Finalissima: Zwischen Nervosität und Vorfreude

Heute Abend steht die Finalissima zwischen den Rapperswil-Jona Lakers und dem SC Langenthal an. Vorteile können in einem solch kapitalen Spiel nicht ausgemacht werden – obwohl die Rapperswiler eine herbe Verletzung verkraften müssen.

Es ist die Frage, die man in fast jedem Spiel irgendwie beantworten kann: Wer gewinnt heute? Es gibt immer eine Mannschaft, die irgendwie im Vorteil ist. Sei es mental, vielleicht körperlich oder technisch. Oder sogar wegen der Heimkulisse. Sei es was es ist – heute Abend können diese Spielchen nicht gemacht werden. Heute Abend wird im siebten Finalspiel ein Sieger gesucht und wer dies sein könnte, steht in den Sternen. Auch wenn Rapperswil das letzte Spiel gewonnen hat, können selbst im mentalen Bereich keine Vorteile ausgemacht werden. „Im ersten Moment schmerzt diese Niederlage“, meinte Stefan Tschannen nach dem Spiel vom Sonntag. Schliesslich tue jede Niederlage weh. Aber: „Das werden wir schon bald vergessen haben und dann geht es weiter.“ Auch Trainer Jason O’Leary meinte: „Das ist nur eine Niederlage. Letztlich braucht es vier Siege und dass das schwierig werden würde, wussten wir.“

Das Team, das mehr will
Zugleich sind mit dem Begriff „Finalissima“ zwei Wörter verbunden, welche die beiden Mannschaften beeinflussen werden: Nervosität und Vorfreude. „Für Dienstag sieht es gut aus. Für ein solches, siebtes Spiel spielen wir Hockey“, meinte SCL-Verteidiger Philipp Rytz begeistert. SCL-Captain Stefan Tschannen gab derweil zu, dass man vor einer solchen Partie durchaus ein bisschen nervös sein könnte. „Das ist aber auch normal. Letztlich wird dennoch jene Mannschaft gewinnen, welche diesen Sieg schlicht und einfach mehr will. Davon bin ich absolut überzeugt.“ Vielleicht könnte dies ein Vorteil für den SC Langenthal sein, gerade weil die Oberaargauer zuletzt mit eisernem Wille überzeugten.
Derweil war die Partie vom Sonntag mit den ersten beiden Partien dieser Serie zu vergleichen. Melvin Nyffeler war sehr präsent, parierte mehr als nur die einfachen Schüsse während seine Vorderleute sehr kaltblütig agierten. „Das ist ihr Spiel. Schon in den ganzen Playoffs. Im siebten Spiel müssen wir so eiskalt sein, wie es Rapperswil am Sonntag war“, erklärte später der SCL-Trainer Jason O’Leary. Im ersten Drittel schossen die Rapperswiler gemäss dem Kanadier vier Mal aufs Tor, erzielten aber gleich einen Treffer. Im zweiten Abschnitt, welcher den SCL grösstenteils dominierte, erzielten sie ebenso ein Tor. „Und auch wir haben eigentlich nicht schlecht gespielt, aber wir haben unsere Chancen einfach zu wenig genutzt.“ Ob das vielleicht ein Vorteil für den SCRJ ist?

Aulin verletzt
Ein ganz anderer Diskussionspunkt wäre derweil der Heimvorteil. Langenthal kann vor dem eigenen Publikum spielen, dort, wo sie sich wohlfühlen. Die Euphorie der Fans war spätestens im letzten Spiel offensichtlich, reisten doch rund 1000 SCL-Fans in den Kanton St. Gallen. Ein letzter Diskussionspunkt wäre ein herber Ausfall auf Seiten der Rapperswiler. Diese müssen heute nämlich auf ihren Ausländer Jared Aulin verzichten. Mit Alex Hutchings steht zwar ein Ersatz bereit, dieser wird aber kaum an die Leistung Aulins herankommen. Beim SC Langenthal scheint es derweil keine Änderungen zu geben, zumindest lässt dies das heutige Warm-up vermuten. Ganz zum Schluss kommt dennoch jeder, der die Partie vor dem Beginn analysieren und voraussehen will, wieder an den gleichen Ausgangspunkt: Wirklich entscheidende Vorteile gibt es vor einer solchen Finalissima nicht auszumachen.

Dieser Beitrag ist in einer abgeänderten Weise im Zofinger Tagblatt erschienen.

Für die heutige Finalissima gibt es einen Live-Ticker: Hier klicken.

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