicher.
Zweifellos: Jeder der das Risiko scheut, wird in dieser Serie für den EHC Olten tippen und das bei 183 Torerfolgen (!) in dieser Qualifikation zurecht. Ich glaube aber, dass Visp eines von wenigen Teams ist, das den EHC Olten stoppen kann. Und wenn es Visp nicht tut, werden die Oltner womöglich sogar das Finale erreichen.
Mein Tipp: 2:4

Der SC Langenthal und Vincenzo Küng (Mitte) wird sich gegen Kloten und Steve Kellenberger (links) durchsetzen.

Langenthal – Kloten: Der SCL nimmt Fahrt auf
Die Vorboten dieser Playoff-Serie haben wir heute vor einer Woche gesehen: Kloten war fast chancenlos, Langenthal dagegen offensiv entfesselt. Philip Wüthrich hat zudem das Duell der besten Torhüter der Liga gegen Joren van Pottelberghe in aller Deutlichkeit, mit einem überragenden Auftritt, für sich entschieden. Wir haben dort gesehen, wozu der SC Langenthal fähig ist, wenn die Arbeitseinstellung stimmt. Dass diese nun abhandenkommen würde, dafür gibt es schlicht und einfach keinen Grund.
Viel mehr spricht aber der EHC Kloten für den SC Langenthal. Das mag komisch klingen, ist aber dennoch so. Kloten hat in vier Direktbegegnungen defensiv nicht ein einziges Mal überzeugen können – 1:0-Sieg Mitte Januar zum Trotz. Entgegen zahlreicher Namen in der Aufstellung konnte ich in keinem Moment ausmachen, was diese Equipe starkmachen soll. Olten ist zweifellos besser als Kloten. Käme es zu diesem Duell im Finale, würde der EHCO seinen ersten Titel davontragen. Soweit wird es aber nicht kommen. Kloten wird auch gegen den SC Langenthal immer wieder defensive Löcher offenbaren und trotz wuchtiger Offensive gegen die stark formierte SCL-Defensive auf Granit beissen. Dass der Absteiger nicht Meister wird ist nichts Neues. Der grösste Fehler der Klotener ist deshalb ein anderer: Sie haben den bis zuletzt vertragslosen Jason O’Leary noch nicht zum neuen Trainer für nächste Saison auserkoren und werden es auch nicht tun.
Mein Tipp: 4:1

Wird Ajoie jubeln? Oder wird der SCL dem HCA das Fürchten lernen?

Und wer wird nun Meister?
Ich werde mich hüten, hier zu schreiben dass der SC Langenthal Meister wird. Die Enttäuschung, wenn es dann doch nicht so weit kommt, wäre zu gross. Oder anders gesagt: Ich habe es vorher nie geschrieben und werde es auch jetzt nicht schreiben. Wir alle wissen, dass es möglich ist. Der SCL weist ein starkes Powerplay auf, hat einen meisterhaften Keeper zwischen den Pfosten und er hat sich zuletzt im Powerplay verbessert. Und möglich ist vieles.
Aber wer wird dann Meister, wenn Kloten und Olten defensiv nicht überzeugen? Wenn Zug und Thurgau zu schwach und La Chaux-de-Fonds zu welsch ist? So bleiben nur noch zwei Teams übrig: Ajoie und Visp. Die Walliser erachte ich als einen interessanten Geheimtipp, befürchte aber dass die Mannschaft von Matti Alatalo zu wenig stark ist, um sich endgültig durchzusetzen. Es bleibt also nur noch Ajoie. Der HCA hat auch in dieser Saison alles um Meister zu werden. Torhüter, Powerplay, Ausländer, Wasserverdrängung – der Kader bietet alles. Ajoie und Trainer Gary Sheehan müssen sich deshalb nur vor etwas fürchten: Einer Direktbegegnung mit dem SC Langenthal.

Auch interessant: Wie geht es mit Desktopstories.ch weiter?

Dieser Beitrag wird präsentiert von:

Per Hånberg: «Habe dem SCL gesagt, dass ich bleiben möchte»

Der SC Langenthal startet am Freitag in die Playoffs gegen den EHC Kloten. Im Hintergrund läuft derweil wohl einiges, nur weniges kommt aber an die Öffentlichkeit. Wenige Sachen sind nun durchgesickert, dennoch hat das auch Auswirkungen auf desktopstories.ch.

