Jeff Campbell fehlt bis zum Jahresende

Der SC Langenthal wird mindestens bis zum Jahresende auf seinen Kanadier Jeff Campbell verzichten müssen. Noch ist das Karrierenende aber nicht definitiv, der 37-Jährige arbeitet bereits an seinem Comeback.

Die Frage geistert seit langem durch Langenthal: Kann Jeff Campbell noch einmal auf NLB-Niveau Eishockey spielen? Nach seiner Kniescheibenverletzung, die er sich im Meisterjahr 2017 zugezogen hat, kämpft der Stürmer mit Schmerzen und Mühen. Noch in der vergangenen Saison kehrte der seit neun Jahren unter Vertrag stehende SCL-Kanadier aufs Eis zurück und absolvierte 12 Spiele. Obwohl er dabei 16 Punkte sammelte war nicht alles rosig: Campbell fiel auch wegen einem weiteren Schuss ans Knie erneut verletzt aus, weshalb die Oberaargauer Kim Karlsson verpflichteten. Der aufopferungsvoll kämpfende Schwede sammelte danach in 29 Qualifikationspartien 31 Punkte, in 10 Playoff-Spielen waren es deren 9. Zwar fiel der technisch versierte 28-Jährige durchaus positiv auf, gerade punktemässig konnte er den herausragenden Campbell nicht gleichwertig ersetzen.

Kein Karrierenende
Zwingendermassen deutet sich nun erneut eine Suche nach einem Campbell-Ersatz an. Der 37-Jährige Kanadier musste sich vor wenigen Wochen erneut unters Messer legen. Seither geht er an Krücken. Noël Guyaz bestätigt nun, dass der Mittelstürmer bis zum Ende des Jahres 2018 nicht mehr eingesetzt werden kann, ein mit dieser Verletzung verbundenes Karrierenende verneint er aber vorerst. Anders gesagt: Campbell will es in seinem neunten und letzten Vertragsjahr beim SCL noch einmal versuchen.
Für die Zeit ohne den bullystarken Punktegaranten wird der SC Langenthal nun einen Ersatz suchen müssen. Noël Guyaz betont, dass man die Saison mit zwei Ausländern spielen will. Es darf daher davon ausgegangen werden, dass das NLB-Team einen dritten Ausländer erhält, der bis zum Jahresende verpflichtet und mit einer Verlängerungsoption bis zum Saisonende ausgestattet wird. Wer diese Position ausfüllen wird, ist noch nicht klar.

Am Samstag wird ein umfassendes Interview mit Jeff Campbell im Unter-Emmentaler abgedruckt.

Valentin Lüthi doch nicht zum SCL – neuer Verteidiger gesucht

Mittlerweile ist es definitiv: Valentin Lüthi wird in der nächsten Saison doch nicht für den SC Langenthal spielen. Er hat den Gesundheitscheck nicht bestanden.

Am 12. Januar hat der SC Langenthal vermeldet, dass der 24-Jährige Valentin Lüthi mit einem Zweijahresvertrag zum SC Langenthal wechseln wird. Der Verteidiger spielte zuletzt bei Ajoie und sollte in der kommenden Saison eigentlich für Gelb-Blau auflaufen. Daraus wird aber nichts. Lüthi hat in Langenthal den Gesundheitscheck nicht bestanden, weshalb die Oberaargauer gar nicht erst auf den Vertrag eingetreten sind. Seit kurzem ist Lüthi auch nicht mehr auf der Vereinswebsite aufgeführt, das Nichteintreten auf den Vertrag ist damit definitiv. Ein neuer Vertrag wird logischerweise nicht ausgehandelt. Oder anders gesagt: Dem NLB-Team fehlt nun ein Top-Verteidiger.

Kommt nun Philippe Seydoux zurück?
Wie dieser Posten besetzt wird, ist noch nicht definitiv klar. Ein Name geistert aber schon länger durch den Langenthaler Schoren: Philippe Seydoux. In Langnau erhält der kreative Verteidiger unter Heinz Ehlers keinen neuen Vertrag. Auch ein anderer Club wollte sich die Dienste vom Drittrunden-Draftpick (Jahr 2003, Rang 100 Overall) noch nicht sichern.
Der 33-Jährige Verteidiger spielte bereits in der Saison 2015/2016 für den SCL. Als ihn schon damals nach langer Verletzungsabsenz niemand verpflichten wollte, konnte er beim SC Langenthal seine Karriere dennoch fortführen. Seydoux zeigte sich damals dankbar und schloss auch nach der Vertragsunterzeichnung bei Langnau eine Rückkehr zum kleinen SCL nicht aus. Aktuell scheint seine erneute Verpflichtung alles andere als unwahrscheinlich, weil er offenbar keinen neuen NLA-Vertrag erhalten wird. Letztlich dürfte dies aber auch noch mit einer anderen Personal-Akte zusammenhängen. Wie längst offensichtlich ist, musste sich Jeff Campbell ein weiteres Mal unters Messer legen. Ob er seine Karriere fortführen kann ist definitiv nicht mehr sicher. Der SCL wollte sich dazu aber heute noch nicht äussern.

