SCL holt NLA-Verteidiger Philipp Rytz

Der SC Langenthal hat den 31-jährigen Verteidiger Philipp Rytz für die nächste Saison verpflichtet. Rytz spielte in der letzten Saison beim Lausanne HC und unterschrieb einen Zweijahresvertrag.

Den Verantwortlichen des SC Langenthal ist ein Coup gelungen: Mit der Verpflichtung von Philipp Rytz haben die Oberaargauer einen adäquaten Ersatz für den in die NLA wechselnden Philippe Seydoux gefunden. Rytz ist 31 Jahre alt und kann Seydoux in mehreren Belangen ersetzen: Er verfügt über eine grosse Erfahrung aus fast 500 NLA-Spielen, ist defensiv robust und gilt als Zwei-Weg-Verteidiger. Er kann in den Special Teams Akzente setzen und dürfte somit eine wichtige Rolle einnehmen können. Rytz dürfte wahrscheinlich nicht ganz so kreativ im Offensivspiel sein, wie es Philippe Seydoux war, der SC Langenthal plant diesen Verlust aber auf mehrere Schultern zu legen – darunter auch auf jene vom jungen Kreativverteidiger Philip Ahlström.

Wichtig für die Garderobe
Nicht zu unterschätzen ist derweil die Persönlichkeit, die Philipp Rytz ins Team der Langenthaler bringen wird. Von ihm erhoffen sich die Oberaargauer die zuletzt mehrfach bemängelten Leadership-Fähigkeiten. Die durch den Weggang von Marc Eichmann entstandene Lücke in der Kabine dürfte mit diesem wichtigen Transfer immerhin verkleinert werden. Rytz dürfte in der NLB auch andere Angebote erhalten haben, dass er aber für die nächsten zwei Jahre das SCL-Trikot tragen wird, ist eine wichtige Verpflichtung für die Zukunft.
Damit ist die Verteidigung bereits komplett. Der SCL hat damit acht Verteidiger in seinem Team, die durchaus über dem NLB-Durchschnitt spielen können. Es ist daher nicht abwegig zu behaupten, dass die Defensive trotz des Weggangs von Philippe Seydoux noch einmal verstärkt werden konnte.

Mike Vollmin von amerikanischen Journalisten geehrt

Mike Vollmin, der Schweiz-Amerikanische Verteidiger der nächste Saison zum SC Langenthal stossen wird, hat zum zweiten Mal in Folge einen Award gewonnen. Er wurde von Amerikanischen Journalisten als Verteidiger ins All Star Team gewählt.

20.12.2015; Patinoire du Forum, Martigny; EISHOCKEY NLB – HC Red-Ice Martigny - SC Langenthal – Mike Vollmin. Foto: Leroy Ryser

Die „New England Hockey Writers Association“ – eine Vereinigung von Journalisten – wählen in jedem Jahr die besten Spieler der Divisionen zwei und drei. Dabei werden sechs Verteidiger und neun Stürmer der beiden Ligen in ein All-Star-Team gewählt. Mike Vollmin, der neuverpflichtete Verteidiger des SC Langenthal, durfte sich bereits zum zweiten Mal in drei Saisons zu diesem Team zählen. Der 22-Jährige hatte in dieser Saison in 27 Spielen 4 Tore erzielt und 10 Assists beigesteuert. Persönlich hat er damit zugleich seinen Bestwert übertroffen, ligaweit gehörte er gemäss Eliteprospects zu den 50 besten Verteidigern. Vollmin und sein Team, das Babson College, gehörte zudem bereits zum dritten Mal in Folge zu den Top-Drei-Teams in punkto Defensive. Dabei haben sie im Schnitt nur 1,68 Gegentore kassiert.

Michael Minder geht zu Zuchwil – Joel Scheidegger und Mike Küng kein Thema mehr

Der SC Langenthal hat in der Zwischenzeit weitere Absagen erteilt: Nach Luca Triulzi spielen auch Michael Minder, Joel Scheidegger und Mike Küng in den Planungen für die nächste Saison keine Rolle mehr. Beim Eigengewächs Michael Minder könnte sich jedoch noch eine Türe in Richtung Schoren öffnen.