Auch wenn es gerne geleugnet wird, ist es eine der wichtigsten Personalien in einem Team: Der Trainer. Beim SC Langenthal hat sich dieser zuletzt einen guten Status erarbeitet. Per Hånberg hat es geschafft, seine Equipe auf die Playoffs vorzubereiten. Der SC Langenthal spielte in den letzten drei Spielen besser als je zuvor. Doch was passiert nun mit dem Trainer, der den grossen Erfolg hoffentlich eingeleitet hat? Noch besitzt «Pelle» keinen Vertrag für die nächste Saison, darauf angesprochen gibt er mit einem Lachen Auskunft: «Ich weiss es noch nicht.» Es gebe zwar verschiedene Interessenten, noch sei aber kein Vertrag unterzeichnet. «Es gibt ein paar Teams aus Schweden die interessiert sind, auch ein paar aus hier umliegenden Ländern», verrät der 52-Jährige. Noch sei aber kein Vertrag unterschrieben, vor allem auch weil er am liebsten in der Schweiz bleiben würde. «Ich habe das Arbeiten und das Leben hier lieben gelernt. Wenn ich auswählen könnte, dann würde ich in der Schweiz bleiben.» Ob dies der SC Langenthal sein wird, weiss Per Hånberg noch nicht. «Es ist aktuell eher eine Frage ob mich der Club will. Es verändert sich derzeit sehr viel, ein Neuaufbau steht an.» Diese Herausforderung würde er gerne als Trainer begleiten, sagt der Schwede. «Ich habe dem Club gesagt, dass ich gerne bleiben möchte. Ich fühle mich wohl hier.» Die National League sei für ihn derweil ebenfalls eine Möglichkeit, falls sich eine Chance ergibt. Aktuell liege der Fokus aber auf den Playoffs und weniger auf der nächsten Saison.

Hess zu Winterthur?
Ebenfalls durchgesickert ist, dass Silvan Hess wohl nächstens in Winterthur unterschreiben wird oder bereits unterschrieben hat. Hess sagte unlängst, dass er sich für die nächste Saison ein Team wünscht, bei dem er zu vermehrt Eiszeit kommt. Unter Per Hånberg wird der 21-Jährige aber nur spärlich eingesetzt, während er in seiner Zeit in Winterthur die dortigen Verantwortlichen überzeugt hat. Noch ist zwar nicht publik geworden, dass Hess beim EHCW unterschrieben hat, davon darf man aber ausgehen, weil unlängst durchgesickert ist, dass die Winterthurer am grossgewachsenen Stürmer Interesse haben.

Wie geht es mit desktopstories.ch weiter?
In dieser Saison musste ich einmal mehr erfahren, wie schwierig es ist, an Informationen zu Transfers und Vertragsverlängerungen zu gelangen. Die Clubs und mittlerweile auch immer mehr die Spieler geben sich verschlossen, als würden sie den heiligen Gral im Transfergeschäft hüten. Dabei würde genau dies die Aufmerksamkeit für unseren geliebten Sport steigern. 
Wer seine Artikel über die ganze Schweiz publizieren kann, wird auch weiterhin hie und da etwas auffangen, rund um einen einzelnen Verein wird es aber zunehmend schwieriger, «Geheimnisse» zu erfahren, die man publizieren kann. Leider ist es aber genau dies, was der Fan gerne lesen möchte. Kann ich keine solchen Informationen mehr anbieten, erreicht die Seite desktopstories.ch bald keine Leser mehr. Ein erneutes Crowdfunding wäre unter diesen Umständen nicht gerechtfertigt, zumal es die Kosten für die Arbeitsaufwände kaum mehr decken könnte. Ich habe deshalb entschieden, den Aufwand für diese Seite herunterzufahren. Desktopstories.ch wird zwar weiterhin betrieben, die Anzahl Artikel wird aber merklich reduziert. Was ich höre und erfahre, werde ich hier auch weiterhin publizieren – aber wie geschrieben in einem weit kleineren Umfang.

Nun freuen wir uns auf spannende Playoffs – selbstverständlich gibt es hierfür auch noch eine ligaweite Vorschau. Diese erscheint am Freitagmorgen.

Dieser Beitrag wird präsentiert von: