Mit Weihnachten ist auch etwa die Hälfte der Saison durch. So oder so bietet sich jetzt die Möglichkeit, auf den ersten Teil zurückzublicken. Auf desktopstories – leroyryser.ch nehmen wir die Transfers etwas genauer unter die Lupe. Hier gibt es deshalb eine kritische Zwischenbilanz:
Arnaud Montandon (3T/9A) – Zünder noch nicht gefunden
Der 24-jährige hat in der letzten Saison in Martigny 38 Punkte in 48 Spielen gesammelt. Die bisherige Punkteausbeute ist zu wenig. Montandon hat zudem hin und wieder technische Fehler in seinem Spiel – darunter im Passspiel. Ansatzweise zeigt Montandon – beispielsweise im Cup gegen den SC Bern – was er könnte. Irgendwas muss noch passieren, damit er den Zünder findet. Dann könnte aber auch er noch näher an seine Erwartungen rankommen.
Josh Primeau (3/5) – passabel, aber bis zu gut fehlt noch etwas
Seine Aufgaben erfüllt Josh Primeau nicht schlecht. Er ist nicht als Skorer verpflichtet worden, sondern als Abräumer, Boxplay-Spieler und als jener, der Härte in das SCL-Spiel bringen soll und als einer der dorthin geht, wo es wehtut. Das macht er nicht schlecht. Er setzt immer wieder Akzente, aber selbst in diesem Bereich kommt noch zu wenig. Zudem hat auch Primeau zu oft technische Fehler in seinen Auftritten. Abspielfehler oder Unachtsamkeiten muss er minimieren.
Nico Dünner (6/16) – der beste Transfer
Schande über mich! Vor der Saison war ich lange nicht sicher, ob Nico Dünner ein guter Transfer ist. Oder anders gesagt: Nachdem die SCL-Verantwortlichen mehrfach die Wichtigkeit der Center-Position verdeutlichten, war ich unsicher, ob Nico Dünner diesen formulierten Anforderungen gerecht wird. Heute bin ich begeistert: Er verteidigt die Scheibe wie kaum ein anderer in seinem Alter, gewinnt konstant Bullys, ist defensiv sehr aggressiv und im Boxplay ganz stark. Und dieses Paket wird noch mit 16 Assists abgerundet. Ich würde mich auf eine zweite Saison mit Nico Dünner in Gelb-Blau freuen und hoffe die NLA greift noch nicht zu.
Philip Ahlström (4/10) – Investition in die Zukunft
Der junge Schwede lässt immer wieder aufblitzen was er kann. Er ist technisch gut, kann das Spiel lesen und hat im Powerplay während der Abwesenheit von Philippe Seydoux eine gute Figur gemacht. Wenn er noch konsequenter wird und hin und wieder etwas härter spielt, dann wird er sich in seiner nächsten SCL-Saison sehr wahrscheinlich für die NLA empfehlen.
Joel Scheidegger (0/2), Silvan Hess und Helder Duarte (beide 0/0)
Die jungen wilden beim SC Langenthal sind noch nicht ganz so weit, um sich in der NLB durchzusetzen. Joel Scheidegger kam schon mehr zu Einsätzen und zeigte dabei mehrfach sein Potenzial. Er kann sich zu einem NLB-Spieler entwickeln. Helder Duarte und Silvan Hess sind beide erst 18-jährig und haben noch genügend Zeit, sich ins Rampenlicht zu rücken.
Philippe Seydoux (4/14) – Ein technischer Augenschmaus
Der Verteidiger, der eine lange Verletzungshistorie hinter sich hat, erfüllt die Erwartungen von A bis Z. Leider fehlte Seydoux auch in dieser Saison bereits einige Spiele, war er aber da, hat er tolle Leistungen gezeigt. Wenn er die Scheibe hat, strahlt er Sicherheit aus und greift in der Defensive stets hart und erfolgreich durch. Er kann gut antizipieren und reagiert meist richtig. Es ist daher gut möglich, dass der Ex-NLA-Spieler bald ein Ex-NLB-Spieler ist. Einziger Negativ-Punkt: Sein Ausraster gegen Ajoie.
Andri Spiller (1/3) – da darf man noch mehr erwarten
Im zweiten Spiel gegen den EHC Olten hat er ein wichtiges Tor erzielt und den entscheidenden Penalty verwandelt. Ein Start nach Mass. Seither ist Andri Spiller fast abgetaucht. Er hat seinen Platz in der Mannschaft noch nicht so richtig gefunden, deshalb kommt sein Talent auch noch nicht richtig zur Geltung. Das ist aber keineswegs ein Grund zur Verzweiflung: Der 20-Jährige Stürmer hat noch Zeit sich zu entwickeln, er kann in Langenthal noch viel lernen. Er hat zweifellos Potenzial.
Claudio Cadonau (3/4) – souverän, aber da geht noch mehr
Claudio Cadonau ist defensiv sehr souverän. Er erledigt seinen Job gut, greift durch und ist in der Abwehr ein sicherer Wert. Neben Philippe Seydoux zudem der richtige Verteidiger für die erste Linie. Die beiden ergänzen sich in ihrer Spielweise gut. Schade ist höchstens, dass Cadonau im Powerplay noch nicht wie bei seinem letzten SCL-Engagement zur Geltung kommt. Vielleicht hat es mit der Vergrösserung des Drittels zu tun – Fakt aber bleibt, dass Cadonau in Überzahl gefährlicher sein könnte.
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