19.11.2015; Schoren, Langenthal; EISHOCKEY NLB – Training, Movember – SC Langenthal Verteidiger Mike Küng. Foto: Leroy Ryser

Es waren drei Verteidiger, die nach der letzten Saison aus dem Kader des SC Langenthal übrigblieben: Michael Minder, Mike Küng und Joel Scheidegger. Je nach Berechnung gab es noch Möglichkeiten vielleicht einen von ihnen oder sogar zwei ins Kader aufzunehmen. Mittlerweile ist aber klar: Alle drei werden für die nächste Saison keinen Vertrag vom SC Langenthal erhalten.

Bestes Angebot von Zuchwil

15.09.2015; Schoren, Langenthal; EISHOCKEY NLB – SC Langenthal - EHC Visp – SC Langenthal Verteidiger Michael Minder führt die Scheibe. Foto: Leroy Ryser

Bei Michael Minder ist die Situation speziell. Der Rohrbacher hat sich bereits nach Alternativen in der ersten Liga umgeschaut und hat bei Zuchwil Regio einen Einjahresvertrag unterschrieben. Laut Minder sei dies das für ihn beste Angebot gewesen, sich weiter zu entwickeln. Brandis habe zwar ebenfalls mitgeboten, die Rolle in Zuchwil hat ihn aber mehr interessiert. „Ich soll ein Zugpferd sein. Und vielleicht kann ich einem jungen Spieler dort helfen, sich zu entwickeln“, erklärt der Rohrbacher. Solche Spieler hätte Brandis bereits diverse, weshalb er sich unter anderem für die Solothurner entschieden hat.
Einige Zeit hatte Minder aber noch auf ein NLB-Angebot gehofft. Sportchef Noël Guyaz habe sich ebenfalls engagiert, was Minder zu würdigen wusste. Lose Gespräche fanden statt, unter anderem mit Thurgau und dem Zuger Jungteam. Letztlich habe aber nichts gepasst. „Ich habe die NLB deshalb noch nicht abgeschrieben. Wenn zudem noch ein passendes Angebot käme, könnte man die Situation sicherlich neu beurteilen“, erklärt Minder. Aktuell ist die Chance jedoch bei weit über 90 Prozent, dass er die kommende Saison in Zuchwil spielen wird. „Wir klären noch ab, ob wir mit Langenthal eine B-Lizenz lösen“, verrät Minder. So hätte er weiterhin einen Fuss im NLB-Betrieb. Weitere Möglichkeiten sieht der 23-Jährige momentan aber nicht. „Irgendwann wird man älter und dann muss man sich auch um das finanzielle und die eigene Zukunft kümmern“, begründet Minder den anstehenden Wechsel in die erste Liga.

Nichts Konkretes bei Küng und Scheidegger

05.01.2016; Schoren, Langenthal; EISHOCKEY NLB – SC Langenthal – EHC Winterthur – SC Langenthal Verteidiger Philippe Seydoux (links) und SC Langenthal Verteidiger Joel Scheidegger. Foto: Leroy Ryser

Joel Scheidegger und Mike Küng haben die Hoffnung für eine weitere NLB-Saison derweil noch nicht aufgegeben. Scheidegger absolvierte erst kürzlich ein Try-Out bei dem Aufsteiger aus dem Tessin, dem HC Biasca. Aus Krankheitsgründen und der grossen Konkurrenz wollte er aber nicht zu zuversichtlich klingen. Dennoch bleibe es das Ziel, in der NLB unterzukommen, um vielleicht später den Schritt zur festen Grösse in einem B-Team machen zu können. „Konkretes habe ich zurzeit noch nichts, auch für einen Plan B habe ich mich noch nicht umgesehen.“
Konkretes gibt es zeitgleich auch bei Mike Küng noch nicht. Der wie Joel Scheidegger ebenfalls 21-jährige Verteidiger klang aber zuversichtlich, dass sich für ihn für die nächste Saison ein Engagement ergeben wird. „Ich habe ein gutes Gefühl, noch ist aber nichts konkret“, erklärt Küng. Gespräche würden laufen, Ziel sei es, auch in der nächsten Saison das Studium und das Eishockeyspielen unter einen Hut zu bringen.
Beim SC Langenthal, der allen drei Spielern bereits abgesagt hat, heisst das, dass je nach Betrachtungswinkel ein oder zwei Plätze für Verteidiger frei werden. Aktuell stehen acht Verteidiger im Kader. Während Aurelien Marti bereits als junger Abwehrspieler verpflichtet wurde, dürfte das Kompensieren des Abgangs von Philippe Seydoux weiterhin die grösste Herausforderung sein.