Julian Schmutz bleibt beim EHC Biel

Der Ex-Langenthaler Julian Schmutz bereitet sich derzeit in Magglingen auf eine neue Saison vor. Trotz Gerüchten wird diese für ihn im Seeland über die Bühne gehen.

In den letzten Tagen wurde der Name vom ehemaligen Langenthaler Julian Schmutz gleich mehrmals durch die Medien gereicht. Hockeyfans.ch hat auf einen Tweet vom Journalisten Gregory Beaud reagiert, der andeutete, dass Schmutz und Biel sich trennen könnten. Er spekulierte wegen der wachsenden Konkurrenz im Team, weil der Playoff-Halbfinalist sich unter anderem mit Damien Brunner verstärkte. Auf Nachfrage beim 24-Jährigen wird aber klar: Dem ist nicht so. „ Es gab tatsächlich Interessenten“, gibt Schmutz gegenüber desktopstories.ch zu. Ein anderer NLA-Club wollte Schmutz verpflichten, weshalb der Agent des Stürmers den Markt prüfte. Rasch war aber klar, dass Schmutz in Biel bleiben will und der EHCB seinen Stürmer nicht hergeben wird. „Sie haben mir klare Signale ausgesendet, dass sie mich behalten möchten“, erklärt Julian Schmutz. Dass er sich in Biel wohlfühlt und im November bereits sein zweites Kind auf die Welt kommt, trug beides dazu bei, dass er den Seeländern treu bleiben wird.

Neuer Anlauf mit neuer Rolle?
Die Gerüchteküche brodelte womöglich auch, weil Julian Schmutz in der vergangenen Saison unter Antti Törmänen weniger produktiv war als zuvor. Zwar gelangen ihm immerhin 18 Punkte (im Vorjahr waren es 29), aber zuletzt wurde er vermehrt auch in defensiveren Rollen eingesetzt. Für Schmutz ist das aber alles andere als ein Zeichen für eine schlechte Saison. „Ich hatte eigentlich sogar das Gefühl, dass es sehr gut lief. Ich spielte zwar weniger Powerplay, schoss etwas weniger Tore, aber unter Antti wurde mein Spiel viel variabler.“ Da er beispielsweise im Boxplay eingesetzt wurde hat sich der Ex-Visp-Topscorer vor allem auch defensiv verbessern können, was ihm neue Türen öffnet. „Natürlich wird die Konkurrenz in Biel nun grösser. Wir wollen aber breiter aufgestellt sein und deshalb ist das auch gut so“, erklärt Schmutz. Er sei daher überzeugt, dass er – wie in den diesjährigen Playoffs – auch im nächsten Jahr eine für ihn passende Rolle finden kann. Vielleicht wird diese etwas defensiver sein als früher, vielleicht aber auch nicht. „Mein Ziel bleibt es, in den offensiven Linien zu spielen. Sowieso will ich aber eine wichtige Rolle im Team einnehmen – und das geht auch im Boxplay.“ Letztlich will er sich damit auch für einen neuen Vertrag anbieten, weil sein jetziger im nächsten Sommer endet.

Training während der RS
Dafür trainiert Schmutz derzeit energisch. Aktuell weilt er in Magglingen und absolviert die Sportler-Rekrutenschule. Diese ist aber weniger von militärischen Aufträgen als von zahlreichen Trainings dominiert. Gemeinsam mit anderen Eishockeyspielern absolviert er deshalb nicht nur sein eigenes Programm – sondern noch etwas mehr. „Weil wir mehrere Sportler sind haben wir daneben auch noch die Möglichkeit, beispielsweise zur Abwechslung Unihockey oder Fussball zu spielen. Das wiederum tut meiner Fitness gut.“ Mittlerweile sei sein Formstand schon sehr gut fortgeschritten – auch wenn das Sommertraining vorerst noch lange dauert. „Ich fühle mich sehr fit. Eher noch fitter als im letzten Jahr.“
Für den EHC Biel und seine Fans sind das alles gute Neuigkeiten, einen Abgang des jungen, talentierten Scorers müssen sie wahrlich nicht befürchten. Und wer weiss, vielleicht gelingt Julian Schmutz gerade mit seinem zusätzlichen Trainingseffort ein erneuter Angriff auf die Top-Zwei-Linien in Biel mitsamt Rückkehr zum Torgaranten. Bei, verglichen mit der letzten Saison, etwas weniger Druck auf den Schultern des Flügels ist das durchaus möglich. Sicher ist nämlich vor allem eines: Torinstinkt kann man nicht lernen. Und eigentlich auch nicht verlernen.

Bild: zvg/ing