Der SC Langenthal hat heute an einer Medienkonferenz eine gute und eine schlechte Nachricht verkündet. Marc Eichmann wird seine Karriere zum Ende dieser Saison nach 16 Profi-Jahren beenden. Marco Mathis hat dafür aber einen neuen Vertrag für die nächsten zwei Saisons unterschrieben.
Marc Eichmann war es selbst, der Spekulationen über ein baldiges Karrierenende zuliess. Immer mal wieder sagte der Torhüter der Langenthaler, dass er nicht „noch ewig“ spielen werde. Immer wieder meinte er, dass er auf ein baldiges Ende seiner Eishockeyzeit vorbereitet sei. Dass er zuletzt ein Praktikum auf der Langenthaler Geschäftsstelle absolvierte nährte die Gerüchte weiter – heute wurden sie nun bestätigt. Marc Eichmann wird am Ende dieser Saison seine Profi-Karriere beim SC Langenthal beenden und wechselt deshalb hinter den Bürotisch.
Eichmann hat ein Betriebswirtschaftsstudium abgeschlossen und greift seit Kurzem Gian Kämpf bei diversen Prozessen unter die Arme. Der Zeitpunkt für den Rücktritt scheint deshalb ideal – insbesondere auch, weil er vom SC Langenthal ein weiterführendes Jobangebot auf der Geschäftsstelle erhalten hat. Sportlich zählt vorerst aber weiterhin die laufende Saison, welche er mit einem Grosserfolg abschliessen will. „Wenn man mit einem Meistertitel abtreten könnte, wäre das natürlich schön. Meister zu werden war aber schon immer in allen Saisons mein Ziel. Das ändert sich jetzt nicht“, sagt Marc Eichmann. Dieser Entscheid sei derweil keineswegs unüberlegt, er wisse was er tun wolle. Aber: „Die Phase, in der ich die Garderobe und die Sprüche untereinander vermissen werde, die kommt bestimmt.“
Mathis als Nachfolger aufgebaut
Trotz des Rücktrittes von weiterhin einem der besten Torhüter in der NLB wird der SC Langenthal aber nicht vor ungeheure Probleme gestellt: Mit Marco Mathis wurde längst ein neuer Torhüter Nummer eins aufgebaut. Mathis absolvierte in der Saison 2011/2012 seine ersten Einsätze für den SC Langenthal, während er teilweise noch beim Erstligisten aus Aarau im Einsatz stand. Bereits in dieser Saison konnte Mathis nun Erfahrungen als Nummer eins sammeln, weil sich Marc Eichmann vor dem Start der Saison verletzte. Mathis löste seine Aufgaben so gut, dass er prompt einen neuen Zweijahresvertrag beim SC Langenthal unterschreiben konnte.
„Das war der Plan, dass ich früher oder später Nummer eins werde. Deshalb kam ich hierher“, sagt Marco Mathis. Am liebsten hätte er schon in der ersten Saison als Nummer eins gespielt, heute wisse er aber, wieso er damals noch nicht so viel gespielt hat. „Ich habe mich überall verbessert und ich glaube das war auch nötig so“, sagt Mathis mit einem Lachen. Das sei vor allem aber auch möglich gewesen dank seinem „Kontrahenten“ Marc Eichmann, der ihm sehr viel Stabilität verliehen habe. „Wir hatten einen sehr guten Austausch und tolle Gespräche. Auch jetzt, wenn ich spiele, ja selbst als er verletzt war, gibt und gab er mir Stabilität“, schwärmt der 26 Jahre alte Marco Mathis. Er sei deshalb überzeugt, dass das ganze Team einen grossen Leader verliere und Marc Eichmann eine beachtliche Lücke zurücklassen werde. „Ich bin als Teamplayer erzogen und habe stets versucht ihm Respekt zu zollen. Es ist sehr schön, dass das nun in den letzten Jahren auch zurückgekommen ist“, so Mathis weiter. Dass er nun den Part der Nummer eins übernehmen müsse freue ihn und mache ihn nicht nervös. „Ich fühle mich dafür bereit. Deshalb bin ich hier. Und jetzt geht für mich ein Traum in Erfüllung.“