Michael Trüssel unterschreibt beim SC Langenthal

Der Huttwiler Michael Trüssel hat beim SC Langenthal einen Profivertrag unterschrieben. Der 20-jährige Stürmer hatte vergangene Woche den Elite-Meistertitel mit dem SC Bern gewonnen und absolvierte bei den Langenthalern bereits zwei Try-Outs. Jetzt hat der Stürmer für die kommende Saison einen Einjahresvertrag erhalten.

spmeisterjuniorenDer SC Langenthal hat ein neues Eigengewächs im Team: Der Huttwiler Michael Trüssel hat soeben einen Einjahresvertrag bei den Oberaargauern unterschrieben. Trüssel spielte bis in der Saison 2011/2012 in den Nachwuchsabteilungen vom SC Langenthal und dem EHC Napf, wonach er zum SC Bern wechselte. Dort hat er in drei Elite-Jahren zwei Mal den Titel gewonnen, beim ersten Erfolg spielte er im selben Team mit dem ebenfalls zurückkehrenden Langenthaler Dario Kummer. Trüssel absolvierte bereits zwei Try-Outs beim SCL, jetzt erhielt er die Offerte „Die Freude war riesig. Es war wunderschön, diesen Vertrag unterschreiben zu können“, sagt Trüssel begeistert und bestätigt damit seinen Wechsel. Dass er nun in der Nähe von Freunden, Verwandten und Kollegen spielen dürfe motiviere ihn zusätzlich.

Blaue Flecken sind geil
Trüssels Ziele sind eindeutig: Er will sich in der NLB durchsetzen und später in die NLA wechseln. „Ich will mich nach oben arbeiten“, erklärt der junge Stürmer. Sein erstes Ziel sei es nun, einen Fixplatz zu erkämpfen. Trüssel gilt als harter Arbeiter und stellte beim SCB mehrmals gute Fähigkeiten im Boxplay unter Beweis. Er spielt teamdienlich und ist ein guter Checker. In einem Interview mit dem Unter-Emmentaler sagte er kürzlich: „Ich brauche diesen Einsatz. Ich will Chrampfen und Kämpfen. Blaue Flecken sind geil.“ Offensiv stellte er derweil seine Fähigkeiten im letzten Spiel unter Beweis. Im Spiel vier gewann der SCB nämlich mit 4:3, wobei Trüssel die ersten drei Tore erzielte und in der Verlängerung den entscheidenden Treffer vorbereitete. Entsprechend erwartet der SC Langenthal in Trüssel weniger ein Skorer als ein harter Arbeiter.

25.03.2016; Huttwil; Elite-Meistertitel SC Bern für Der Unter-Emmentaler – Michael Trüssel. Foto: Leroy Ryser

Nach oben arbeiten
Trüssel bezeichnete seine erste Nationalliga-Station auf mehreren Ebenen als ideal. Insbesondere auch, weil beim SC Langenthal diverse erfahrene Persönlichkeiten eingebunden sind. „Von erfahrenen Spielern oder auch von Noël Guyaz kann ich viel lernen. Das ist extrem gut.“ Er wolle sich hockeytechnisch, aber auch menschlich weiterentwickeln. Seine Kampfansage gegenüber sich selbst ist derweil eindeutig: „Ich war noch in keinem Team von Anfang an der Star. Ich habe mich immer nach oben gearbeitet. Das will ich jetzt auch tun.“