Heute Abend kehrt SCL-Meistertrainer Jason O’Leary in jenes Stadion zurück, wo er seinen grössten Erfolg feiern konnte. Das löst auch beim 40-Jährigen gemischte Gefühle aus.
„Ich weiss nicht wie es werden wird“, sagt Jason O’Leary, darauf angesprochen was ihn bei seinem ersten Auftritt als Gegner im Langenthaler Schorenstadion erwarten wird. Speziell werde es sein. Die andere Kabine, die andere Trainerbank – all das werde für ihn ungewohnt sein. Auf die Reaktion der Fans sei er indes ebenfalls gespannt. „Ich hoffe dass niemand pfeift. Und bin froh wenn mir niemand ein Bier nachwirft“; sagt er mit ein bisschen Humor, hängt aber an, dass er aktuell noch tatsächlich ahnungslos sei.
Sowieso werde die Rückkehr auf Schoren für ihn besonders speziell werden. „Millionen von Erinnerungen“ habe er sofort, wenn er an dieses Stadion denke. Sei es das Kaffee-Trinken mit den Eismeistern oder die zahlreichen Unterhaltungen mit Fans und Freunden. „Noch heute bin ich, wegen meinen Kids, etwa einmal wöchentlich in diesem Stadion und ich fühle mich immer wieder wie Zuhause.“ Nach vier Jahren mit kurzer Anreise von Bleienbach aus, wird deshalb nur schon die Anreise für ihn komisch sein. Gegen jene Organisation zu spielen, die er noch heute sehr schätzt sei deshalb ebenso ein ungewohntes Gefühl. „Hier habe ich das Vertrauen und die Chance erhalten, auf Profi-Level zu trainieren. Ich bin noch heute sehr glücklich, dass ich diese Chance hier beim SCL erhalten habe.“ Die einzig schlechte Erinnerung die er deshalb mit Langenthal verbindet sei jener Moment gewesen, als er allen mitteilen musste, dass er den Club verlassen werde. „Ansonsten gibt es nur positive Erinnerungen.“
Eine spezielle Herausforderung
Gleiches dürften auch die Fans und die Verantwortlichen sagen, wohl kaum einer im Umfeld des SCL redet schlecht über die von O’Leary getane Arbeit. Kommt heute wegen einem Sieg der Academy doch noch etwas Gräuel dazu, dann nur weil der Kanadier abermals beweist, dass er ein guter Trainer ist. Die Chancen dazu schätzt der 40-Jährige aber klein ein, vor allem weil er eine enorm junge Mannschaft führen muss. „Es ist eine spezielle Herausforderung. Ich versuche Spieler weiterzubringen. Mein Ziel ist es, dass von diesen 20 Akteuren alle zusammen, auch in der nächsten Saison irgendwo in den Nationalligen ein Vertrag haben.“ Als Rückschritt würde er seinen Transfer zur Academy der Zuger deshalb nicht bezeichnen, auf diese andere Herausforderung freue er sich durchaus. Die Aussichten, vielleicht sogar in der NLA der Innerschweizer zum Trainer aufzusteigen sei indes überhaupt kein Thema, er wolle in der Swiss League einen guten Job machen und so auf sich aufmerksam machen, um in einem nächsten Schritt vielleicht einem zukünftigen NHL-Engagement näher zu kommen. Das bleibt nämlich weiterhin sein ganz grosses, persönliches Ziel.